Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber hat beim WTA-Turnier in Montreal nach einem Kraftakt das Viertelfinale erreicht.
Kerber wendet Aus in Montreal ab
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Die an Nummer zwei gesetzte Kielerin setzte sich gegen die Ukrainerin Jelina Switolina (Nr. 17) trotz eines krassen Fehlstarts nach insgesamt 2:18 Stunden letztlich noch mit 1:6, 7:6 (7:2), 6:4 durch und trifft nun auf die Russin Daria Kasatkina.
Eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) haderte Kerber, die insgesamt neun Breaks kassierte, lange mit der eigenen Leistung. Nach einem schwachen ersten Satz war sie beim Stand von 5:6 und 30:30 im zweiten Satz nur zwei Punkte vom Aus entfernt.
Es war bereits das zweite Mal in der Partie, das die von der Tennis-Legende Justine Henin betreute Gegnerin zum Matchgewinn aufschlug, doch Kerber konnte sich in den Tiebreak retten. Dort stritt die Deutsche dann mit der Stuhlschiedsrichterin, da das Hawkeye ihrer Meinung nach falsch lag. Dennoch gewann Kerber den Tiebreak souverän mit 7:2.
Im dritten Satz servierte Kerber dann zum Matchgewinn, doch auch dies ging nicht ohne Drama. Nachdem sie drei Breakbälle abwehrte, verwandelte Kerber dann aber nach 2:18 Stunden den Matchball zum Sieg.
"Das war ein verrücktes Match mit vielen Hochs und Tiefs. Natürlich bin ich nicht glücklich über meine Leistung, denn ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt", sagte die 28-jährige Kerber: "Ich bin einfach nur zufrieden, dass ich weiter im Turnier dabei bin."
Nach einem Freilos in der ersten Runde hatte Kerber schon ihr Zweitrundenmatch gegen die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni nur mit etwas Mühe 6:3, 4:6, 6:3 gewonnen.
Kerber, nach der verletzungsbedingten Absage der topgesetzten Serena Williams (USA) die Turnierfavoritin, ist die letzte Deutsche bei der mit 2,513 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung.
Andrea Petkovic (Darmstadt) war in Runde zwei an der zweimaligen Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 12), Annika Beck (Bonn) in ihrem Auftaktmatch an der Australierin Daria Gavrilova gescheitert.