Sofoklis Schortsanitis hat im Alter von 35 Jahren seinen Rücktritt erklärt.
Der Mann, der die USA schockte
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Der Grieche mag nicht jedem Basketball-Fan auf Anhieb ein Begriff sein, einst trieb er aber die versammelte US-Elite zur Verzweiflung.
USA bei WM 2006 gegen Griechenland
Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan traf das Team USA, klarer Gold-Favorit, im Halbfinale auf Griechenland.
Unter anderem LeBron James, Carmelo Anthony, Dwyane Wade, Dwight Howard und Chris Paul liefen damals im US-Trikot auf. Zwar standen alle eher noch am Beginn ihrer Karriere, ihre Qualitäten waren aber bereits unbestritten.
Die Griechen gingen trotz ihrer goldenen Generation um Vassilis Spanoulis, Dimitrios Diamantidis und Theodoros Papaloukas als klarer Underdog in die Partie.
USA finden keine Antwort auf Schortsanitis
Doch vor allem Spanoulis erwischte mit 22 Punkten einen Sahne-Tag, Papaloukas zog überragend Regie (zwölf Assists) - und Schortsanitis warf in seinen 17 Minuten Spielzeit alles rein und war vor allem in der ersten Hälfte nicht zu stoppen.
"Sie haben keine Antwort auf Schortsanitis", brüllte der Kommentator ins Mikrofon, als "Sofo" mal wieder unter dem Korb zum Abschluss kam.
Bei einem 10:2-Lauf der Griechen am Ende des zweiten Viertels markierte "Baby-Shaq", wie er in Anlehnung an Legende Shaquille O'Neal aufgrund seiner bulligen Statur und gleichzeitigen Wendigkeit genannt wurde, acht Punkte in Serie.
Schortsanitis: Griechen "verrückt nach diesem Spiel"
Insgesamt verwandelte der Center sechs von sieben Wurfversuchen, seine 14 Zähler gaben den Griechen entscheidenden Antrieb für den 101:95-Sieg.
"Jeder in Griechenland ist verrückt nach diesem Spiel", berichtete Schortsanitis im Oktober Israel Hayom.
"Es ist eines der wichtigsten Spiele in der Geschichte unseres Teams. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Geschichte zu sein", erklärte er - und gab zu: "Noch heute schaue ich mir das Spiel ab und zu an."
Im Finale unterlagen die Griechen zwar Spanien, der Coup gegen die USA blieb aber in Erinnerung. Und so wird die Nachricht des Rücktritts von Schortsanitis, der unter anderem auch EM-Bronze 2009 und den Euroleague-Titel mit Maccabi Tel Aviv 2014 feierte, einigen US-Amerikanern einen Schrecken einjagen.