Gerade einmal 24 Stunden ist es her, dass die Green Bay Packers fast gleichauf mit den New England Patriots als Wettfavoriten auf den Gewinn des Super Bowls galten.
Rettet Kaepernick die Packers?
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Doch durch die schwere Verletzung von Superstar Aaron Rodgers bei der Niederlage gegen die Minnesota Vikings hat sich das schlagartig geändert.
"Das ist niederschmetternd, keine Frage. Aber wir müssen trotzdem weiter Football spielen. Wir haben eine lange Saison vor uns und müssen herausfinden, was wir nun tun müssen", sagte Packers-Spieler Randall Cobb zu der Verletzung des Quarterbacks.
Dieser Hit schockt die Packers:
Rodgers' Backup enttäuscht
Sollte Rodgers nach seinem Schlüsselbeinbruch operiert werden und die Saison damit beendet sein, wären alle Titelträume der Packers wohl vorzeitig geplatzt. Selbst die Playoffs könnten zur Mammutaufgabe werden – es sei denn, Green Bay findet schnell einen Ersatz, der Rodgers' Fehlen zumindest ansatzweise kompensieren kann.
Ob Backup Brett Hundley diese Aufgabe erfüllen kann, ist nicht erst nach seinem mäßigen Spiel gegen die Vikings fraglich. Hurdley brachte gegen die Vikings 18 von 33 Pässen für 157 Yards und einen Touchdown-Pass an den Mann, leistete sich jedoch auch drei Interceptions.
Das Spiel zeigte zudem, dass kaum ein NFL-Team abhängiger von ihrem Starting Quarterback ist als die Packers.
Packers abhängig von Rodgers
Da Hundley der einzige Quarterback im aktiven Kader ist, müssen die Packers sich entscheiden, ob sie ihm die Starter-Rolle zutrauen oder lieber einen hochkarätigen Ersatz holen. Am Abend wurde erst einmal bekannt gegeben, dass Joe Callahan aus dem Practice Squad in den aktiven Kader geholt wurde - der 24-Jährige hat bisher noch kein einziges NFL-Spiel bestritten.
Für Coach Mike McCarthy ist das öffentlich kein Problem: "Auf die Quarterback-Position bezogen ist Brett Hundley nun mein Quarterback, Joe Callahan mein Backup. Das ist die Richtung, in die wir gehen."
Als Trainer ist es allerdings normal, seinen jetzigen Spielern erst einmal das Vertrauen auszusprechen, bevor man weiß, ob man überhaupt guten Ersatz für die Position bekommt.
Kaepernick qualitativ beste Lösung
Sollte das Team doch zu dem Schluss kommen, dass Ersatz notwendig ist, böte sich der umstrittene Colin Kaepernick an.
Dessen Verpflichtung wünschen sich zumindest viele Packers-Fans auf Twitter – zumal Kaepernick in Wisconsin geboren wurde, Fan der Packers-Legende Brett Favre ist und als Kind Spiele der Packers besuchte.
Ein Green-Bay-Fan aus Oakland hat sogar bereits eine Petition für eine Kaepernick-Verpflichtung erstellt und in kurzer Zeit fast 3.000 Unterstützer gefunden.
Trump versus Kaepernick
Doch Kaepernick zu holen, käme aktuell einem Politikum gleich. Der 29-Jährige sucht vergeblich ein neues Team, nachdem er mit seinem Kniefall bei der US-Hymne, um gegen die Rassendiskriminierung und Polizeigewalt zu demonstrieren, einen Stein ins Rollen brachte.
Vor allem der heutige US-Präsident Donald Trump hatte sich danach klar gegen Kaepernick positioniert und ihm sogar zum Umzug in ein anderes Land geraten.
Nun hat Kaepernick auch noch ein Beschwerdeschreiben gegen die Teambesitzer der NFL eingereicht, was ihm kaum Pluspunkte bei den Eigentümern beschert haben dürfte.
Zu Kaepernicks Glück sind die Packers aber das einzige Team im US-Profisport, das nicht einem Besitzer, sondern mehr als 350.000 Anteilseignern gehört. Zudem haben sich die Spieler des Teams bereits an der Protestaktion während der US-Hymne beteiligt.
Romo als Kandidat im Gespräch
Sollte Kapernick dennoch keine Option sein, bliebe den Packers eventuell noch eine weitere gute Lösung. Diese hört auf den Namen Tony Romo und spielte viermal im Pro Bowl.
Der Ex-Quarterback lief von 2003 bis 2016 für die Dallas Cowboys auf und hat im April seine Karriere offiziell beendet.
Eine unter der Woche - vermutlich als Witz gedachte - Aussage bringt den in Wisconsin bekennenden Packers-Fan jedoch als Kandidaten ins Gespräch. Als Romo bei CBS eine Szene zu sehen bekam, die als "sein letzter Pass" bezeichnet wurde, warf er ein: "War es der letzte Pass?"
Scherz oder nicht - die Packers sollten schnell eine Lösung finden, wenn sie im Rennen um den Super Bowl ein ernsthafter Titelkandidat bleiben wollen.