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NBA: Derrick Rose von Cleveland Cavaliers dachte an Karriereende

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NBA: Derrick Rose von Cleveland Cavaliers dachte an Karriereende

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Die letzte Chance des Derrick Rose

Derrick Rose schiebt nach seiner Auszeit die Gedanken an ein Karriereende weg und wagt wohl einen letzten Versuch. Die einstige Bulls-Hoffnung ist tief gefallen.
Philadelphia 76ers v Chicago Bulls - Game One
Philadelphia 76ers v Chicago Bulls - Game One
© Getty Images
Nico Seepe
Nico Seepe
Robin Wigger
Robin Wigger
von Marvin Tischler, Robin Wigger

Derrick Rose war in Chicago der gefeierte Held, der designierte Michael-Jordan-Nachfolger, der, der den Bulls endlich die erste NBA-Meisterschaft seit 1998 bringen sollte. 2011 wurde der in Chicago geborene Rose MVP - als jüngster Spieler aller Zeiten.

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Nach dem Playoff-Aus kurz vor Schluss gegen die Miami Heat sollte in den Playoffs 2012 endlich der große Schritt gemacht werden. Die Bulls hatten zum zweiten Mal hintereinander die beste Bilanz der Eastern Conference erzielt. Doch ein Kreuzbandriss im Auftaktspiel veränderte alles.

Fünf Jahre später kämpft der erst 29-Jährige um seine letzte Chance. Am 24. November zog er sich von den Cleveland Cavaliers, seinem aktuellen Team, zurück. Wegen erneuter Knöchelprobleme spielte Rose mit dem Gedanken an ein Karriereende.

Doch jetzt ist Rose doch noch einmal zurück. Beim Erfolg der Cavs gegen Orlando gab er sein Comeback und markierte in 13 Minuten neun Punkte. "Er sah wirklich gut aus, wenn man bedenkt, wie lange er raus war. Er hat alles gegeben, defensiv war er im Rhythmus, offensiv hatte er er einige starke Aktionen", lobte LeBron James.

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Zweifel bleiben. Was ist in den fünf Jahren, die eigentlich die des Derrick Rose hätten sein sollen, passiert?

28.4.2012: Schicksalstag des Derrick Rose

Es ist der 28. April 2012. Die Bulls führen im vierten Viertel der ersten Playoff-Runde komfortabel gegen die Philadelphia 76ers. Als bestes Team der regulären Saison ist das Rose-Team der große Favorit (DAZN zeigt die NBA live. Jetzt kostenlosen Testmonat sichern!).

Rose zieht zum Korb, so wild und schnell wie er es immer macht, und führt einen beidbeinigen Sprung aus, um sich Platz für den Wurf zu verschaffen. Im letzten Moment entscheidet er sich um, passt den Ball in der Luft auf den Flügel, landet - irgendetwas stimmt nicht. Rose robbt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Seitenaus.

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Das Spiel wird wenig später unterbrochen. Die niederschmetternde Diagnose folgt: Kreuzbandriss im linken Knie. Chicago verliert die Serie trotz Führung - und Rose muss über ein Jahr lang pausieren.

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In der Saison 2013/14 folgte dann der nächste Rückschlag. Rose hatte gerade - nach langem hin und her - sein Comeback gegeben und zerschoss sich im Spiel gegen Portland den Meniskus im rechten Knie. Denselben Meniskus sollte er sich auch im Februar 2015 reißen. Im April 2017 den linken.

Was hätte Rose erreichen können?

Was hätten die Bulls und ein verletzungsfreier Rose erreichen können? 2012 wäre für die Bulls durchaus die Meisterschaft möglich gewesen. Am Ende setzten sich die Miami Heat mit Superstar LeBron James ohne große Gegenwehr gegen die Oklahoma City Thunder mit 4:1 durch. Jene Heat hatte Chicago in der regulären Saison zwei Mal bezwungen - dazu kam der Heimvorteil.

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Die Vergleiche mit Russell Westbrook kamen nicht von ungefähr. Beide Guards kamen im selben Jahr in die NBA. Rose als Draft-Pick Nummer eins, Westbrook an Stelle vier. Heute ist Westbrook der vielleicht beste Point Guard der Liga und aktueller MVP - fünf Jahre später als Rose.

Im schlechtesten Fall wäre aus einem verletzungsfreien Rose wohl ein jährlicher All-Star-Kandidat geworden. Der Fünfjahresvertrag über knapp 95 Millionen Dollar oder der Schuhdeal über 13 Jahre mit Adidas für 185 Millionen Dollar sprechen eine deutliche Sprache (Spielplan und Ergebnisse der NBA).

Woran hat es gelegen?

Die wiederkehrenden Verletzungen setzten Rose auch mental zu. "Vor einem Jahr war ich an einer dunklen Stelle angekommen", sagte Rose zu ESPN nach seiner Unterschrift bei den Cavs. Schon zwischen seinen ersten beiden großen Verletzungen bekam der damalige Bull von den Ärzten die Genehmigung zum Spielen, fühlte sich aber noch nicht mental bereit. D-Rose ist ohnehin ein eher introvertierter Mensch, der viel grübelt.

War der Druck, der in Chicago auf Rose lastete zu groß? Die "Hometown-Hero"-Geschichte des Jungen aus Chicago war fast zu schön. um wahr zu sein. Aus ärmlichsten Verhältnissen schaffte es Rose bis in die NBA. Pünktlich zu Roses NBA-Eintritt bekam dann auch noch seine Heimatstadt den ersten Pick im Draft - der legitime Nachfolger des großen Air Jordan schien gefunden.

Auch Roses Körper war wohl nicht stark genug für seinen aggressiven und explosiven Spielstil. 2011 gab Rose zu, dass Krafttraining nie ein Thema für ihn gewesen sei. 

James unterstützt Rose

Roses aktuelle Probleme trafen auch die Cavaliers hart. Denn bis zur Rückkehr von Neuzugang Isaiah Thomas sollte Rose die Zügel als Point Guard in der Hand halten - und nicht der 36-jährige Jose Calderon.

Nun gibt es doch noch ein letztes Aufbäumen des gefallenen Helden. "Er will wieder zurück", sagt Trainer Tyronn Lue: "Er ist zu jung und zu talentiert, um so früh aufzugeben."

Und wenn nicht? Dann bleiben die bittersüßen Erinnerungen an ein großes Versprechen.