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Vater Erich Kühnhackl über Sohn Tom von den Pittsburgh Penguins

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Vater Erich Kühnhackl über Sohn Tom von den Pittsburgh Penguins

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Aus dem Keller in den Eishockey-Himmel

Tom Kühnhackl kann Historisches schaffen. Der Sohn von Eishockeylegende Erich Kühnhackl steht im Finale um den Stanley Cup. Der Weg dorthin war nicht einfach.
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© SPORT1-Grafik: Paul Hänel/Getty Images/Imago
von Daniel Lange, Andreas Pfeffer

Alles begann in einem Keller in Landshut.

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Da standen zwei kleine Eishockeytore, und ein kleiner Junge versuchte im Duell mit seinem Vater in eines dieser Tore zu treffen.

Der Vater war Erich Kühnhackl, deutscher Eishockey-Spieler des Jahrhunderts, der kleine Junge sein Sohn Tom, der mit den Pittsburgh Penguins im Playoff-Finale der NHL um den Stanley Cup spielt (Spiel 1 Di., 6 Uhr EXKLUSIV auf SPORT1 US.)

Dass er 20 Jahre später wirklich um die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt spielen würde, daran hatte Kühnhackl junior bei den spielerischen Duellen mit seinem Vater nicht im Traum geglaubt.

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"Als ich klein war, habe ich nie gedacht, dass ich irgendwann in so einem Spiel stehen würde", sagte der 24-Jährige vor den Finals.

Doch nun hat er tatsächlich als dritter deutscher Eishockeyspieler nach Uwe Krupp (1996 und 2002) und Dennis Seidenberg (2011) die Möglichkeit, den Stanley Cup zu gewinnen. 

2015 NHL Stanley Cup Final - Game Six
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Hurricanes v Red Wings
Olaf Kolzig #37
+9
NHL: Die deutschen Stanley-Cup-Finalisten

Kühnhackl glänzt als Arbeiter

Und das, obwohl Kühnhackl erst am 9. Januar diesen Jahres sein Debüt in der NHL gab. Zuvor hatte er sich jahrelang durch Minor Leagues und Spiele mit Pittsburghs Farmteam Wilkes-Barre Penguins gekämpft.

Doch seit seinem Sprung aus dem Farmteam an die Seite der Topstars um Sidney Crosby, ist er aus der Penguins-Mannschaft nicht mehr wegzudenken.

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Er glänzt dabei vor allem als Arbeiter in der dritten Reihe, hat aber auch schon sieben Treffer und 13 Assists auf seinem Konto.

Vater beim Finalauftakt vor Ort

Von zu Hause aus fiebert Papa Erich natürlich mit. Auch das entscheidende siebte Spiel im Halbfinale gegen die Tampa Bay Lightning hat der Bronzemedaillengewinner von Olympia 1976 gesehen, wie er bei SPORT1 berichtet.

"Ich habe das Spiel, wie alle anderen zuvor auch, auf SPORT1 US angeschaut. Wenn der Sohnemann im Conference Finale steht und die Chance auf das Finale hat, fiebert man natürlich mit. Ich bin natürlich glücklich und sehr stolz auf ihn."

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In der kommenden Nacht ist Kühnhackl senior dann vor Ort mit von der Partie: Am Sonntag sind die Eltern nach Pittsburgh geflogen. "Wir fliegen zum ersten Spiel, schauen wie es ausgeht, dann bleiben wir zum zweiten Spiel und dann schauen wir wieder weiter. So habe ich auch als Spieler gedacht, von Partie zu Partie: Dann planen wir weiter."

Von Schulterverletzung gebremst

Von Spiel zu Spiel denken, mit diesem Motto kämpfte sich auch sein Sohn nach oben - und meisterte dabei auf dem Weg Richtung Stanley Cup viele Schwierigkeiten.

Im Alter von sechs Jahren startete Tom seine Karriere beim EV Landshut. Er durchlief alle Nachwuchsbereiche im Verein und beim Deutschen Eishockey Bund. Mit 16 schaffte er den Sprung in die Senioren-Mannschaft der Landshuter und spielte zudem per Förderlizenz für vier Spiele bei den Augsburg Panthern in der DEL.

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Vor sechs Jahren ging er dann nach Kanada, wo er in der Ontario Hockey League für die Windsor Spitfires und später die Niagara IceDogs auflief. Im Dezember 2012 erlitt er eine schwere Schulterverletzung, die gleichzeitig das Saisonende bedeutet. Der Traum von der NHL schien für den damals 20-Jährigen weiter enfernt denn je.

Lehrreiche Zeit in Minor Leagues

Doch sein Vater sieht den mühsamen Weg durch die Minor Leagues im Nachhinein als richtige Entscheidung.

"Was ihm sehr geholfen hat, ist, dass er noch sehr jung war, als er rüber gegangen ist. Die Leistungsdichte ist in Nordamerika ganz anders als bei uns. Dadurch ist man jeden Tag ganz anders gefordert. Egal in welcher Liga man dort spielt, es gibt immer zu viele Spieler, die um einen Posten im Team kämpfen."

So lernte Tom Kühnhackl zu kämpfen. Auch nach seinen Schulterproblemen kam er zurück.

2014/2015 gelang ihm dann eine richtig starke Saison beim Farmteam Wilkes-Barre und so spielte er sich wieder auf den Zettel der Penguins, die ihn bereits 2010 gedraftet hatten.

Im Januar 2016 wurde der gebürtige Landshuter dann schließlich zu den Penguins befördert, er war am Ziel.

"Sein Ziel war immer irgendwann in der NHL zu spielen und für dieses Ziel hat er alles getan. Er hat trotz vieler Verletzungen konsequent sein Ziel verfolgt und schlussendlich ist er Gott sei Dank belohnt worden", schildert der stolze Vater den beschwerlichen Weg seines Sohnes.

Die zusätzliche Bürde, als Sohn des Jahrhundertspielers hohen Erwartungen ausgesetzt zu sein, machte es Tom zusätzlich schwer. "Der Nachname ist nicht immer zwingend von Vorteil", gibt der Vater zu.

"Immer an deine Träume glauben"

Die Stärken und Schwächen seines Sohnes einzuschätzen, falle ihm schwer. Als stetiger Begleiter und Mentor hatte Papa Erich zwar immer einen guten Rat für seinen Spross. Aber: "Mir ist wichtig, dass er alle seine Erfahrungen selbst macht. Das ist der beste Weg", erklärt er.

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Gezweifelt hat Erich Kühnhackl nie an seinem Sohn. "Ich habe immer zu ihm gesagt: "Du musst immer an deine Träume glauben, auch wenn sie noch so schwierig sind. Er hat das immer getan und schlussendlich sein Ziel erreicht."