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easycredit BBL: Johannes Thiemann heiß auf ALBA Berlin - Ludwigsburg

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easycredit BBL: Johannes Thiemann heiß auf ALBA Berlin - Ludwigsburg

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Thiemann: Das ist unser Final-Trumpf

Im Finale der easycredit BBL trifft Johannes Thiemann mit ALBA auf seinen Ex-Klub Ludwigsburg. Bei SPORT1 spricht der deutsche Nationalspieler über das Endspiel.
Auch im Halbfinal-Rückspiel siegt Alba locker. Mehr im Fokus stehen so der ungewisse Start der neuen Saison und der nahende Abschied von Center Landry Nnoko.
Robin Wigger
Robin Wigger

ALBA Berlin will das lange Warten endlich beenden.

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2008 gewann der Hauptstadtklub zuletzt den deutschen Meistertitel, im letzten Jahrzehnt führte kein Weg an Bayern und Bamberg vorbei.

Doch die beiden langjährigen Dominatoren der easycredit BBL schieden beim Finalturnier vorzeitig aus, während Berlin ins Endspiel marschierte - und dort gegen die MHP Riesen Ludwigsburg um den Titel kämpft (Freitag 20.30 Uhr/MagentaSport und im LIVETICKER auf SPORT1.de und am Sonntag 15 Uhr LIVE im TV und Stream auf SPORT1).

Zu ALBAs Erfolgsgaranten gehört Johannes Thiemann, der in den Halbfinal-Spielen gegen die EWE Baskets Oldenburg jeweils elf Zähler beisteuerte. Vor dem Duell mit seinem Ex-Klub spricht Thiemann im SPORT1-Interview über Ludwigsburgs unangenehme Spielweise, Berlins Entwicklung und ein enttäuschendes Statement der BBL.

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SPORT1: Herr Thiemann, ALBA gegen Ludwigsburg – ist das aufgrund Ihrer Vergangenheit Ihr persönliches Traumfinale?

Johannes Thiemann: (schmunzelt) Traumfinale kann man nicht sagen. Natürlich freue ich mich, dass es gegen meinen alten Klub geht und auch gegen ein paar alte Gesichter. Aber Ludwigsburg ist eine Mannschaft, die sehr unangenehm zu spielen ist, besonders in diesem Turnierformat mit Hin- und Rückspiel. Es ist eine Mannschaft, die immer kämpft, die immer beißt. Es wird ein unangenehmes Matchup.

SPORT1: Was macht wiederum Ludwigsburg so besonders? Worauf wird es ankommen? Marco Baldi sprach davon, dass Lubu "Spiele zerstört". Wie macht man sich dafür bereit?

Thiemann: Man sagt sich: Okay, es wird ein anderes Spiel als sonst. Es wird nicht so sehr auf die spielerische Qualität ankommen, die sonst bei uns die Spiele ausmacht. Sie spielen sehr, sehr physisch, haben überall eine Hand drin. Sie spielen sehr körperlich und versuchen, den Spielfluss zu unterbrechen. Vorne spielen sie viel Eins gegen Eins, wenig Systembasketball. Das ist eine ganz andere Philosophie, als wir sie haben. Wir dürfen uns nicht anstecken lassen und müssen weiter unser Spiel spielen. Dann haben wir auch gute Chancen.

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SPORT1: Wie viel Anteil am Erfolg trägt John Patrick? Sie kennen ihn aus Ihrer Zeit in Ludwigsburg. Was ist er für ein Typ Mensch und Trainer?

Thiemann: Er hat einen großen Anteil am Erfolg. Er coacht Ludwigsburg seit Jahren auf einem sehr hohen Level. Letztes Jahr lief es das erste Mal nicht so gut, dafür ist es dieses Jahr umso besser. Er ist ein Coach, der es versteht, das meiste aus seinen Spielern rauszukitzeln. Er passt gut zu diesem Turnierformat, weil er die Spieler zum Kämpfen bringt.

Thiemann: Unser Basketball ist attraktiver

SPORT1: Was macht ALBA beim Finalturnier so stark – ist die Eingespieltheit Trumpf? Vom normalen Kader fehlt nur Makai Mason, bei anderen Teams war mehr Bewegung drin.

Thiemann: Das ist definitiv ein Trumpf. Wir spielen schon sehr lange zusammen, wir kennen uns sehr gut, haben eine unglaublich gute Teamchemie. Wir spielen sehr flüssig, jeder ist uneigennützig, wir lassen den Ball laufen. Wir haben keine Leute drin, die sagen: 'Hey, ich brauche heute 20 Punkte, ich muss meine 15 Würfe nehmen'. Jeder ist happy, wenn wir gewinnen. Das ist eine unserer ganz großen Qualitäten.

