Die deutschen Volleyballerinnen können bei der EM in Belgien und den Niederlanden weiter auf den ganz großen Coup hoffen.
Schmetterlinge fliegen ins Viertelfinale
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Im Playoff gegen Außenseiter Ungarn setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Luciano Pedulla in Antwerpen nach einer insgesamt souveränen Vorstellung 3:0 (25:18, 25:17, 25:14) durch und zog ins Viertelfinale ein.
"Wir haben nicht besonders gut gespielt. Unser Aufschlag muss noch besser werden, um die Türkei in Bedrängnis zu bringen", sagte Pedulla. "Die Qualität der Türkei ist um einiges höher, ich denke, da sind wir nicht in der Favoritenrolle. Aber wenn wir dann in Schwung kommen, ist es schwer, uns aufzuhalten", ergänzte die starke Außenangreiferin Maren Brinker.
Showdown mit der Türkei
Dort trifft das deutsche Team am Donnerstag (ab 17.25 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) auf die Türkei, die als souveräner Sieger der Vorrundengruppe B ohne Satzverlust auf direktem Weg eine Runde weitergekommen war - und dementsprechend mit frischen Kräften nach drei Tagen Ruhepause ins Duell mit Deutschland geht.
"Endlich ist dieses Gefühl da: Es kann unsere EM sein", hatte Kapitänin Margareta Kozuch vor dem Spiel gesagt - am Mittwochabend hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gegen die kampfstarken Ungarinnen zunächst aber mehr Mühe als erhofft.
Immer wieder schlichen sich vermeidbare Fehler ins Spiel ein. Es dauerte fast bis zum Ende des ersten Durchgangs, ehe das DVV-Team seinen Rhythmus fand. Dann aber setzte sich Deutschland entscheidend ab und blieb auch in der Folge spielbestimmend.
Silge ragt heraus
Insgesamt knüpften die Vize-Europameisterinnen von 2013 an ihre konstanten Leistung aus den abschließenden Gruppenspielen gegen Rumänien und Tschechien an (beide 3:0). Aus einem geschlossen starken Team ragten Mittelblockerin Wiebke Silge und Brinker heraus.
Den Gruppensieg hatte Deutschland mit einem 0:3 gegen den Mitfavoriten Serbien gleich zu Beginn verspielt, den Umweg über die Zwischenrunde nahm das deutsche Team letztlich problemlos. Auch das Viertelfinale gegen die Türkei findet in Antwerpen statt, die Finalrunde wird am Wochenende in Rotterdam ausgespielt.
Gegen die unangenehm zu spielenden Türkinnen, die sich in der Gruppenphase gegen Ungarn, Gastgeber Belgien und Aserbaidschan durchgesetzt hatten, bedarf es einer ähnlich konzentrierten Leistung, um im Rennen um die dritte EM-Medaille in Folge zu bleiben. Sowohl 2011 als auch bei der Heim-EM 2013 hatte sich die DVV-Auswahl Silber gesichert.
In diesem Jahr ist die Europameisterschaft auch ein Gradmesser auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Anfang Januar steht die Qualifikation im türkischen Ankara an.