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Fluch oder Segen? Fahrer diskutieren über Kunstrasen

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Fluch oder Segen? Fahrer diskutieren über Kunstrasen

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Fluch oder Segen? Fahrer diskutieren über Kunstrasen

Nach den Stürzen von Valentino Rossi und Andrea Iannone beim Regenrennen in Aragon diskutieren die MotoGP-Piloten über Sinn und Unsinn von Kunstrasen

Nicht nur der Regen sorgte beim MotoGP-Rennen in Aragon für Aufregung, auch ein weiteres Element machte den Fahrern das Leben schwer: Kunstrasen. So stürzten Andrea Iannone und Valentino Rossi jeweils, nachdem sie Bekanntschaft mit dem durchnässten Material gemacht hatten. Nun diskutieren die MotoGP-Piloten darüber, wie sinnvoll die Kunstrasenstücke wirklich sind.

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"Man fährt mit diesen Motorrädern sehr schnell. Es ist schwierig, wenn man bei einem Ausritt über dem Kunstrasen die Bremse löst und dann wieder bremst", erklärt Weltmeister Marc Marquez und beschreibt: "Manchmal spürt man, dass der Bremsdruck nicht so hoch ist, aber auf dem Asphalt ist der Druck hoch."

"Vielleicht könnte man am Kurveneingang den Kunstrasen entfernen, aber wir sprechen uns in der Sicherheitskommission immer über den Kunstrasen aus", sagt der Spanier weiter und fügt hinzu: "Es muss nicht in allen Kurven sein, aber es hält die Fahrer davon ab, neben die Strecke zu fahren. In Misano haben wir gesehen, dass es für die Rennleitung sehr schwierig ist, wenn sie Strafen deswegen aussprechen müssen."

In Misano bekam unter anderem Moto2-Pilot Jonas Folger eine Durchfahrtsstrafe, nachdem er einen Gegner über eine asphaltierte Stelle neben einem Randstein überholt hatte. Die Rennkommissare werteten die Aktion als illegales Überholmanöver außerhalb der Streckenbegrenzung. Außerdem wurden in Italien gleich mehreren Piloten die Zeiten im Qualifying gestrichen, da sie über die besagten asphaltierten Stellen gefahren waren.

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Auch Ducati-Pilot Andrea Dovizioso glaubt, dass Kunstrasen durchaus einen gewissen Sinn hat: "Wenn man dort Asphalt hätte, dann würden alle versuchen, dort zu fahren. Dadurch würden alle Piloten schneller durch die Kurven fahren und die Auslaufzonen sind sowieso nie groß genug. Die Motorräder verbessern sich und man wird in der Kurve immer schneller, also müssen wir die richtige Balance finden."

Zumal der Kunstrasen in Aragon genau das Gegenteil bewirkte. "Wenn es geregnet hat, ist der Kunstrasen sehr rutschig", erklärt Marquez die Gefahr. "In der Sicherheitskommission haben wir oft darüber gesprochen", beteuert Dovizioso, der das Fazit zieht: "Meistens ist der Kunstrasen schlecht für uns, auch im Trockenen."

"Aber wir arbeiten daran, ganz besonders nach dem Unfall von Bradl in Sepang. Es war wirklich dumm, dort Kunstrasen zu haben", liefert der Ducati-Pilot gleich noch ein Argument gegen den übermäßigen Einsatz des Materials mit. Im vergangenen Jahr hatte sich Stefan Bradl in Sepang den Knöchel gebrochen, nachdem er nach einem Sturz mit seinem Fuß im Kunstrasen hängengeblieben war. Die Stürze von Iannone und Rossi haben die Diskussion nun erneut angeheizt.