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Tennis: Kolumne von Sascha Bandermann zu Novak Djokovic bei den US Open

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Tennis: Kolumne von Sascha Bandermann zu Novak Djokovic bei den US Open

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"Das clevere Kalkül von Team Djokovic"

Teaser Bandermann
Teaser Bandermann
© SPORT1

Hallo liebe Tennis-Lover!

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Das US-Open-Finale der Männer hat mir wieder gezeigt, warum ich diesen Sport so liebe. Großes Tennis-Kino mit dem perfekten Mix aus Tempo, Drama und Leidenschaft. Alles drin.

Djokovics Titel in NYC lässt hoffentlich die letzten Kritiker des Duos Becker/ Djokovic verstummen.

Das besondere Verhältnis der beiden konnte man während der Jubelarie in der Djoker-Box deutlich sehen. Die Nummer Eins respektiert Becker als großen Champ und Tennisexperten, er kennt ihn seit seiner frühen Jugend und der Zeit in der Niki Pilic Academy in München. Es sind zwei Tennisverrückte, die voneinander gelernt haben und weiter lernen werden.

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Der sportliche Erfolg spricht für sich. Vier Major-Titel in zwei Jahren holte Nole mit Becker im Team. Die Zahl 17 wird jetzt das große Ziel sein. Der Rekord. Ich sage, er wird ihn brechen.

Die Überraschung war für mich nicht, dass Novak Djokovic am Ende triumphierte, sondern das Roger Federer mit 34 Jahren immer noch ein Niveau abrufen kann, um mit dem Serben auf Augenhöhe zu konkurrieren.

Die aktuelle Leistung des Rekord-Grand-Slam-Siegers ist nach meinem Verständnis höher zu bewerten, als viele seiner Siege in den grandios dominanten Jahren 2004 - 2007. Federer hat sein Spiel angepasst, es sogar auf ein neues Level gehoben. Eine sportliche Sensation für einen Thirtysomething.

Allerdings glaube ich, dass die Nummer 1 in einem Best-of-5 Match für King Roger nicht mehr zu bezwingen ist. Holt der Schweizer noch seinen 18. Grand Slam Titel? Ja! Dann wenn Djokovic zuvor patzen sollte. Verrückt, dass fast alle Tennisfans Federer nach wie vor siegen sehen wollen. Und großen Champions werden auch Niederlagen verziehen. Diesbezüglich hat Djokovic noch Nachholbedarf.

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Er wird als herausragender Athlet von den Fans akzeptiert. Nicht aber als Gesamtkunstwerk geliebt. Das schmerzt den extrovertierten Serben wohl am Meisten. Aber genauso zieht der stolze Branchenprimus daraus seine Gier zu gewinnen. Trotzdem: Federer bleibt der Sieger der Tennis-Herzen.

Was mich aufgeregt hat ist die Witz-Diskussion um den SABR. Diese Sneak Attack by Roger ist ja keine neue Erfindung. Eher hat der Schweizer lediglich dieses taktische Manöver aus der Mottenkiste geholt.

Schon Becker wurde so auf dem Court attackiert (fragen sie mal John McEnroe). Aufgrund des enormen Tempos und der Returnstärke der heutigen Profis ist dieser Schlag allerdings ungleich risikoreicher. Jedoch war es cleveres Kalkül des Teams Djokovic, dass Becker den Schweizer dafür kritisierte. Auch dafür ist der Coach da. Um gelegentlich seine alte Stärke der psychologischen Matchführung auch abseits des Platzes für seinen Schützling auszuspielen.

So schaffte es der Deutsche, dass der Maestro sich ständig für den SABR verteidigen musste. Das nervt und lenkt ab. Ein paar Prozent Konzentration bleiben dabei liegen. Federer wird es mächtig stören, dass ausgerechnet sein großes Vorbild eine Art „winning ugly“ gegen ihn spielt. Das allein gewinnt keine Majors, aber es ist ein sehr feiner Erfolgsbaustein.

Keep acing!

Euer Sascha Bandermann