Von Eric Böhm
Neuer Coach - alter Griffin III
© Getty Images
München - Es tut sich etwas im Land der Redskins.
Auch aufgrund der Namensdiskussion verbietet sich die Metapher mit dem Kriegsbeil, aber die Aufbruchsstimmung in und um Washington ist auffällig. (Die NFL-Saison 2014 LIVE im TV auf SPORT1 US und im LIVESTREAM)
Nach einer enttäuschenden Vorsaison musste "Diktator" Mike Shanahan seinen Posten als Head Coach räumen und wurde durch den immer gutgelaunten Offensivguru Jay Gruden ersetzt.
Dessen zugängliche Art und Kompetenz im Umgang mit Quarterbacks hat vor allem dem Star der Redskins Robert Griffin III den Spaß wiedergebracht. (SHOP: Jetzt Football-Artikel kaufen)
"Ich fühle mich wie neu geboren. Wir sind wieder eine Einheit und werden voll angreifen. Ich bin sehr zuversichtlich. Coach Gruden hat uns neuen Schwung verliehen", sagt "RGIII".
Vergessen das Horrorjahr 2013 mit Kreuzbandriss im Playoff gegen Seattle, die endlose Reha im Medienfokus, die schwache Saison (3 Siege) und die Querelen mit Shanahan.
Der Rookie des Jahres 2012 will an den Divisionstitel 2012 anknüpfen und macht in der Vorbereitung wieder den sportlichen und charismatischen Eindruck mit dessen Hilfe er die NFL damals im Sturm eroberte.
Shanahans autoritärer Stil passte am Ende auch nicht mehr. Auch deshalb ist Grudens Ankunft ein Hauptgewinn für die Skins.
Der Bruder des Super-Bowl-Trainers Jon Gruden formte bei den Bengals Andy Dalton als Offensive Coordinator zum Pro Bowler und sammelte in der Arena League Titel als Head Coach.
Sein System mit Balance aus schnellen Pässen, Laufspiel und eingestreuten langen Würfen aus Play Action passt perfekt zu Griffins starkem Arm.
"Ich habe sehr viel Gutes gesehen. Robert hatte das System schnell verstanden und trifft zu 90 Prozent gute Entscheidungen, an den letzten zehn arbeiten wir noch", meint der Spielern ob seiner emotionalen Art sehr beliebte Gruden.
RGIII soll seine bekannten Läufe - um das Verletzungsrisiko zu mildern - zwar deutlich drosseln, kann aber durch diese Dynamik mehr Zeit für seine Anlaufstellen schinden.
Außerdem haben ihm Eigner Dan Snyder und Manager Bruce Allen neue Waffen zur Seite gestellt. Andre Roberts aus Arizona und vor allem Star-Receiver DeSean Jackson bringen neue Qualität.
Gerade Jackson will den Philadelphia Eagles beweisen, dass die Entlassung aus finanziellen Gründen ein Fehler war. "D-Jax ist eine Granate", sagt Moss kurz und knapp.
Dazu kommen Griffins Lieblingsanlaufstelle Pierre Garcon, der Auf dem Sprung zum Star stehende Tight End Jordan Reed und der starke Running Back Alfred Morris.
"Robert hat die Fäden der gesamten Organisation in der Hand. Er wird uns ganz nach vorne führen. Darauf zählen wir", sagt Gruden.
Wenn auch die mit Rückkehrer Ryan Clark und Rookie Trent Murphy klug verstärkte Abwehr einen Sprung macht, ist in der nicht gerade Angst einflößenden NFC East alles drin.
Griffin hat ohnehin andere Ziele: "Mein Job ist es, das Team zu Siegen im Super Bowl zu führen. Das werden wir auch schaffen." Das klingt dann doch nach dem Kriegsbeil.