Sebastian Vettel hat nach dem ersten Ferrari-Sieg seit 16 Jahren in Monaco Gänsehaut, vom Start hatte der viermalige Weltmeister bereits in der Nacht zuvor geträumt.
Räikkönen: "Fühlt sich nicht toll an"
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Überholen konnte er da seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen zwar nicht, dafür profitierte er aber von der Strategie seines Teams und fuhr am Ende doch als Erster über die Ziellinie. Der "Iceman" war danach trotz seiner besten Saisonplatzierung alles andere als zufrieden und konnte sich ob des Führungswechsels in der Box nicht über seinen zweiten Platz freuen.
Lewis Hamilton schlägt dagegen leise Töne an, ist ausnahmsweise sogar mit Platz sieben zufrieden. Pascal Wehrlein stänkert gegen Rückkehrer Jenson Button, der den Deutschen unsanft in die Mauer schob.
SPORT1 fasst die Stimmen des Rennens zusammen:
Sebastian Vettel (Ferrari), Platz 1: "Es ist ein unglaubliches Gefühl. ich wollte eigentlich schon beim Start an Kimi vorbei, davon habe ich gestern die ganze Nacht geträumt. Als er dann an der Box war, wusste ich, dass es meine Chance auf den Sieg ist. In den zwei Runden habe ich nicht nachgedacht und alles rausgequetscht, die waren dann gut genug, um vor Kimi rauszukommen. Da war ich schon etwas überrascht. Ich kann Kimis Ärger verstehen. Danach konnte ich das Rennen gut kontrollieren. Heute Abend werden wir ein bisschen feiern. Ferrari ist etwas ganz Besonderes, es ist unmöglich, heute keine Gänsehaut zu bekommen.
zur Strategie: "Das ist der falsche Zeitpunkt des Jahres, um über so etwas zu sprechen. Der Plan war es, das Rennen zu gewinnen und beide Autos auf dem Podium zu haben. Wir haben vor dem Rennen über die erste Kurve, das Rennen und die Strategie gesprochen. Das führende Auto hatte Priorität."
Kimi Räikkönen (Ferrari), Platz 2: "Es fühlt sich nicht besonders toll an. Manchmal passieren aber solche Dinge, im nächsten Rennen wollen wir es besser machen. Ich wollte eigentlich mehr rausholen heute."
Daniel Ricciardo (Red Bull),Platz 3: "Nach gestern hatte ich das Gefühl, wir hätten noch viel mehr zu zeigen. Heute konnte ich es bestätigen. Heute habe ich meine Chance bekommen als Bottas und Max an die Box sind. Das konnte ich nutzen. Nach dem Safety Car hat es aber keinen Spaß mehr gemacht, ich weiß nicht, ob ich da etwas am Auto kaputt gemacht habe."
Valtteri Bottas (Mercedes), Platz 4: "Schade, ich dachte, der dritte Platz wäre mindestens drin."
Lewis Hamilton (Mercedes), Platz 7: "Ich bin sehr zufrieden mit den Punkten, wenn man sich anschaut, wo ich gestartet bin. Es ist unglaublich, dass ich überhaupt noch Punkte eingefahren habe."
Pascal Wehrlein (Sauber), ausgeschieden: "Ich fühle mich soweit okay. Aber ich bin wieder einmal mit dem Kopf gegen die Bande gekommen. Mal sehen, wie es dem Rücken geht. Ich werde nächste Woche wieder einen Scan machen müssen. Deswegen ist es ziemlich ärgerlich. An der Stelle einen Versuch zu starten, ist ziemlich dumm und absolut unnötig."
Jenson Button (McLaren), ausgeschieden: "Ich ging nach innen, weil ich dachte, dass dort Platz wäre. Dann habe ich zur Seite geschaut. Ich war daneben, aber ich denke, er hat mich gar nicht gesehen. Ich habe noch versucht, zurückzuziehen, aber es war zu spät. Mit diesen Spiegeln ist das Überholen sehr schwierig. Ich bin froh, dass es ihm gut geht."
Toto Wolff (Mercedes-Teamchef): "Es ist nicht gut gelaufen für uns. Wir hatten errechnet, dass mehr als P7 nicht möglich ist bei Hamilton. Wenn Vettel einmal einen Ausfall hat, dann können die Punkte noch wichtig sein. Wir müssen jetzt schauen, wo wir uns verbessern können und wie wir das für Montreal hinbekommen. Ferrari hat verdient gewonnen, sie waren das beste Team. Es ist ein Kampf auf Augenhöhe gegen eine Super-Marke."
zum schlechten Auto: "Mit Lewis hatte das nichts zu tun, es war eindeutig das Auto. Wir tun uns schwer, das Auto im Reifenfenster zu halten, es ist nicht, dass das Auto zu langsam, sondern ein bisschen zickig ist."
Niki Lauda (Aufsichtsrat Mercedes): "Vettel hat unglaubliche Runden hingeknallt. Ferrari hat es geschafft, ein perfektes Auto für die neuen Reifen an den Start zu kriegen. Die anderen haben es nicht. Platz vier und sieben sind natürlich keine gute Ausbeute. Hamilton hat heute Schadensbegrenzung im kleinen Maße betrieben."
Dr. Helmut Marko (Red Bull Motorsportchef): "Der Schlüssel war heute unser Rennspeed und dass wir länger drausbleiben konnten. Leider ist es uns nicht gelungen, dass Verstappen auch an Bottas vorbeigeht. Er ist ein bisschen schräg an die Box gekommen, deswegen hat es nicht geklappt. Auf so einem Kurs können wir vorne mitfahren. Sobald es aber geradeaus geht, schaut es wieder anders aus. In den nächsten drei Rennen müssen wir wieder auf Regen hoffen."