Dominic Thiem droht auf seiner Abschiedstournee kein großer Auftritt bei einem seiner Lieblingsturniere. Die Veranstalter der French Open haben den Österreicher bei der Vergabe der Wildcards nicht berücksichtigt. Der Österreicher hat erst kürzlich sein Karriereende nach dem Ende der laufenden Saison angekündigt. Um am zweiten Grand-Slam-Turnier nun teilnehmen zu können, muss Thiem sich durch die Qualifikation kämpfen.
Paris verweigert Wildcard für Legende
Die Turnierorganisatoren hatten die Möglichkeit, acht Wildcards für das Hauptfeld zu vergeben. Bei den French Open werden die Wildcards für die Qualifikation traditionell nur an französische Spielerinnen und Spieler vergeben, mit Ausnahme eines Startplatzes für je einen Teilnehmer aus Australien und den USA, die durch eine langjährige Kooperation festgelegt sind.
Fans sind empört: „Eine Schande“
Viele Tennis-Fans hatten offenbar auf eine Nominierung von Thiem gehofft und zeigten sich deutlich enttäuscht, als die Veranstalter die Wildcards auf X bekanntgaben und Thiems Name nicht darunter war.
Manche Fans schienen offensichtlich verwirrt, als sie den Namen Thiem vergeblich suchten. Ein Fan fragte die Veranstalter spöttisch: „Haben Sie den Grand-Slam-Sieger und ehemaligen Drittplatzierten der Weltrangliste vergessen, der am Ende des Jahres in den Ruhestand tritt?
Ein weiterer Fan kommentierte: „Was um alles in der Welt haben Sie sich dabei gedacht? Ein zukünftiger Hall of Famer, einer der besten Sandplatzspieler seiner Generation, Roland-Garros-Finalist, der in diesem Jahr zurücktreten wird, und Sie entscheiden, Dominic Thiem keine Wildcard zu gewähren. Eine Schande.“ Andere äußerten sich noch deutlicher und sprachen von einem „schrecklichen, ekelhaften bis hin zu respektlosen Verhalten“.
Qualifikation startet am Montag
Zur Zeit ist Thiem auf Platz 105 der Weltrangliste, und der letzte Spieler, der direkt ins Hauptfeld kam, war Luca Van Assche auf Rang 99. Aktuell ist Thiem somit der fünfte Nachrücker. Falls fünf Spieler aus dem derzeitigen Hauptfeld für das anstehende Grand-Slam-Turnier absagen, würde Thiem nachrücken. Andernfalls müsste der frühere Drittplatzierte der Weltrangliste in die Qualifikation, die am Montag startet.
Thiem hat im Laufe seiner Karriere zehnmal am Hauptfeld der French Open teilgenommen. In den letzten drei Jahren schied er jedoch stets in der ersten Runde aus. 2018 und 2019 erreichte Thiem das Finale, musste sich jedoch beide Male Rafael Nadal geschlagen geben. Der Lichtenwörther bezeichnete das Turnier in Roland Garros häufig als eines seiner Lieblingsturniere.
Nach der Bekanntgabe seines Karriereendes am vergangenen Freitag hegte der 30-Jährige die Hoffnung, noch einmal im Hauptfeld der French Open antreten zu können. Dieser Wunsch bleibt ihm vorerst verwehrt. Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres startet am 20. Mai in Paris.