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Timo Boll kämpft bei der WM in Suzhou im Doppel mit Ma Long um Gold

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Timo Boll kämpft bei der WM in Suzhou im Doppel mit Ma Long um Gold

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Mit Chinas Hilfe zur Krönung

Timo Boll will sich bei der WM im Doppel mit der Nummer eins Ma Long seinen WM-Traum erfüllen. Für Boll, der von seinem Partner schwärmt, ist es wohl die letzte Chance.
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© Getty Images

Der große Bahnhof am Flughafen von Shanghai war schon weltmeisterlich.

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Viele Chinesen bejubelten Deutschlands Tischtennis-Star Timo Boll bei der Ankunft im Reich der Mitte am Freitag vor der Weiterfahrt in die 100 km entfernte WM-Stadt Suzhou - und gaben dem Düsseldorfer Rekordeuropameister einen Vorgeschmack auf seine mit Begeisterung erwartete Titeljagd im Doppel mit dem einheimischen Weltranglistenersten Ma Long.

Zusätzlicher Rückenwind für Boll

"Ich kenne das in China. Aber vor einem für mich so wichtigen Turnier gibt das einem zusätzlichen Rückenwind", sagte der Weltranglistensiebte, bevor er mit dem WM-Tross des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in den von Polizeifahrzeugen eskortierten Shuttle-Bus stieg.

Die hohe Popularität für den früheren "Staatsfeind Nummer eins" in China ist durch die WM-Paarung mit Ma nochmals gestiegen. Seit Wochen sind die Titelchancen des Duos bei Fans und Medien Thema Nummer eins.

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In mehreren TV-Sendungen redeten sich Experten die Köpfe heiß, ob Boll und Ma als erstes Doppel in der 89-jährigen WM-Geschichte mit Spielern aus zwei Nationen Gold holen können - am Dienstag greifen sie erstmals zu ihren Schlägern.

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Erster WM-Titel seit 1989 möglich

Tatsächlich sind die Aussichten ausgesprochen gut - auch auf ein Ende der schon 26 Jahre andauernden Wartezeit im DTTB-Lager auf eine weitere WM-Goldmedaille seit dem historischen Doppel-Triumph des heutigen Bundestrainers Jörg Roßkopf mit Steffen Fetzner 1989 in Dortmund.

Zwar könnte das "legendäre Paar", wie der Weltverband ITTF die Weltklasse-Kombination bewirbt, aufgrund des Reglements schon in der zweiten Runde auf Xu Xin und Zhang Jike (beide China) treffen, die Nummern zwei und drei der Weltrangliste.

Doch scheinen die Qualitäten beider Topstars zu überragend, als dass Boll und Ma nicht wie schon beim Sieg bei ihrem bislang einzigen Turnier 2013 bei den China Open ernsthaft um den Titel mitspielen sollten.

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"Er ist ein echter Killer"

"Er ist Rechts- und ich bin ein Linkshänder - das ist schon ideal, auch weil wir beide mit der Vorhand stärker sind. Ich kann für ihn durch Rotation und Platzierung gut vorbereiten, und er kann dann den Punkt machen. Ma hat auf der Welt wohl den größten Zug im Arm, er ist ein echter Killer", lobt Boll seinen Partner.

Ma Long
Ma Long

Über eine spezielle "Tischtennis-Sprache" wollen sich der Doppel-Weltmeister von 2011 und Boll, der im Doppel schon 2005 in Shanghai mit Christian Süß im WM-Endspiel stand und insgesamt fünf EM-Titel gewonnen hat, miteinander verständigen.

"Auf Weltklasse-Niveau reichen im Doppel in der Regel Gefühl und Gespür dafür, was der Partner mag und braucht. Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen, dass es an der Kommunikation scheitern wird", sagte Boll.

Wohl letzte Chance für Boll

An einen Misserfolg mag der frühere Weltranglistenerste auch nicht denken. Das Doppel mit Ma bedeutet für den 34-Jährigen im Herbst seiner Karriere die vielleicht größte und zugleich wohl letzte Chance auf den erträumten WM-Triumph.

Die Krönung seiner Karriere im Land seiner Erzrivalen an der Seite eines Chinesen wäre außerdem das ebenso paradoxe wie versöhnliche Ende des fast anderthalb Jahrzehnte langen Kampfes "Boll vs. China": Denn in seinen bisherigen Duellen mit gleich zwei Weltmeister-Generationen scheiterte der beste Deutsche aller Zeiten bei Olympia- und WM-Turnieren nicht weniger als fünfmal in einem Finale und noch neun weitere Male an der "chinesischen Mauer".

"Dass Ma mit Timo antritt", sagte Roßkopf, "zeigt Anerkennung und Respekt der Chinesen vor seinen Leistungen".

Kalkül der Asiaten

Hinter dem deutsch-chinesischen Goldprojekt steckt allerdings auch Kalkül der Asiaten: Chinas Tischtennis benötigt dringend neue Aufmerksamkeit, nachdem die Dominanz der Dauer-Champions auch im eigenen Land für Abnutzungserscheinungen gesorgt hat.

Bisher ging die Rechnung auf, TV-Sender und Sponsoren sind vor der Heim-WM geradezu euphorisch.

Für Boll jedoch nur ein Nebeneffekt: "Ich will einmal im Leben Weltmeister werden, diesen Traum habe ich noch nicht aufgegeben."