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Aktivisten kritisieren Verantwortliche für Formel-1-Rennen in Baku

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Aktivisten kritisieren Verantwortliche für Formel-1-Rennen in Baku

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Heftige Kritik an Grand Prix in Baku

Die Formel-1-Bosse müssen sich vor der Premiere in Baku mal wieder harte Kritik anhören. Aktivisten reden sogar von einem Boykott des Grand Prix in Aserbaidschan.
European F1 Grand Prix - Previews
European F1 Grand Prix - Previews
© Getty Images

Vor der Premiere des Großen Preis von Europa in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku (Sonntag, 15 Uhr im LIVETICKER) haben Menschenrechtsaktivisten scharfe Kritik an der Formel 1 geübt.

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Das Rennen helfe nur dem autoritären Präsidenten Ilham Alijew, Aserbaidschan als Sportstandort international zu etablieren, sagten Menschenrechtsaktivisten des Landes dem Rechercheverbund der ARD-Hörfunk-Sportredaktionen.

Zugleich säßen kritische Journalisten, Bürgerrechtler und andere Oppositionelle unter konstruierten Anschuldigungen im Gefängnis.

"Ich rufe normalerweise nicht nach Boykotten, aber die Formel 1 braucht in Aserbaidschan kein Mensch", sagte die regierungskritische Journalistin Khadija Ismailowa. Von Ende 2014 bis Mai 2016 war Ismailowa selbst inhaftiert.

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Menschenrechtlerin Leyla Yunus, die bis Ende 2015 ebenfalls im Gefängnis saß und mittlerweile in den Niederlanden lebt, appellierte an die Formel-1-Fahrer: "Klebt Fotos von unseren politischen Gefangenen auf eure Autos. Denn ihr seid aus Deutschland, Italien, Spanien - euch kann unsere Polizei nicht einsperren. Dann seid ihr echte Helden!"

Rückendeckung erhielten die Aktivisten von der grünen Europapolitikerin Ulrike Lunacek: "Ich verlange von Sportorganisationen und Sportfunktionären, die in solche Länder gehen, dass sie öffentlich und in Gesprächen mit Regierenden eine Verbesserung der Menschenrechtslage und die Freilassung Inhaftierter fordern", sagt die Vizepräsidentin des EU-Parlamentes im Interview mit ARD-Radio-Recherche Sport.

Schon im vergangenen Jahr hatte es breite Kritik gegeben, als Baku Gastgeber der ersten Auflage der Europaspiele war.

Die Teilnahme an den Spielen wurde unter anderem auch vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) damit gerechtfertigt, dass die mit Sportgroßveranstaltungen verbundene internationale Aufmerksamkeit helfen könne, die Menschenrechtslage zu verbessern. Dieser Effekt sei laut den Kritikerinnen Yunus und Ismailowa allerdings ausgeblieben.