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Das DSV-Team fährt ohne Maria Höfl-Riesch der Konkurrenz hinterher

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Das DSV-Team fährt ohne Maria Höfl-Riesch der Konkurrenz hinterher

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Slalom-Krise wird zum Flächenbrand

Das deutsche Damen-Team stürzt ohne Maria Höfl-Riesch in die Sinnkrise. Wolfgang Maiers harte Worte kommen nicht gut an.
Ski Alpin-Slalom-DSV-Wolfgang Maier-Miriam Vogt
Ski Alpin-Slalom-DSV-Wolfgang Maier-Miriam Vogt
© SPORT1
Andreas Kloo
Andreas Kloo
von Andreas Kloo

Was die deutschen Slalom-Frauen angeht, muss man sagen: Sie haben die Erwartungen übertroffen.

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Dass es ohne das jahrelange Aushängeschild schwer werden würde, hatte man erwartet.

Aber dass die DSV-Läuferinnen gleich so weit von der Weltspitze weg sein würden, überrascht dann doch.

In Flachau setzte sich die Negativserie der Slalomfahrerinenn nahtlos fort.

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Mit Barbara Wirth landete die beste Deutsche auf Rang 22, auch in den Rennen zuvor waren selbst die Top 15 unerreichbar für das DSV-Team (DATENCENTER: Der Ski-Alpin-Kalender).

Maier poltert

Momentan steht die schlechteste Weltcup-Bilanz seit 15 Jahren zu Buche - und bis zur WM in Vail Anfang Februar findet kein Weltcup-Slalom mehr statt (DATENCENTER: Der Slalom-Weltcup).

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier ließ angesichts dieses verheerenden Ergebnisses seinen Emotionen nach dem Rennen in Österreich freien Lauf und kritisierte seine Damen harsch:

"Das ist mehr oder weniger Unvermögen", polterte er. "Ich kann nicht sagen, ich komme hierher und mache den Suppenkasper. Wir betreiben Leistungssport", fügte er hinzu.

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Vizepräsidentin übt Kritik

Harte Worte, die in der Führungsriege des Deutschen Skiverbandes aber nicht bei allen gut ankamen (DATENCENTER: Der Gesamt-Weltcup).

"Er ist Chef dieser Abteilung, er muss jetzt zu seinen Athletinnen stehen. Auf jemanden, der am Boden liegt, auch noch draufzutreten, davon halte ich wenig. Das tut den Betreffenden einfach nicht gut", kritisierte Vizepräsidentin Miriam Vogt bei SPORT1 den Alpinchef.

Vogt nimmt nicht die Damen, sondern zuallererst Maier in die Pflicht: "Die Erwartung an Sportdirektor Wolfgang Maier und seine Crew ist jetzt, dass sie die Aktivitäten ausloten und wieder Selbstvertrauen Richtung Weltmeisterschaft in Vail tanken."

Wie man bei einer WM Erfolge feiert, weiß Vogt aus eigener Erfahrung. 1993 gewann sie in Morioka die Goldmedaille in der Kombination.

Nicht nur aus Maiers Worten liest Vogt eine gewisse Kluft zwischen Läuferinnen und Trainern heraus. "Wichtig ist, dass Trainer und Athleten jetzt näher zusammenkommen. Dann heißt es: Ärmel hoch und anpacken", gibt sie als Marschroute vor.

Fahrerin für Teambewerb gesucht

Wunderdinge sind aber innerhalb von drei Wochen nicht zu erwarten.

Außer Viktoria Rebensburg ist keine deutsche Skifahrerin wirklich WM-reif. Gleichwohl wird wohl zumindest eine der bislang enttäuschenden Slalomläuferinnen ein WM-Ticket ergattern.

Das deutete Maier bereits an. Schließlich will man im Teamwettbewerb auch eine Mannschaft an den Start schicken. Vor zwei Jahren in Schladming gewann man immerhin die Bronzemedaille - allerdings noch mit Höfl-Riesch.

Parallelen zum Fall Neuner

Die ist nun weg und wieder tritt das gleiche Phänomen zutage wie im Falle Magdalena Neuner. Man schien beim DSV nicht auf diesen Tag X vorbereitet.

"So eine Entwicklung bahnt sich an, das ist kein Phänomen, das erst im September entstanden ist. Und jetzt sind plötzlich alle überrascht, dass es zu Tage tritt", nennt Vogt mangelnde Vorausplanung als Problem.

Talentierte Läuferinnen wie Christina Geiger und Lena Dürr hätte man zu mehr Verantwortung erziehen müssen.

"So ein Star wie die Maria fokussiert viel, dann stellen sich andere gerne in den Schatten. Jetzt ist die Frontfrau weg, jetzt müssen andere ran, aber das haben alle gewusst."