Ostern feierte Nico Rosberg mit der Gelassenheit eines Seriensiegers.
Rosberg winkt Legendenstatus
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Mit Ehefrau Vivian und Tochter Alaia ließ der Mercedes-Pilot nach dem perfekten Start in die Formel-1-Saison die Seele baumeln. Rosberg speiste am Meer, ging mit Hund Bailey spazieren, tankte in der Frühlingssonne Kraft - und sendete über die sozialen Netzwerke freundlich-provokante Grüße an die Konkurrenz: "Die Familie des Australien-Siegers hat eine gute Zeit."
Balsam für das Ego
Der Erfolg beim Saisonauftakt in Melbourne war Balsam für das Ego des als weich und zögerlich verschrienen Wahl-Monegassen. Immerhin ist der 30-Jährige, über dessen Ablösung am Saisonende bereits spekuliert wird, nach dem ersten von 21 Rennen aufgrund seiner Formstärke und Konstanz die personifizierte Messlatte in der Königsklasse.
Allen voran der erfolgsverwöhnte Weltmeister Lewis Hamilton im zweiten Silberpfeil ist am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain (ab 16.30 Uhr im LIVETICKER) als Serien-Brecher gefragt.
Spielte der Engländer die drei Erfolge seines Teamkollegen zum Ende der abgelaufenen Saison noch mit der Begründung herunter, er habe nach dem vorzeitigen Titelgewinn "die letzten fünf bis zehn Prozent in andere Dinge gesteckt", ist Rosberg als nun viermaliger Sieger und WM-Leader 2016 eine reale Bedrohung für den Champion - und zwar gleich in doppelter Hinsicht.
Gleichauf mit Schumacher und Vettel?
Sollte Rosberg im Wüstenstaat seine Siegesserie ausbauen, wäre ihm neben der deutlichen Führung in der Fahrer-WM auch ein Platz in den Geschichtsbüchern auf einer Ebene mit Hamilton sicher.
Der extrovertierte Brite ist nämlich einer von bislang sieben Fahrern in der 66-jährigen Formel-1-Historie, denen fünf Siege in Folge gelangen. Die anderen heißen Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Alberto Ascari, Jack Brabham, Jim Clark und Nigel Mansell - allesamt Legenden und wie Hamilton Weltmeister.
Auch ohne Sieg bei bislang neun Anläufen in Bahrain sind Rosbergs Erinnerungen an den Grand Prix im Mittleren Osten durchaus positiv. So legte er als 20-Jähriger am 12. März 2006 bei seinem Formel-1-Debüt im unterlegenen Williams auf dem 5,412 km langen Kurs gleich die schnellste Rennrunde hin. Am Sieg schnupperte Rosberg bei den vergangenen drei Auflagen.
"Ich habe in Bahrain zweimal auf der Pole gestanden und oft genug bewiesen, dass ich die Pace habe", sagte der gebürtige Wiesbadener. "Ich freue mich, dass ich in Australien alle geschlagen habe. Jetzt will ich die nächsten Rennen genauso fahren", sagte Rosberg und schob offensiv nach: "Das wird gut, da bin ich sicher."