An diesem Wochenende gibt die neue Wintersport-Saison so richtig Vollgas. In fünf olympischen Disziplinen starten die Weltcups.
Deutschlands stärkste Jahreszeit beginnt
© Getty Images
Auf das dürfen die deutschen Fans besonders gespannt sein: Die Rückkehr von Biathletin Miriam Gössner, Kombinierer Eric Frenzel auf Rekordjagd, schnelle Fahrten von Rodel-Olympiasieger Felix Loch und den deutschen Bob-Weltmeistern sowie nicht zuletzt die um Anschluss kämpfenden Skilangläufer.
Hönig hofft auf Gössner
Selbstbewusst geben sich die deutschen Biathlon-Männer. Nach zweimal Staffel-WM-Gold und elf Weltcupsiegen meint Männercoach Mark Kirchner: "Wir haben das nicht durch Zufall erreicht, wir haben Lust auf mehr."
Zurückhaltender ist Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig: "Es muss schon alles perfekt laufen, um diese Ergebnisse wieder zu erreichen."
Hönig hofft vor allem, dass sich Miriam Gössner, die nach einem Mountainbike-Unfall lange außer Gefecht war, beim Schießen steigert. Die Laufleistungen wecken jedenfalls große Hoffnungen.
Verzichten muss Hönig beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund (Sonntag, ab 13.45 Uhr im LIVETICKER) auf Überfliegerin Laura Dahlmeier, die wegen mehrerer Infekte fehlt.
Mit Nachwuchs-Power zum vierten Triumph
Mit doppelter Nachwuchs-Power will Eric Frenzel den historischen vierten Weltcup-Triumph einfahren. Nach der Geburt seines zweiten Sohnes geht der 27-Jährige in Kuusamo noch motivierter in die Saison ohne WM (Kalender der Nordischen Kombinierer). "Das war ein toller Sommer mit der Familie - jetzt freue ich mich auf den Wettkampf", sagte Frenzel.
Vier Siege im Gesamweltcup, obendrein noch in Serie - beides hat bislang nur der große Finne Hannu Manninen geschafft.
Frenzels Konkurrenz kommt vor allem aus dem eigenen Lager. Allen voran Doppel-Weltmeister Johannes Rydzek könnte Frenzel einen erbitterten Kampf um Gelb liefern.
Der FC Bayern der Eisrinne
Als Erfolgsgaranten gelten die Rodler um Felix Loch. Der Olympiasieger ist für Bundestrainer Norbert Loch so etwas wie der FC Bayern der Eisrinne.
"Den Vergleich könnte man ziehen, entsprechend sind die Ambitionen", sagte Loch vor dem Auftakt in Igls über seinen Sohn.
Bei der Heim-WM am Königssee (30./31. Januar) will Loch Wiedergutmachung für WM-Silber in Lettland.
Langen dämpft Euphorie
Trotz der Heim-WM mit Titeln im Vierer und Zweier durch Maximilian Arndt und Francesco Friedrich sieht Bob-Bundestrainer Christoph Langen keinen Grund zur Euphorie.
"Keiner sollte davon ausgehen, dass meine Jungs und Mädels hier alles in Grund und Boden fahren", sagte Langen.
Nicht optimal lief es für Friedrich, der seine komplette Anschieber-Crew aus Verletzungsgründen auswechseln musste. Der 25-Jährige wird in Altenberg mit einer Notbesetzung starten.
Aufbruchstimmung bei den Langläufern
Ganz andere Sorgen hat das im Neuaufbau befindliche Skilanglauf-Team, in dem dennoch Aufbruchstimmung herrscht. (Termine und Ergebnisse des Langlauf-Weltcups)
"Wir haben es selbst in der Hand, uns mit guten Ergebnissen in den Fokus zu bringen", sagte der neue sportliche Leiter Andreas Schlütter, "das Team hat sich prima gefunden, ist zusammengerückt. Es war ja doch etwas Unruhe drin."
Die Hoffnungen in Kuusamo ruhen besonders auf Nicole Fessel und Sprinterin Denise Herrmann.
Rebensburg greift nach dem Podium
Darüber hinaus legen die Alpinen nach vierwöchiger Pause und dem Ausfall der Rennen in Levi in Übersee endlich richtig los. (Freitag, ab 18 Uhr im LIVETICKER)
Vancouver-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg will am Freitag in Aspen nach Platz sechs von Sölden auch schon im ersten Durchgang eine Topzeit hinlegen.
Die Männer bestreiten in Lake Louise/Kanada ihre ersten Speedrennen.
Weltmeister Freund will nachlegen
Ebenfalls im finnischen Kuusamo wollen die in Klingenthal im Team-Wettbewerb siegreichen Skispringer um Weltmeister Severin Freund nachlegen.
In den beiden Einzelspringen hofft Freund nach Platz drei zum Auftakt auf eine Steigerung. Auch Richard Freitag hat gute Chancen auf eine vordere Platzierung.