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Beko-BBL-Chef Dr. Stefan Holz im SPORT1-Interview über Vision 2020 und FC Bayern

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Beko-BBL-Chef Dr. Stefan Holz im SPORT1-Interview über Vision 2020 und FC Bayern

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BBL-Boss: So werden wir die Nummer 1

Dr. Stefan Holz soll die Vision 2020 verwirklichen. Bei SPORT1 spricht er über den Weg an Europas Spitze, deutsche Stars, den Leuchtturm FC Bayern und Financial Fairplay.
Stefan Holz ist Geschäftsführer der easycredit BBL
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© DPA Picture-Alliance

Einst zeichnete er fürs Marketing von Thomas Gottschalk und "Wetten dass..." - der einstigen Nummer 1 unter den Samstagabend-Shows - verantwortlich. Nun soll Dr. Stefan Holz die Beko BBL zur Nummer 1 in Europa machen.

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Wie, das war bereits beim Allstar Day zu erkennen, als die Spieler zu Marvel'schen Comic-Helden hochstilisiert wurden.

Beim Spektakel in Bamberg nahm sich der neue Geschäftsführer Zeit, rund vier Monate nach Amtsantritt mit SPORT1 über die Brennpunkte der Liga, seine Stars und seine Pläne zu sprechen.  (Das offzielle Buch zum Jubiläum: 50 Jahre Basketball Bundesliga. Alle Infos auf www.50JahreBBL.de)

Jan Pommer verließ die Beko BBL nach zehn Jahren, um als Geschäftsführer bei der Deutschen Sport Marketing anzuheuern
Jan Pommer verließ die Beko BBL nach zehn Jahren, um als Geschäftsführer bei der Deutschen Sport Marketing anzuheuern

SPORT1: Sie sind jetzt seit mehr als vier Monaten im Amt. Bei Ihrem Amtsantritt haben Sie Vorgänger Jan Pommer sehr gelobt. Was möchten Sie dennoch anders machen?

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Dr. Stefan Holz: Mein eigener Impuls ist, mit großen Unternehmen und Marken zu sprechen, die wir als strategischen Partner verstehen. Außerdem möchten wir viel kommunikativer werden - denn wir sehen die Liga auch als Entertainment. Wir werden daher mit Fußballern sprechen - so wie sich der FC Bayern Basketball ja perfekt mit dem Fußball verzahnt. Wir werden mit YouTubern, Rappern und Hiphopern ins Gespräch kommen.

SPORT1: Pommers Ziel war es, dass die BBL 2020 die beste europäische Liga ist. Wie optimistisch sind Sie, dass dies gelingt?

Holz: Das ist nicht das Ziel von Jan Pommer, sondern die gemeinsame Vision der 18 Bundesligisten, die in eine Strategie und konkrete Maßnahmen heruntergebrochen wurden. Wenn die abgearbeitet werden, werden wir es schaffen.

SPORT1: In den europäischen Wettbewerben schaut es aber eher durchwachsen aus.

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Holz: Der Meinung bin ich überhaupt nicht. Am Freitag hat Bamberg mit Kaunas ein A-Lizenz-Team nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Im vorigen Jahr hat es ALBA Berlin fast ins Viertelfinale geschafft, in diesem Jahr traue ich es Bamberg absolut zu. Auch Bayern ist auf einem hervorragenden Weg - als eines von fünf deutschen Teams, die im Eurocup noch im Rennen sind. Wir sind europäisch ganz ordentlich unterwegs.

SPORT1: Allerdings hat es für die Bayern erneut nicht für den Einzug ins Top 16 der Euroleague gereicht. Zudem müssen sie nach nur drei Monaten in K.C. Rivers einen Star der Liga zurück zu Real Madrid ziehen lassen. Macht Sie das traurig?

Holz: Ich möchte das nicht kommentieren. Unser Sport ist generell durch kurze Vertragslaufzeiten gekennzeichnet. Aber es gibt auch Gegentendenzen: Nikos Zisis bereichert unsere Liga. Das wäre doch vor Jahren undenkbar gewesen, dass ein Europameister und Euroleague-Gewinner hier spielt - und zwar ambitioniert und nicht für sein Gnadenbrot.

SPORT1: Auch Marketingexperten bemängeln an der BBL die hohe Spielerfluktuation, aber auch den Mangel an echten Typen und die Vielzahl kleiner Standorte. Welches Problem können Sie am ehesten lösen?

Superheld beim Allstar-Day - und darüber hinaus? Daniel Theis soll ein Gesicht der Beko BBL werden
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Holz: Ich bin nicht der Meinung, dass dies die drei Probleme der BBL sind. Ich glaube, dass wir tolle Typen haben. Nehmen wir Daniel Theis, den ich fantastisch finde und den ich mir noch viele Jahre in der BBL wünsche. Sieht gut aus, spricht unsere Zielgruppe genau an, ist charismatisch - und dennoch kennt ihn keiner außerhalb der Basketballcommunity. Das werden wir ändern. Denn letztlich brauchen wir deutsche Stars.

SPORT1: Eine der ersten Entscheidungen Ihrer Ära war die Vergabe des Top Four nach München. Haben Sie sich gedacht: Ein erneutes Pokalturnier ohne die Bayern können wir uns nicht leisten?

Holz: Es gab ja eine Ausschreibung, und ihr Angebot war das Beste. Wir haben uns darüber gefreut, und es war in der Tat an der Zeit. München ist ein Standort, der uns extrem gut tut. So wie die Bayern sich vor einigen Jahren für Profi-Basketball entschieden haben - nämlich ganz oder gar nicht - ist es genau richtig.

SPORT1: Was können andere Vereine sich von den Bayern abschauen in Sachen Verzahnung mit dem Fußball?

Holz: Das ganze Modell! Ich würde mich sehr freuen, wenn die ein oder andere Fußballmarke sich entscheidet, auch in unseren Sport zu gehen. Die Bayern sagen ja selbst, dass ihre Marke davon profitiert. Wir sind jung und familienfreundlich! Aber ich denke nicht nur an Fußball-Marken, sondern auch an andere Standorte. Wenn Basketball in Mittelstädten wie Ulm und Oldenburg die Nummer 1 ist und die ganze Region dahinter steht, nutzt uns das auch enorm.

SPORT1: Seit dieser Saison ist das Financial Fairplay in der Euroleague in Kraft. Wie lange wird es dauern, bis auch im Basketball der FC Barcelona eine Transfersperre aufgebrummt bekommt?

Holz: Klar ist: Wenn die Kriterien streng angelegt werden, dürfte es für einige Teams eng werden. Wir können nur die Erwartung formulieren, dass sie so streng angewendet werden wie bei uns die Lizenzierungsstandards. Das würde die Chancengleichheit massiv erhöhen.