Viktoria Rebensburg riss strahlend die rechte Faust in die Höhe und jubelte dem begeisterten Publikum zu. Mit Rang zwei im Super-G - sogar vor Speed-Königin Lindsey Vonn - krönte die 26-Jährige ein tolles und "ganz spezielles" Heim-Wochenende auf der anspruchsvollen Kandahar in Garmisch-Partenkirchen. (Rennkalender)
Rebensburg lässt Vonn hinter sich
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"Ich bin super happy. Ich genieße das richtig. Es waren zwei extrem schöne Tage. Vor Lindsey zu sein, ist schon schön, sie war zuletzt sehr dominant", sagte eine überglückliche Rebensburg nach ihrer besten Super-G-Leistung des Winters mit einem breiten Grinsen. (Stand im Gesamtweltcup)
Anerkennung von Vonn
Da gab es im Zielraum von der in dieser Saison überragenden Amerikanerin auch einen anerkennenden Klaps auf die Schulter.
Nur 0,15 Sekunden, "ein Wimpernschlag", fehlten Rebensburg auf die Schweizerin Lara Gut (1:20,51 Minuten) und zum dritten Saisonsieg. Vonn, die ihren 77. Weltcupsieg etwas überraschend verpasste, musste sich mit Rang drei begnügen (0,23 Sekunden zurück).
Bereits am Samstag hatte Rebensburg mit dem dritten Platz in der Abfahrt hinter Seriensiegerin Vonn und Fabienne Suter (Schweiz) ihre bärenstarke Form bestätigt.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren gelang es damit einer DSV-Läuferin, vier Mal in Serie auf das Podest zu fahren. Dies hatte zuletzt Maria Höfl-Riesch im Februar/März 2011 geschafft.
Rebensburg festigt Rang drei
"Das waren zwei Superläufe. Ich bin extrem stolz, dass es so gelungen ist. Das ist eine starke Leistung, aber jetzt geht es weiter", sagte Rebensburg, die nach einem zähen Start in den Winter inzwischen auch ihren dritten Platz im Gesamt-Weltcup gefestigt hat: "Ich versuche einfach, jedes Rennen für sich zu nehmen. Dann schauen wir mal, was dabei herauskommt."
Im Kampf um die große Kristallkugel führt weiter Vonn, die 31-Jährige büßte aber 40 Punkte auf Gut ein und hat nur noch 87 Zähler Vorsprung. Dennoch schrieb die Amerikanerin ein weiteres kleines Kapitel Ski-Geschichte.
Der dritte Rang war ihre 42. Podest-Platzierung im Super-G, sie überholte damit Renate Götschl (Österreich). Dass es am Sonntag nicht zum erwarteten Triumph reichte, nahm sie gelassen: "Ich behalte mir die Reserve für wirklich wichtige Momente. Wenn es unruhig ist, dann gehe ich nicht ans Limit. Ich bin jetzt älter und klüger."
Vonn dominiert Abfahrt
In der Abfahrt am Samstag war Vonn bei ihrem neunten Saisonsieg dagegen wieder einmal eine Klasse für sich gewesen. Die Olympiasiegerin lag bei ihrem 38. Abfahrtstriumph gewaltige 1,51 Sekunden vor Suter und 1,57 Sekunden vor Rebensburg. "Hut ab", sagte Rebensburg über Vonn, "das war schon eine starke Leistung von ihr."
Doch auch Rebensburg war da bereits "zufrieden und glücklich". Zwei Riesenslaloms hatte sie zuletzt gewonnen im alpinen Weltcup, nun fuhr sie in der Abfahrt erst zum dritten Mal überhaupt auf das Siegerpodest: "Man sagt ja immer so schön: Wenn's läuft, dann läuft's. Und so ist es im Moment."