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Reaktionen auf den Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathleten

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Reaktionen auf den Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathleten

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CAS-Entscheid: "Ein historischer Tag"

Der Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathleten sorgt bei DOSB-Präsident und DLV-Präsident für Begeisterung. Jelena Issinbajewa ist dagegen bestürzt.
Clemens Prokop führte den DLV seit 2001 an
Clemens Prokop führte den DLV seit 2001 an
© Getty Images

Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat den Ausschluss von 68 russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen bestätigt.

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Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), begrüßte den Schritt des CAS. Es sei "ein klares Signal an alle Beteiligten, dass hier die eindeutig definierten Grenzen inakzeptabel überschritten sind", wurde Hörmann in einem DOSB-Statement zitiert.

Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sprach von einem "historischen Tag", die Russin Jelena Issinbajewa dagegen von einer "Beerdigung der Leichtathletik". Allerdings hofft der Stabhochsprung-Star noch auf Thomas Bach. Das IOC will über einen möglichen Komplett-Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen bis Dienstag entscheiden.

SPORT1 zeigt Reaktionen zum Olympia-Ausschluss der russischen Athleten.

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Internationales Olympisches Komitee (IOC): "Das IOC nimmt die Verkündung des CAS-Urteils zur Kenntnis. Wir müssen nun die vollständige Urteilsbegründung studieren und analysieren. Die IOC-Entscheidung über die Teilnahme der russischen Athleten wird innerhalb der kommenden Tagen gefällt."

Alfons Hörmann (DOSB-Präsident): "Durch das CAS-Urteil ist jetzt wertvolle Klarheit gegeben, daran können sich nun auch die anderen Verbände orientieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Beschluss der IAAF nun auch vor Gericht standgehalten hat. Es ist zugleich ein klares Signal an alle Beteiligten, dass hier die eindeutig definierten Grenzen inakzeptabel überschritten sind. Für das IOC ist damit die Grundlage geschaffen, um die von Thomas Bach angekündigten härtesten Sanktionen gegen dieses Betrugssystem auszusprechen. Denn wer gegen die gemeinsamen Spielregeln von Fairplay verstößt, gehört auf die Strafbank."

Clemens Prokop (Präsident des DLV): "Das ist ein historischer Tag. Eine vergleichbare Entscheidung hat es noch nie gegeben. Es ist ein guter Tag, weil klare Sanktionen eines internationalen Verbandes rechtlich bestätigt worden sind, und ein wichtiger Schritt zur Rückgewinnung der Glaubwürdigkeit des Sports."

Witali Mutko (Russischer Sportminister): "Ich kann nichts anderes ausdrücken als Bedauern. Wir werden nun unsere nächsten Schritte beraten. Ich denke, die Entscheidung ist auch politisch motivitiert und hat keine rechtliche Grundlage."

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NADA (Nationale Anti-Doping Agentur): "Der Ausschluss ist damit nicht nur politisch, sondern auch rechtlich bestätigt. Die NADA fordert gemeinsam mit anderen NADOs (Nationale Anti-Doping Organisationen, d. Red.) das IOC auf, nun zu handeln und dafür zu sorgen, dass auch die russischen Athletinnen und Athleten anderer Sportarten von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden."

Usain Bolt (Sprint-Star aus Jamaika): "Es gibt Regeln. Wer betrügt, wird bestraft. Das ist die richtige Botschaft. Es wird viele abschrecken und zeigt, dass der Sport sauber sein will."

Dagmar Freitag (Vorsitzende im Sportausschuss des Deutschen Bundestages): "Ich begrüße das CAS-Urteil, weil es auf einer Linie mit den Entscheidungen des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF liegt. Das Urteil ist auch ein unmissverständlicher Fingerzeig für das IOC. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Das IOC kann nicht mehr länger auf andauernde Entscheidungsfindungen Dritter verweisen. Vor allem im Interesse der Athletinnen und Athleten sollte diese Entscheidung jetzt endlich fallen; sowohl die bereits nominierten wie auch mögliche Nachrücker brauchen so schnell wie möglich Klarheit."

Özcan Mutlu (Sprecher für Sportpolitik von Bündnis 90/Die Grünen): "Ein Verband, der die internationalen Auflagen des Anti-Doping-Kampfs nicht erfüllt, kann und darf auch bei internationalen Großsportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen keine Sonderbehandlung erhalten."

Jelena Issinbajewa (Stabhochsprung-Star): "Danke an alle für diese Beerdigung der Leichtathletik. Das ist eine rein politische Entscheidung. Die maßgebliche Entscheidung wird von Thomas Bach kommen."

Michael Lehner (Sportrechtler): "Das IOC hat sich selbst unter Druck gesetzt, weil man ausdrücklich die CAS-Entscheidung abwarten wollte. Jetzt muss es zur Kenntnis nehmen, dass die juristische Basis für einen Gesamtausschluss besteht. Und nach dem McLaren-Report weiß man, dass die Leichtathleten nur ein kleiner Teil des Problems in Russland sind. Wenn das IOC jetzt den internationen Verbänden die Verantwortung für Aussiebung von russischen Athleten gibt, wäre das Feigheit vor dem Feind. Das IOC hat nun die Verantwortung, eine Entscheidung von ganz oben zu treffen."