Home>Motorsport>MotoGP>

Bridgestone: So funktioniert der asymmetrische Vorderreifen

MotoGP>

Bridgestone: So funktioniert der asymmetrische Vorderreifen

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Bridgestone: So funktioniert der asymmetrische Vorderreifen

Bridgestone verrät vor dem Debüt des asymmetrischen Vorderreifens in Phillip Island, was der Pneu leistet und was bei der Entwicklung ganz oben auf der Liste stand

In Phillip Island wird Bridgestone den MotoGP-Piloten erstmals einen asymmetrischen Vorderreifen anbieten. Während asymmetrische Hinterreifen in der Königsklasse bereits zum Standard geworden sind, wurde die Variante für den Vorderreifen bisher lediglich in Brünn getestet, an einem Rennwochenende kam sie bisher noch nicht zum Einsatz. Der Reifenhersteller erklärt nun, worauf es bei der Premiere in Australien ankommen wird.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Bei der Entwicklung war es unser Ziel, dass die Piloten keinen Unterschied bemerken, sobald sie von der härteren auf die weichere Mischung wechseln", erklärt Bridgestone-Mitarbeiter Carmine Moscaritolo gegenüber 'motogp.com' den wichtigsten Punkt und ergänzt: "Das war in der Vergangenheit eine echte Herausforderung, denn es hat ihnen nicht gefallen, dass sie die unterschiedliche Härte des Gummis spüren konnten."

"Für uns war es also die Aufgabe, einen Vorderreifen zu bauen, der auf einer Seite eine weichere Mischung verwendet, die Fahrer diesen Übergang aber nicht bemerken. Er verhält sich also wie ein symmetrischer Reifen, bietet den Fahrern aber trotzdem den besseren Grip der weicheren Seite", erklärt Moscaritolo, der außerdem beschreibt, in welcher Hinsicht sich Vorder- und Hinterreifen unterscheiden.

Nicht auf allen Strecken sinnvoll

{ "placeholderType": "MREC" }

"Der große Unterschied zwischen Hinter- und Vorderreifen ist, dass der Hinterreifen die Leistung des Motors auf die Strecke transportiert. Deswegen gibt es auf einer Runde große Unterschiede bei der Reifentemperatur. Die Temperatur des Vorderreifen variiert dagegen auf einer Runde nicht so sehr, denn er muss nur die Brems- und Kurvenkräfte aushalten", so der Bridgestone-Mitarbeiter.

"Trotzdem ist auf manchen Strecken - wie dem Sachsenring, Phillip Island und Valencia - die Anzahl der Links- und Rechtskurven sehr unterschiedlich. Dadurch haben die Reifen auf der linken und rechten Seite eine unterschiedliche Temperatur. Um diesen Unterschied besser zu balancieren, haben wir jetzt asymmetrische Vorderreifen entwickelt." Dadurch soll der Reifen "im optimalen Temperaturfenster bleiben, was dadurch erreicht wird, dass auf einer Seite eine weichere Mischung verwendet wird."

"In Phillip Island gibt es nur drei Rechts-, aber zehn Linkskurven. Der Unterschied ist also gewaltig. Außerdem kann es dort recht kühl werden. Wir müssen also sicherstellen, dass die Fahrer trotz des asymmetrischen Reifens die Bremsstabilität haben, die sie auch von unseren symmetrischen Reifen gewohnt sind. Gleichzeitig müssen sie sich aber auch gut aufwärmen lassen, ganz besonders die rechte Seite", schildert Moscaritolo die Herausforderung.

Positives Feedback der Piloten

{ "placeholderType": "MREC" }

"Wir haben den asymmetrischen Vorderreifen früher in diesem Jahr in Brünn getestet. Normalerweise ist das keine Strecke, die so einen Reifen erfordert. Es war einfach ein Test für die Piloten, damit sie Erfahrungen sammeln können, wie sich ein asymmetrischer Vorderreifen beim Bremsen und in den Kurven verhält. Da die Rückmeldung ziemlich positiv war, haben wir uns entschieden, den Reifen nach Phillip Island zu bringen."

"Der asymmetrische Vorderreifen wird sich vom asymmetrischen Hinterreifen unterscheiden, denn es wird nur zwei Mischungen geben, während es beim Hinterreifen drei sind", berichtet Moscaritolo weiter und ergänzt: "In Phillip Island wird das auf der rechten Seite der Fall sein. Das bedeutet, wenn der Fahrer geradeaus fährt und bremst, wird er sich nur auf der härteren Mischung bewegen. Dadurch hat er eine höhere Bremsstabilität."

"Sobald er in die Kurve geht und einen Winkel von ungefähr 30 Grad erreicht, ist er dann auf der weicheren Seite unterwegs, die in der Kurve besseren Grip liefert." Während der asymmetrische Hinterreifen also in insgesamt drei ungefähr gleich große Teile aufgeteilt ist, gibt es beim schmaleren Vorderreifen lediglich zwei Abschnitte, von denen sich einer über rund zwei Drittel der Gesamtfläche erstreckt.

Allerdings soll in Australien kein Fahrer gezwungen werden, den neuen Pneu zu verwenden: "In Phillip Island und Valencia, wo wir den asymmetrischen Reifen verwenden werden, werden wir als weitere Option außerdem einen konventionellen symmetrischen Vorderreifen mitbringen. Der asymmetrische Reifen wird also ein Teil unserer Reifenpalette sein, gleichzeitig wird es aber auch den konventionellen harten Vorderreifen geben."