LeBron James, Kyrie Irving und Kevin Love nur auf der Bank - die Los Angeles Clippers haben ihre Chance am Schopf gepackt und den NBA-Champion aus Cleveland ohne dessen Star-Trio mit 108:78 (47:31) aus dem Staples Center geschossen. (Die NBA LIVE im TV auf SPORT1 US)
James pausiert, Farce im Kracher
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Cavs-Coach Tyronn Lue entschied sich vor der Partie gegen den Tabellenfünften der Western Conference seine Big Three - und dazu sogar noch Scharfschütze Kyle Korver - zu schonen und zog damit nicht nur den Unmut der Fans in Los Angeles auf sich, sondern bekam auch sportlich schnell die Quittung dafür.
Im Anfangsviertel konnte die zweite Garde der Cavaliers noch einigermaßen mithalten, danach brachen alle Dämme. Am Ende standen für die Cavs die wenigsten Punkte, die wenigsten Dreipunktewürfe und die schlechteste Dreierquote im Saisonverlauf zu Buche.
"We Want LeBron"-Sprechchöre
Das Publikum zeigte sich bei der Vorstellung der Starting Five der Cavaliers zuerst irritiert und reagierte dann mit Buh-Rufen und "We Want LeBron"-Sprechchören auf die Entscheidung des Cavs-Coach. (Ergebnisse und Spielplan)
"Ich habe das gehört", sagte Lue nach der krachenden Niederlage. "Ich hätte LeBron auch gerne gesehen. Aber es ist eine lange Saison mit sehr vielen Spielen. Ich denke, die Coaches müssen Verantwortung für ihre Spieler übernehmen und dafür sorgen, dass sie einigermaßen Regenerationszeit bekommen."
Sein Gegenüber Doc Rivers äußerte trotz des unerwartet einfachen Siegs seiner Clippers über den Meister Unverständnis über die Pause für LeBron und Co. "Es gab sicherlich viele Fans, die sich extra Tickets für das Spiel gekauft haben, um LeBron das erste Mal in ihrem Leben live spielen zu sehen. Diese Chance wurde ihnen geraubt. Das ist nicht cool", sagte der Clippers-Coach zu ESPN.
"King James" selbst war mit dem Verlauf des Abends ebenfalls sichtlich unzufrieden. Ohne auf Reporterfragen einzugehen verabschiedete sich der Superstar in die Nacht Hollywoods. Gegen die Los Angeles Lakers am Montag soll der viermalige MVP dann wieder auf dem Parkett angreifen dürfen.
Griffin nutzt LeBrons Abwesenheit
Vor allem Blake Griffin wusste auf Seiten der Clippers die Abwesenheit der Cavs-Superstars zu nutzen und schwang sich mit 23 Punkten zum Topscorer der Partie auf. DeAndre Jordan verbuchte zudem mit 13 Punkten und 17 Rebounds ein Double-Double.
Bei den Cavaliers verpassten die Ersatzspieler die Chance, sich ohne James, Iriving und Love auf dem Parkett in den Vordergrund zu spielen. Zwölf Punkte reichten Routinier Richard Jefferson schon, um sich zum besten Punktesammler seines Teams zu krönen.
Trotz der Niederlage bleiben die Cavaliers (45-23) an der Spitze der Eastern Conference, haben aber nur noch einen Sieg Vorsprung auf den Verfolger Boston Celtics (44-25). Auch die Clippers (41-29) können schon mit den Playoffs planen. (Die Tabellen der NBA)