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Auto-Test: Bentleys Flying Spur im Test - Fahren wie die Queen

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Auto-Test: Bentleys Flying Spur im Test - Fahren wie die Queen

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So viel Luxus bietet Bentleys Flying Spur

Gegen ihn ist eine Mercedes S-Klasse gewöhnlich und ein 7er BMW dezent. Wer zum ersten Mal im neuen Bentley Flying Spur fährt, fühlt sich ein bisschen wie die Windsors.
Allein sein riesiger Kühlergrill und die funkelnden Scheinwerfer verhelfen dem Flying Spur zu einem königlichen Auftrit
Allein sein riesiger Kühlergrill und die funkelnden Scheinwerfer verhelfen dem Flying Spur zu einem königlichen Auftrit
© Bentley Motors Ltd./dpa-mag
von dpa

Bentley festigt seinen Anspruch auf einen Sitz im automobilen Oberhaus und liefert dafür mit dem neuen Flying Spur ein buchstäblich gewichtiges Argument. Denn der 2,5 Tonnen schwere Luxusliner, der Anfang 2020 ab 214.676 Euro in den Handel kommt, lässt selbst Limousinen wie eine Mercedes S-Klasse oder einen 7er BMW vergleichsweise gewöhnlich aussehen.

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Stattdessen rückt er immer näher heran an die alte Brudermarke Rolls-Royce und ihren Ghost. Nicht umsonst gibt es nun auch bei Bentley erstmals eine versenkbare Kühlerfigur.

Komfort, den man sieht und fühlt

Und das ist nicht der einzige Blickfang des Bentley. Der Kühlergrill ist riesig, Scheinwerfer und Rückleuchten sehen aus, als wären sie aus Kristallglas geschliffen. Ebenso überrascht das Format in seiner Dimension: 5,30 Meter misst der Luxusliner und lässt seine zweitürigen Geschwister aus der Continental-Familie fast schon zierlich wirken. Und auch innen ist der Flying Spur eine Schau. Einerseits setzen die Designer auf traditionelle Handwerkskunst aus Holz und Leder. Andererseits gibt es reichlich Hightech. Neben verschiedenen digitalen Instrumenten verfügt die Limousine über einen riesigen Touchscreen und Infrarot-Kameras für die Nacht.

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Die Isolierglasscheiben des Flying Spur lassen nur wenig Geräusche in die Kabine, und auch der Motor ist trotz der 467 kW/635 PS für die Insassen kaum zu hören
Die Isolierglasscheiben des Flying Spur lassen nur wenig Geräusche in die Kabine, und auch der Motor ist trotz der 467 kW/635 PS für die Insassen kaum zu hören

Während die Zweitürer vor allem um den Fahrer herum entwickelt wurden, habe die Ingenieure ihr Interesse beim Viertürer stärker dem Fond gewidmet. Schließlich lässt man sich in diesem Auto für gewöhnlich lieber fahren, als selbst ans Lenkrad zu fassen. Deshalb sorgen 3,20 Meter Radstand für reichlich Beinfreiheit, und es gibt ein konkurrenzloses Rücksitz-Entertainment mit eigenen Tablet-Computern und einer Fernbedienung, die bisherige Standards übertrifft. Natürlich wurden auch klimatisierte Massagesitze und ein Kühlschrank eingebaut. Nur die Loungesessel mit ausklappbarer Fußauflage aus den Langversionen der Maybach-S-Klasse oder dem 7er haben die Briten bisher nicht im Angebot.

Auch ein Auto für Selbstfahrer

Zwar ist der Flying Spur abgesehen vom hoffnungslos veralteten und nur in homöopathischen Stückzahlen gebauten Mulsanne der Bentley, der vor allem für den Chauffeurbetrieb gedacht ist. Doch auf den Weg ins Hier und Heute ist die Limousine durchaus zu einem Auto für Selbstfahrer geworden. Nicht nur, weil es ein erhebendes Gefühl ist, über einen Zwölfzylinder zu herrschen und mit dem kleinen Zeh die Gesetze der Physik herauszufordern. Denn es ist schier unglaublich, mit welcher Leichtigkeit die 467 kW/635 PS und die 900 Nm des 6,0-Liter-Motors den Koloss im Smoking binnen 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und danach weiter auf bis zu 333 km/h beschleunigen als wäre der Flying Spur ein Ferrari.

