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Deutsche Skispringer enttäuschen bei der Vierschanzentournee

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Deutsche Skispringer enttäuschen bei der Vierschanzentournee

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DSV-Adler lassen die Flügel hängen

Der erneut schwache Auftritt der deutschen Topspringer beim Neujahrsspringen lässt Bundestrainer Werner Schuster ratlos zurück.
Severin Freund konnte bei dieser Ausgabe der Tournee noch nciht überzeugen. ZUM DURCHKLICKEN: Die Bilder des Springens in Garmisch-Partenkirchen
Severin Freund konnte bei dieser Ausgabe der Tournee noch nciht überzeugen. ZUM DURCHKLICKEN: Die Bilder des Springens in Garmisch-Partenkirchen
© imago

Es fiel ihnen schwer, ihre Enttäuschung zu verbergen.

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Richard Freitag noch schwerer als Severin Freund, am schwersten aber Werner Schuster.

Auch beim Neujahrsspringen der 63. Vierschanzentournee konnten die beiden deutschen Topathleten nicht überzeugen. Stattdessen trieben sie ihrem Bundestrainer weitere Sorgenfalten auf die Stirn.

"Ich hatte das Gefühl, dass wir gute Voraussetzungen geschaffen und den Athleten einiges abgenommen haben. Doch unter extremen Bedingungen scheint eine gewisse Stressresistenz nicht gegeben zu sein. Für den Alltag reicht es, aber eben nicht für die Tournee. Das ist eine bittere Erkenntnis", sagte Schuster mit einem Anflug von Resignation.

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63. Vierschanzentournee: DSV-Kader

Vorsichtige Kampfansage von Freund

Drei Tage nach dem desolaten Auftakt in Oberstdorf, bei dem sie nicht über die Plätze 13 und 15 hinaus gekommen waren, hatten Freund und Freitag auch in Garmisch-Partenkirchen nichts mit den angestrebten Podiumsrängen zu tun.

Fast 25 Punkte trennten den neuntplatzierten Freitag am Ende vom norwegischen Sieger Anders Jacobsen, beim zehntplatzierten Freund war es sogar noch einer mehr.

"Für ganz vorne hat es noch nicht gereicht, aber immerhin für die Top Ten. Wir werden weiter kämpfen, zwei Chancen haben wir ja noch", formulierte Freund anschließend eine vorsichtige Kampfansage. Wirklich überzeugend klang er dabei aber nicht.

Freitag nach Fehlsprung angefressen

Umso deutlicher fiel die Selbstkritik seines Teamkollegen Freitag aus.

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"Richtig angefressen" sei er nach dem verpatzten ersten Durchgang auf der Olympiaschanze gewesen, erklärte der Sachse: "Am Tisch bin ich zu spät vorne rüber und der Übergang war total verdreht."

Da konnte ihn auch sein wesentlich stärkerer zweiter Versuch kaum drüber hinweg trösten.

"Uns will es einfach nicht reinlaufen", sagte Freitag regelrecht verzweifelt und monierte: "Keiner von uns bekommt zwei gescheite Sprünge hin."

Aufstrebender Kraus als Lichtblick

Abgesehen von Marinus Kraus.

Der Team-Olympiasieger von Sotschi belegte in Garmisch-Partenkirchen einen beachtlichen 13. Rang und darf als aktuell 15. der Tournee-Gesamtwertung von einer Top-Ten-Platzierung träumen.

"Ich habe heute einen richtig guten Wettkampf gemacht", sagte der 23-Jährige sichtlich zufrieden zu SPORT1 und ergänzte: "Natürlich wird es jetzt immer enger da vorne, aber mein Ziel sind die ersten Zehn."

Genau wie für Freund und Freitag, die von den Gesamträngen zwölf und 13 aus in die zweite Halbzeit der Tournee gehen - und sich bei den Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) weiter um Schadensbegrenzung bemühen werden.

Trio träumt vom Gesamtsieg

Vom ganz großen Triumph träumen dürfen vor den abschließenden beiden Wettbewerben hingegen vor allem zwei Österreicher und ein Slowene.

Stefan Kraft, der beim Auftakt in Oberstdorf seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, verteidigte als Sechster in Garmisch-Partenkirchen hauchdünn seine Gesamtführung.

1,1 Punkte liegt der 21 Jahre junge Senkrechtstarter vor seinem slowenischen Verfolger Peter Prevc, der bislang zweimal Dritter wurde. Weitere sechs Zähler Vorsprung sind es auf seinen österreichischen Landsmann Michael Hayböck, der einmal Zweiter und einmal Siebter wurde.

Der Norweger Jacobsen, der sich durch seinen zweiten Sieg beim Neujahrsspringen nach 2013 vom 14. auf den vierten Platz der Gesamtwertung vorkatapultierte, hat mit über 20 Punkten Rückstand auf Kraft indes - genau wie der Rest des Feldes - nur noch geringe Aussichten.

Podestplatz bleibt deutsches Ziel

Wenigstens ein Podiumsplatz bei einem Einzelspringen soll es dabei für die Deutschen noch werden.

"Das bleibt das Ziel", erklärte Bundestrainer Schuster, der mit seinen Schützlingen im Laufe des Freitags von Garmisch-Partenkirchen nach Innsbruck übersiedeln wird.

"Das Potenzial dafür haben wir", stellte der 45-Jährige noch einmal klar. Doch auch die Nerven?