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Die Tops und Flop der 102. Tour de France

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Die Tops und Flop der 102. Tour de France

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Tour: Vorbilder und Hassfiguren

Die 102. Tour de France ist Geschichte: Martin stürzt in Gelb, ein Afrikaner klettert in die Annalen, Armstrong kehrt zurück. Doch passiert ist noch mehr. Die Tops und Flops.
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© SPORT1/Getty Images

Die Tour de France 2015 ist zu Ende - der Brite Christopher Froome feiert den Gesamtsieg. Doch die dreiwöchige Frankreich-Rundfahrt hat noch viel mehr Highlights zu bieten. SPORT1 nennt die Tops und Flops der 102. Großen Schleife.

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Einer der Höhepunkte: Froomes Attacken. Vor allem in der zweiten Woche dominiert der Brite das Geschehen und zerpflückt das Feld in den Pyrenäen scheinbar nach Belieben. Hier holt sich Froome den entscheidenden Vorsprung für den zweiten Toursieg nach 2013.

Nairo Quintanas Kampfgeist tut sein Übriges. Der Kolumbianer sorgt für den knappsten Tour-Ausgang seit 2008 (Sastre vor Evans / 58 Sekunden) und Spannung bis zum letzten Anstieg nach Alpe d'Huez. Der Lohn, weil er nie aufgibt: Quintana wird wie 2013 zum besten Jungprofi gekürt.

Ein afrikanischer Bergkönig: Daniel Teklehaimanot schreibt bei der Tour Geschichte und steigt zum Vorbild eines Kontinents auf. Nie zuvor startete ein Fahrer aus Schwarzafrika bei der Tour. Der Mann aus Eritrea erkämpft sich sensationell auch noch das Bergrtrikot. Ein weiteres Highlight setzt sein südafrikanisches Team MTN-Qhubeka auf der 14. Etappe: Ausgerechnet an Nelson Mandelas Geburtstag sorgt Stephen Cummings für den ersten Tagessieg eines afrikanische Rennstalls.

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Auch ein Top: Andre Greipel. Der gebürtige Rostocker nutzt die Abwesenheit von Sprint-Kontrahent Marcel Kittel und ist bei den wenigen klassischen Massensprints nicht zu schlagen. Der "Gorilla" schnappt sich vier Etappensiege, unter anderen den prestigeträchtigsten auf den Champs-Elysees, und wird Zweiter in der Punktewertung.

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Das nennt man dann Husarenritt: Sonst nur Wasserträger und für Marcel Kittel nachträglich ins Team von Giant-Alpecin gerückt, gewinnt Simon Geschke die schwere 17. Etappe über das Dach der Tour mit einer furiosen Alleinfahrt über 49 Kilometer.

Ein echter Top ist auch Tony Martin: Dreimal verfehlt er denkbar knapp sein großen Ziel, das Gelbe Trikot, holt es sich dann doch noch mit bemerkenswertem Kampfgeist per Etappensieg auf der brutalen Kopfsteinpflaster-Etappe. Seit 2011 gelingen deutschen Fahrern auch dank Martin 24 Etappensiege - keine Nation hat mehr

Doch es gibt auch Negatives rund um die Tour: Während die meisten Fans für eine fantastische Atmosphäre sorgen, stechen einige Chaoten negativ heraus. Vor allem Toursieger Chris Froome mutiert dabei zur Hassfigur. Erst wird er mit Urin beworfen, dann angespuckt. Teamkollege Richie Porte wird sogar geschlagen.

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Übermütige Fans versetzen die Fahrer in Angst und Schrecken. Vor allem vor Schaulustigen mit Selfie-Sticks gilt es, sich in Acht nehmen. Die Sturzgefahr durch diese unbedachten Aktionen ist bei den hohen Geschwindigkeiten extrem groß. "Ich bin schon an einem Fan mit Handy hängen geblieben. Man muss vermeiden, am Rand zu fahren", sagt John Degenkolb der Bild.

Tony Martin fällt im Wortsinne auch unter die Flops. Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister stürzt am ersten Tag in Gelb selbstverschuldet kurz vor dem Ziel und muss das Rennen mit einem Schlüsselbeinbruch verlassen. Gestützt von Teamkollegen schafft er es gerade noch ins Ziel, streift gequält lächelnd das gelbe Trikot auf dem Podium über.

Auf der 2. Etappe unterliegt Mark Cavendish im Sprint Greipel, statt aber durchzuziehen, nimmt er die Beine hoch und ermöglicht Fabian Cancellara so Rang 3. Mit der Zeitgutschrift schnappt der Schweizer Cavendishs Teamkollegen Martin Gelb weg. Cavendish beschimpft diejenigen, die sich in den sozialen Medien beschweren, als Dummköpfe.

Eine Persona non grata kehrt zurück - wenn auch nur beim Charity-Rennen einen Tag vor dem Tross. Dennoch eckt der Auftritt von Doping-Betrüger Lance Armstrong gehörig an, bringt er der Tour doch die Dämonen der Vergangenheit zurück. Dann hat er auch noch den Nerv, Froome und dessen Sky-Teamkollegen Richie Porte Doping zu unterstellen.

Auch der überführte Doper Laurent Jalabert hinterfragt als TV-Experte Froomes Leistungen in den Bergen und verdächtig den Briten des Dopings. Ein klassischer Fall von Doppelmoral.

Zunächst kann sich der hoffnungsvoll gestartete Dominik Nerz, Kapitän von Bora-Argon 18, nicht wie gewünscht in Szene setzen. Dann steigt er auf der 11. Etappe auch noch mit Magen- Darmproblemen aus.

Zu den Enttäuschungen gehören auch die beiden ehemaligen Tour-Sieger Alberto Contador und Vincenzo Nibali. Contador kostet der Giro-Sieg doch zu viel Kraft, um das Doppel zu schaffen. Nibali hat nicht die nötige Form, gewinnt aber zumindest die 19. Etappe in den Alpen. Mit den Rängen vier und fünf verpassen sie das Podest.

Als Flop entpuppen sich die Social-Media-Manager des neuen Tour-Siegers: Nach kritischen Tweets werden mehrere Journalisten und Beobachter von Froomes offiziellem Twitter-Account rigoros geblockt - darunter auch SPORT1-Redakteur Eric Böhm. Dabei geht es in dessen Beitrag nicht einmal um die immer präsenten Doping-Verdächtigungen, sondern um den eines Gelbträgers unwürdigen Sprint Froomes um Platz 20 in Mende.