Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) steht den Forderungen nach einem Generalausschluss des russischen Olympia-Teams von den Sommerspielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) skeptisch gegenüber: "Wer die Werte des Sports und Olympias verletzt, hat bei Olympia nichts zu suchen. Das ist gar keine Frage. Aber man sollte trotz des McLaren-Berichtes nicht alle über einen Kamm scheren", sagte der Weltranglistenfünfte auf der Olympia-Pressekonferenz des deutschen Tischtennis-Teams am Mittwoch in Düsseldorf.
Ovtcharov ist gegen Russen-Aus
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Obwohl im McLaren-Bericht auch ein Dopingfall im russischen Tischtennis aufgelistet worden ist, geht Ovtcharov nicht von systematischen Manipulationen durch Kollegen im Land seines Klubs Fakel Orenburg aus: "Die Dimensionen, die durch den Report offengelegt worden sind, waren vorher nicht vorstellbar. Ich würde mich aber immer noch wundern, wenn auch im russischen Tischtennis flächendeckend gedopt worden wäre. Deswegen meine ich auch, dass jeder bei Olympia starten können sollte, der sich nichts zu Schulden kommen lassen hat."
Wie Ovtcharov will auch Sportdirektor Richard Prause vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) vor einer Festlegung erst weiterführende Untersuchungen des ITTF zur Dopingproblematik im russischen Tischtennis abwarten.
"Wenn sich dadurch neue Erkenntnisse ergeben, werden auch wir uns entsprechend positionieren. Bis dahin aber sollten Sportler, die nicht des Dopings überführt worden sind, bei Olympia starten dürfen."