Allerdings hat dieser Kraftakt seinen Preis: Schon auf dem Prüfstand gönnt sich der Flying Spur stolze 14,8 Liter (CO2-Ausstoß 337 g/km). Schließlich fordern Gewicht und Leistung ihren Tribut, genau wie die samtig-seidene Achtgang-Automatik und der Allradantrieb. Und wer dem Flying Spur alles abverlangt, kann gut und gerne 50 Prozent aufschlagen. Für sparsamere Kunden lohnt es daher, sich ein paar Monate zu gedulden. Dann gibt es den Wagen mit einem V8-Motor und für klimabewusste Superreiche erstmals auch als Plug-in-Hybrid.

Unterwegs in anderen Sphären

Trotz seiner Größe fährt sich der Bentley handlich wie eine Mittelklasse-Limousine. Selbst über eine enge Landstraße zu gleiten, kann schon zu einem besonderen Erlebnis werden. Weil die Hinterräder mitlenken und Stellmotoren an der Federung alle Karosseriebewegungen ausgleichen, fühlt sich der vornehme Riese kleiner und leichter an als er tatsächlich ist. Und das ist nicht die einzige Sinnestäuschung, die der Bentley zu bieten hat.

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Vor allem bei der Ausstattung hält sich Bentley an bewährte Traditionen. So bietet auch der Flying Spur ein gehobenes Ambiente aus Holz und Leder
Vor allem bei der Ausstattung hält sich Bentley an bewährte Traditionen. So bietet auch der Flying Spur ein gehobenes Ambiente aus Holz und Leder

Spätestens, wenn man mit dem Schalter auf der Mittelkonsole vom universellen Bentley-Mode auf Komfort wechselt, gerät die eigene Wahrnehmung weiter durcheinander. Der Motor scheint dann irgendwo aus der Ferne zu säuseln, und die Luftfederung bettet einen wie auf Wolken. Dass die Mechanik hier die Grenzen der Autotechnik austestet, davon bekommt man drinnen kaum etwas mit. Genauso wenig wie vom Rest der Welt da draußen. Denn hinter dicken Isolierglasscheiben in einer Luxus-Lounge in Watte gepackt, reist man im Flying Spur in seiner eigenen Welt.

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Fazit: Eher Privatjet als PKW

Er ist schneller als jede S-Klasse, jeder 7er und jeder A8 - vom Rolls-Royce Ghost ganz zu schweigen. Mit seiner Größe, dem Komfort beim Fahren und all dem Luxus im Innenraum erreicht der Bentley im Vergleich zu seinen Konkurrenten wohl eher den Status eines Privatjets. Während die deutschen Luxuslimousinen sich als First Class für Vielfahrer noch am Boden bewegen, unternimmt der Flying Spur den Versuch, in neue Höhen aufzusteigen.

Im Fond sorgen Massagesitze, ein Entertainmentsystem und ein Kühlschrank für überdurchschnittlichen Komfort
Im Fond sorgen Massagesitze, ein Entertainmentsystem und ein Kühlschrank für überdurchschnittlichen Komfort

Datenblatt: Bentley Flying Spur

Motor und Antrieb: W12-Zylinder-Twinturbo-Benziner
Hubraum: 5950 ccm
Max. Leistung: 467 kW/635 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 900 Nm bei 1350 bis 4500 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebe: Achtgang-Automatik

Maße und Gewichte

Länge: 5316 mm
Breite: 2220 mm
Höhe: 1484 mm
Radstand: 3194 mm
Leergewicht: 2437 kg
Zuladung: 563 kg
Kofferraumvolumen: 420 Liter

Fahrdaten

Höchstgeschwindigkeit: 333 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 3,8 s
Durchschnittsverbrauch: 14,8 Liter/100 km
Reichweite: 610 km
CO2-Emission: 337 g/km
Kraftstoff: Super
Schadstoffklasse: Euro6d Temp
Energieeffizienzklasse: D

Kosten

Basispreis der Modellreihe: 214.676 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer pro Jahr: 604 Euro/Jahr

Wichtige Serienausstattung

Sicherheit: Sechs Airbags, LED-Scheinwerfer, Allrad-Antrieb, Night-Vision-System
Komfort: Klimaautomatik, Head-up-Display, Massagesitze im Fond
Spritspartechnik: Start-Stopp-Automatik