"Gewinnen oder heimfahren - so einfach ist das", fasste Russell Westbrook die Situation der Oklahoma City Thunder zusammen, nachdem sie Spiel sechs gegen die Golden State Warriors verloren hatten.
OKC drohen K.o. und Zerfall
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Doch ganz so simpel stellt sich die Situation nicht dar. Eine Niederlage hätte für OKC wohl noch weitreichendere Folgen als nur eine enttäuschte Heimreise.
SPORT1 beleuchtet, was ein mögliches Ausscheiden der Thunder im Halbfinale (der Showdown zwischen Warriors und OKC am Dienstag um 3 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 US) für Folgen nach sich ziehen könnte.
Bittere Pleite in Spiel sechs
Zunächst einmal spricht die Tendenz klar für einen K.o. des Meisters von 1979 (damals noch als Seattle Super Sonics). OKC musste nach einer 3:1-Führung den Ausgleich hinnehmen - und das auf äußerst bittere Art und Weise.
Nahezu die gesamte Spielzeit der sechsten Partie lag das Team um das Scoring-Duo Westbrook und Kevin Durant in Führung. Sechs Minuten vor dem Ende stand ein Sieben-Punkte-Vorsprung zu Buche.
Doch ein überragender Klay Thompson drehte das Match mit einer Rekord-Dreiershow noch zu Gunsten des Favoriten.
"Wir sind enttäuscht darüber, dass das Spiel nicht anders ausgegangen ist", gab Trainer Billy Donovan die Stimmungslage wieder.
Eine Statistik spricht für OKC
Im Showdown müssen die Thunder nun auswärts ran. In der NBA-Geschichte konnte sich das Gästeteam in Spiel sieben nur in 24 Fällen durchsetzen, 100 Mal gewann die Heimmannschaft.
Allerdings ist es bislang auch nur neun Vereinen gelungen, einen 1:3-Rückstand noch zu drehen. (Die NBA-Playoffs im Überblick)
Superstar Durant versuchte am Tag nach der dramatischen Pleite, das Selbstvertrauen seiner Teamkollegen wieder aufzubauen.
"Wenn wir hier reingehen (in die Halle, Anm. d. Red.) würden wie zu einer Beerdigung, haben wir bereits verloren. Aber niemand ist so reingekommen. Wir dürfen kein Selbstmitleid haben", sagte Durant am Rande des Trainings am Sonntag US-Medien.
Durant im Sommer weg?
Ein vorzeitiges Aus hätte wohl weitreichende Folgen für den Kader des Teams aus Oklahoma City. Die Personalie, von der viel abhängig sein wird, ist Durant.
Der 27-Jährige wird nach der Saison zum ersten Mal in seiner Karriere Free Agent sein und kann das Team wechseln.
Sollte er trotz seines kongenialen Partners Westbrook auch in dieser Saison den Titel verpassen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass er sich einer neuen Aufgabe zuwendet.
Zuletzt wurde immer wieder über einen Wechsel Durants in seine Geburtsstadt Washington zu den Wizards spekuliert.
Auch der Vertrag des erstarkten Dion Waiters läuft aus. Für eine Summe von gut 6,7 Millionen Dollar könnten sich die Thunder seine Dienste weiter sichern.
Thunder sind Hände gebunden
Doch angesichts des mit über 96 Millionen Dollar drittteuersten Teams der Liga und entsprechend hohen Abgaben könnten die Verantwortlichen auch über eine drastische Verringerung des Etats und einen Umbruch nachdenken.
In diesem Zusammenhang kämen auch Enes Kanter und Steven Adams für einen Trade in Frage. Zumal auch im Jahr 2017 mit Waiters und Serge Ibaka zwei Leistungsträger zu Free Agents werden.
Erst einmal steht jedoch das letzte Spiel beim Titelverteidiger aus Oakland an. Ein überraschendes Weiterkommen und ein möglicher NBA-Titel könnten die Situation tiefgreifend verändern.