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Formel 1: Mercedes und Lewis Hamilton patzen in den ersten Rennen

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Formel 1: Mercedes und Lewis Hamilton patzen in den ersten Rennen

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Fehlt Mercedes der Rosberg-Faktor?

Sebastian Vettel glänzt, das Weltmeister-Team schwächelt. Vermissen die Silberpfeile Nico Rosberg? Fehlende Rivalität, Rennabstimmung und Reifenprobleme sprechen dafür.
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© SPORT1-Grafik: Paul Hänel/Getty Images
von Andreas Pfeffer, Markus Bosch

"Wir haben noch immer die Chance auf Platz vier, Nico ... ich meine Valtteri." Ein Funkspruch des Mercedes-Renningenieurs an Valterri Bottas, der durchaus symptomatisch für die bisherige Mercedes-Saison steht. 

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Die Regeländerungen und der Rücktritt von Nico Rosberg haben dem Weltmeister-Team offenbar doch mehr Kopfzerbrechen bereitet als vermutet. Taktische Fehlentscheidungen, Reifenprobleme und Nachteile im Rennspeed gegen Sebastian Vettel im Ferrari: Die Nervosität bei Silber steigt vor dem Großen Preis von Russland in Sotschi (So., ab 14 Uhr im LIVETICKER).

Gerade Rosbergs Fehlen könnte durchaus ein unterschätzter Faktor sein. So witzig das Funk-Missgeschick auch war, Rosberg dürfte sich der ein oder andere aktuell doch leise zurückwünschen.

Fehlt Hamilton sein Erzrivale?

Es hat den Anschein, dass Mercedes - und vor allem Lewis Hamilton - ohne den zurückgetretenen Weltmeister Rosberg der letzte interne Biss fehlt. In der Vorjahren stachelten sich die Erzfeinde immer wieder zu Topleistungen mit der nötigen Aggressivität an. Keiner der beiden wollte dem anderen den Vortritt lassen. 

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Dieses Phänomen gab es in der Formel 1 schon häufiger. Man denke an Ayrton Senna und Alain Prost oder Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Wenn es nicht in Kollisionen oder Unsportlichkeiten endete, kitzelten die Kontrahenten so auch die letzten Prozentpünktchen aus sich, dem Wagen und dem gesamten Team heraus, um keinesfalls hinter dem Rivalen zurückstecken zu müssen.

So wie es in den vergangenen drei Jahren stets zwischen Rosberg und Hamilton war.

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Fahrender Ingenieur Rosberg wird vermisst

Außerdem war Rosberg als extrem akribischer und gewissenhafter Arbeiter an Rennwochenenden, bei Tests oder auch am Simulator bekannt. Es ist durchaus möglich, dass er Mercedes als "Ingenieur am Lenkrad" mehr abgeht, als das Team zugibt.

"Nico hat eine fast wissenschaftliche, datengesteuerte Herangehensweise", lobte Teamchef Toto Wolff Rosbergs Akribie und Detailversessenheit in der vergangen Saison. Der Weltmeister wurde als kühler Analytiker geschätzt, der nie über Hamiltons fahrerisches Talent verfügte, sich aber durch seine präzise Selbstoptimierung den Titeltraum erfüllte. Er ließ sich beispielsweise sogar die Nähte an den Rennhandschuhen entfernen, um den Kupplungshebel besser bedienen zu können.

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Das könnte eine Erklärung für die Probleme der Silberpfeile im Rennen - vor allem auch mit den Reifen - sein. Rosbergs Fahrstil war deutlich reifenschonender, Hamilton gilt auch nicht unbedingt als Trainingsweltmeister.

Rosberg? "Kann mich kaum erinnern"

Hamilton überspielt das Rosberg-Thema betont cool und ist vielmehr begeistert von dem neuen Konkurrenzkampf mit Vettel.

Bei gemeinsamen Pressekonferenzen und den Siegerehrungen nach den Rennen sieht man die beiden oft zusammen lachen. Gegenseitig sprechen die vielfachen Weltmeister immer wieder vom großen Respekt, den sie für den anderen empfinden. Respekt, den Hamilton für Rosberg nie übrig hatte. 

Hamilton vermisst das teaminterne Duell mit Rosberg nicht. Das machte er nach dem Großen Preis von Bahrain deutlich: "Ich weiß es nicht... Ich kann mich nicht besonders gut daran erinnern", sagte er darauf angesprochen. Man kann allerdings durchaus eine Überkompensation hinter der so betonten "Wohlfühlphase" Hamiltons vermuten.

Schon früh Stallorder

Mercedes hat den Ernst der Lage bereits in der frühen Saisonphase erkannt. In Bahrain musste Bottas seinen Teamkollegen per Stallorder noch auf den zweiten Platz vorrücken lassen, um dessen Abstand zu Vettel nicht anwachsen zu lassen. Noch nimmt der Finne dies ruhig zur Kenntnis. 

"Das war ein super harter Call, den wir über all die Jahre nicht gemacht haben", erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Das macht absolut keinen Spaß." Wolff stellte zwar auch klar, dass dies keineswegs als permanente Degradierung des erst vor der Saison verpflichteten Finnen zu verstehen ist.

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Das er im Zweifel für Hamilton Platz machen muss, dürfte Bottas dennoch nicht gerade motivieren. Am Sonntag hat Hamilton dann in Sotschi die nächste Chance, den Rosberg-Schatten zu vertreiben.