Entweder man ist einer Aufgabe gewachsen - oder eben nicht. Als Stadt einen Super Bowl auszurichten, fällt sicherlich in die Kategorie: sehr fordernde Aufgabe.
Houston rüstet sich für den Super-Bowl-Wahnsinn
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Nicht gerade für Mega-Metropolen wie New York oder Los Angeles, die Events in dieser Größenordnung fast schon gewöhnt sind, aber für deutlich kleinere Städte durchaus schon - wie zum Beispiel Houston, Ausrichter des Super Bowl LI.
Viel kann schiefgehen, wenn man sich als Stadt für die Super-Bowl-Week hunderttausende Extratouristen einlädt. Verkehr, Taxiverfügbarkeit, Gastronomie und letzten Endes natürlich auch die Anzahl der Betten - alles Faktoren, die vorher exakt überprüft gehören. Sollte man zumindest meinen.
Denn so eine Woche kann sich wie beim Super Bowl XXXIX auch ganz schnell zu einem mittelgroßen Chaos auswachsen.
Chaos in Jacksonville
In Jacksonville waren damals schlicht und ergreifend die Hotels mit den Menschenmassen überfordert, als letzter Ausweg wurden die Super-Bowl-Fans auf Kreuzfahrtschiffen untergebracht.
Der Vorfall, auch wenn bereits elf Jahre her, wird immer noch als Paradebeispiel herangezogen, wenn es darum geht, wie sich ein Super-Bowl-Ausrichter nicht präsentieren sollte.
Ein betroffenes Fanlager waren damals übrigens die Patriots-Anhänger, die den eventuell verursachten Hotel-Frust am Ende der Super-Bowl-Week mit dem Gewinn des NFL-Titels über die Philadelphia Eagles herunterspülen konnten.
Houston wird den Fans der Falcons und Patriots bislang ohne Probleme Herr. Die sechsspurigen Straßen werden mit dem Verkehr fertig, Uber und Lyft konkurrieren munter mit den Taxiunternehmen und bislang ist noch keine Meldung an die Öffentlichkeit gedrungen, dass die Stadt bei der NASA angefragt hat, ob ein paar ausgemusterte Space Shuttles als alternative Hotels bereitstehen würden.
Dritter Super Bowl in Houston
Die texanische Zwei-Millionen-Metropole spult sein Super-Bowl-Programm routiniert runter, schließlich ist es nach 1974 und 2004 das dritte Endspiel in der Stadt.
Auch an Houston hat New England mit seinen Fans eine gute Erinnerung, schließlich holte das Duo Tom Brady und Bill Belichick beim 32:29 über die Carolina Panthers die zweite Vince Lombardi Trophy in seiner Patriots-Ära.
Seitdem sind noch zwei Meisterschaften dazu gekommen - und jetzt soll im NRG-Stadium, der Heimstätte der Houston Texans, der fünfte Titel her.
Bis es in der Nacht auf Montag so weit ist, sorgen 10.000 Freiwillige in der kompletten Innenstadt Houstons für das Rundum-Sorglospaket für die NFL-Fans. An jeder Straßenecke stehen auskunftswillige Volunteers und beantworten jede Frage, geben Ausgeh-Tipps und helfen, wo es nur geht.
Auch für die Journalisten ist der Aufenthalt in Houston äußerst angenehm. Shuttle-Busse karren die Medienvertreter vom Hotel zum Medienzentrum oder zu den Teamhotels, wo von Dienstag bis Donnerstag die Pressekonferenzen stattfinden.
5500 Akkreditierungen für die Super-Bowl-Woche
Auf Nachfrage von SPORT1 erklärte ein Mitarbeiter des Pressezentrums, dass insgesamt 5500 Akkreditierungen für die Super-Bowl-Woche ausgegeben wurden. Dementsprechend eng wird es manchmal vor dem einen oder anderen Interviewpult.
Als Zentrum für sein Fan-Fest "Super Bowl Live" haben die NFL und die Stadt Houston Discovery Green auserkoren. Auf einer Fläche von 13 Football-Feldern gibt es Live-Konzerte, Food-Trucks und ein in Zusammenarbeit mit der NASA entwickeltes Virtual-Reality-Fahrgeschäft "Future Flight".
Bei der Eröffnung der Fan-Meile am Montag waren auch die Stars der beiden Teams anwesend.
Es ist laut, es ist bunt, es ist groß. So wie es Texaner mögen - und natürlich auch die Fans der NFL. Willkommen zur "Greatest Show on Turf", willkommen in Houston.