Glaubt man Barbara Rittner, gibt es derzeit keinen besseren Ort auf der Welt als Stuttgart. Zumindest für die Tennis-Bundestrainerin und ihr kräftig durchgeschütteltes Fed-Cup-Team.
Eine Wagenburg gegen die Nörgler
© Getty Images
Nach dem Grand-Slam-Debakel in Melbourne sei die Erstrundenpartie gegen Australien am Wochenende,"eine gute Gelegenheit, gemeinsam in einen positiven Flow zu kommen".
Damit sich dieser Flow entwickeln kann, baut die Teamchefin eine Wagenburg um ihre Mannschaft. Rittner lobt den Teamgeist, den tollen Charakter ihrer Spielerinnen, die Aufarbeitung nach der Final-Niederlage im vergangenen November in Prag.
Nur "ein blöder Zufall"?
"Wir haben Fehler eingestanden", sagte Rittner, "vielleicht hatten wir zu viele andere Dinge im Kopf". Die Details der Aussprache bleiben aber natürlich "teamintern".
Der Blick geht konsequent nach vorne, auch die Australian Open sollen abgehakt sein. Angesprochen auf ihre Erstrundenpleiten in Down Under waren Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki kurz angebunden.
Bis Petkovic das Wort ergriff. "Die Leute vergessen, dass wir alle schon mal in der ersten Runde verloren haben", sagte die Weltranglistenzwölfte aus Darmstadt: "Dass es uns jetzt alle gleichzeitig getroffen hat, ist ein blöder Zufall." Aus. Thema beendet.
Wieder ein Leck beim DTB
Auch die Querelen um das deutsche Davis-Cup-Team sollen in Stuttgart bloß nicht zum Thema werden.
Dabei war es doch einmal mehr eine undichte Stelle im Deutschen Tennis Bund (DTB), die Carsten Arriens' Vertragsauflösung just in der Fed-Cup-Woche öffentlich werden ließ. Ex-Profi Hans-Jürgen Pohmann, in den Tagen von Stuttgart für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, versuchte verzweifelt, Nachfragen zu verhindern.
Die Verrenkungen waren jedoch gar nicht nötig, denn Rittner reagierte gewohnt souverän. Nein, sie nerven diese DTB-internen Diskussionen nicht: "Ich habe in dieser Woche wirklich anderes zu tun. Da ist überhaupt kein Platz für solche Gedanken." Ende. Thema durch.
Die Nummer 2 ist noch offen
Zumindest bis sich am Wochenende die Landesfürsten in Stuttgart einfinden, um ihre Sicht der Dinge kundzutun.
Rittner ist das egal, ihr geht es nur um den Flow. "Das Ziel ist es, am Wochenende zu gewinnen. Weiter denken wir noch nicht", sagte die 41-Jährige.
Wie der Einzug ins Halbfinale gegen Polen oder Russland gelingen soll, weiß Rittner dagegen ganz genau. Sie hat sich auf eine Aufstellung festgelegt, will aber nocht nicht verraten, wer neben Kerber das zweite Einzel am Samstag (ab 13.00 Uhr) spielt.
Görges empfiehlt sich in Melbourne
Die Entscheidung ist dabei ziemlich sicher zwischen Petkovic und der formstarken Julia Görges gefallen.
Da Görges nach ihrem Achtelfinaleinzug in Melbourne ja bereits im Flow ist, könnte durchaus Petkovic den Vorzug bekommen, die im vergangenen Jahr in allen Partien ein Einzel gespielt hat.