Erster Start, erster Hit - und direkt ein wertvolles Souvenir. Während die Saison seiner Minnesota Twins mit dem letzten Spiel der Regular Season zu Ende ging, nahm der MLB-Traum von Max Kepler noch einmal so richtig Fahrt auf.
Keplers erster Hit als Versprechen
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Bei seinem Debüt in der Startformation der Twins gelang dem 22-Jährigen auf Anhieb der erste Hit. "Dieser Ball wird für lange Zeit mit mir auf Reisen gehen", kündigte Kepler nach dem Spiel an.
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Dass diese Reise ihn weiterhin durch die Stadien der MLB führen wird, daran besteht für die Fachleute in den baseballverrückten USA kaum ein Zweifel.
Twins loben Kepler als "größtes Talent Europas"
Als "größtes Talent Europas" preisen die Twins ihren Rookie, für den der Klub vor sechs Jahren schon als Nachwuchsspieler 800.000 Dollar als Unterschriftsbonus gezahlt hatte. Nun deutete der Outfielder an, was in ihm steckt.
Minnesota hatte am Samstag seine letzte Chance auf die Playoffs verspielt. Durch das vorzeitige Scheitern des dreimaligen World-Series-Gewinners ging für Kepler eine Türe auf, beim Saisonfinale gegen die Kansas City Royals (1:6) ließ Manager Paul Molitor den 1,93-Meter-Hünen von Beginn an ran (Alle Ergebnisse der Regular Season).
Keine einfache Situation für den Youngster, der eine Woche zuvor als Einwechselspieler zu seinem ersten MLB-Einsatz gekommen war - auch wenn es für die Mannschaft um nichts mehr ging (Alle Tabellen der MLB in der Übersicht).
Kepler: "Ich war kurz vor dem Ersticken"
"Ich war kurz vor dem Ersticken", beschrieb Kepler nachher seinen Zustand am Schlagmal: "Das Atmen fällt schwer, wenn man den ersten Hit landen will. Als es geklappt hat, ging es wieder."
Kepler schlug den Ball im dritten Inning flach ins Right Field, schaffte es zur ersten Base und nahm schon dort die ersten Glückwünsche für sein Single entgegen. Nach dem Spiel versammelte Molitor seine Profis in der Kabine um sich, bat um Ruhe und überreichte dem Neuen sein besonderes Erinnerungsstück.
Dass es kein Schlag wie jeder andere war, bewies auch die Tageszeitung Minneapolis Star. Das Blatt versuchte sich nach dem Erfolgserlebnis in deutscher Sprache und würdigte "His erste Treffer". Für Kepler selbst war sein Hit der "wohl wertvollste überhaupt. Diesen Tag werde ich nie vergessen."
Aussicht auf festen Platz im MLB-Kader
Seinem Traum von einem festen Platz in der MLB ist Kepler, der es als zweiter Deutscher nach Donald Lutz in die Top-Liga geschafft hat, wieder ein Stück näher gekommen.
Nach dem Aufstieg in den Twins-Kader war er "sprachlos und den Tränen nahe", es folgte die Premiere bei den Detroit Tigers (7:1), dann der Startplatz, dann der Hit (SERVICE: SPORT1 erklärt Baseball).
"Ich habe hier so viel gelernt. Allein schon beim Zuschauen", sagte der Sohn zweier Balletttänzer über die ersten beiden Wochen bei den Twins. Dem Manager gefiel, wie sein Schützling mit der Situation auf dem Spielfeld umging. "Die Chance, heute zu spielen, hat ihn nicht überfordert", meinte der 59-jährige Molitor: "Es war einfach gut für ihn, Erfahrungen zu sammeln."
Einst als Fußballer bei Hertha BSC
Vor seiner Beförderung hatte Kepler, der in der Jugend bei Hertha BSC Fußball gespielt und sich als 17-Jähriger in die USA verabschiedet hatte, mit Minnesotas Farmteam Chattanooga Lookouts die Meisterschaft in der Southern League gewonnen. Er empfahl sich für Höheres, das Vertrauen zahlte er zurück.
Ob der Spielball denn bei ihm in den USA bleibt oder ihn die Familie in Deutschland bekomme, wollte ein Journalist beim Kabinengespräch von Kepler wissen. Die Antwort kam schnell: "Ich nehme ihn mit, wo immer ich auch hingehe."