SPORT1: Spielt ALBA also den schöneren Basketball – oder ist das eine Typfrage?

Thiemann: Das würde ich schon sagen (schmunzelt). Natürlich ist es eine Typfrage, aber unser Basketball ist schon flüssiger und etwas attraktiver. Aber letztendlich geht es darum, Spiele zu gewinnen. Und das schafft Ludwigsburg auch.

SPORT1: Was würde ein Titel für Sie persönlich, aber auch für ALBA bedeuten? In der Meisterschaft musste man sich in den letzten Jahren ja häufiger hintenanstellen, der letzte Meistertitel war 2008. Zwar konnten Sie im Pokal schon einen ersehnten Titel holen, aber wie ist dieser Hunger im Verein und im Team zu spüren?

Thiemann: Der ist deutlich zu merken. Ich habe es auch vor dem Pokal gesagt: Wir haben in den vergangenen Jahren echt richtig gut gespielt, hatten viele Chancen und waren in vielen Finals, die wir leider nicht gewinnen konnten. Dieses Jahr haben wir es zum ersten Mal seit vielen Jahren geschafft, den Pokal zu gewinnen. Das war das sechste Finale und der erste Titel. Es ist sehr, sehr schön zu sehen, dass man gewinnen kann. Umso schöner wäre es, die Saison mit dem Double zu krönen.

SPORT1: Zumal es für die Außenwirkung, aber sicher auch für das Team trotz aller Entwicklungserfolge bedeutsam ist, auch etwas zu gewinnen.

Thiemann: Natürlich ist es wichtig, sich zu entwickeln, besser zu werden und auch den Klub voranzubringen. Aber ein Titel hilft ungemein, und es spielt auch jeder Basketball, um wirklich etwas zu gewinnen. Es ist schön und gut, wenn man sich verbessert und auch erfolgreich spielt. Aber letztendlich will man auch was in der Hand halten.

Thiemann: Nicht das Bayern-Team der letzten Jahre

SPORT1: Landry Nnoko verlässt den Verein offenbar Richtung Roter Stern Belgrad – überrascht?

Thiemann: Überrascht würde ich nicht sagen. Es stand zur Diskussion, dass er sich auch anderweitig umschaut. Aber das werden wir sehen, was jetzt zählt ist nur das Finale.

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SPORT1: Hätten Sie gedacht, dass Bayern so verwundbar ist?

Thiemann: Bayern war dieses Jahr, auch wenn sie in der BBL überragend gespielt haben, trotzdem schlagbar. Es ist ein bisschen schade, dass wir nicht die Chance bekommen haben, gegen sie zu spielen. Es war nicht das Bayern-Team der letzten Jahre und sie haben sich auch bei dem Finalturnier nicht so gut präsentiert.

SPORT1: Wie haben Sie im Vorfeld den Wirbel um die Aussagen von Stefan Holz – Stichwort Rassismus – wahrgenommen?

Thiemann: Das war sehr schade, dass man in so einer Lage so eine Äußerung trifft. Alles, was danach passiert ist, wie die Werbebanner mit "United against Racism", hätte man auch ohne dieses Statement machen sollen.

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SPORT1: Zumal es proaktiv noch mehr Wirkung gezeigt hätte.

Thiemann: Genau. Ich weiß auch nicht, wie Herr Holz das gemeint hat. Es war nicht passend in so einer Situation, so eine Aussage zu treffen.

SPORT1: Es kamen auch immer wieder Diskussionen auf, ob der Meister ein würdiger ist oder nur ein "Corona-Meister". Wie stehen Sie dazu?

Thiemann: Man muss sich immer ein bisschen an die gegebenen Bedingungen anpassen. Es ist nun einfach diese Zeit, in der uns Corona begleitet. Ich bin froh, dass wir es überhaupt hinbekommen haben, ein Turnier zu machen und um die deutsche Meisterschaft zu spielen. Es war am Anfang ein bisschen komisch, da wurde auch nicht genug auf die Spieler eingegangen, sondern relativ schnell entschieden. Aber letztendlich war die Durchführung sehr gut. Ich war echt überrascht, wie positiv und professionell das ganze Turnier ist. Auch, wie die Stimmung war. Es hat schon Spaß gemacht, aber ich freue mich auch wieder auf die eigenen vier Wände.

SPORT1: Sie haben die ausbaufähige Kommunikation zwischen Liga und Spielern angesprochen. Glauben Sie an Besserung?

Thiemann: Das wäre auf jeden Fall wünschenswert. Aber da muss auch von Spielerseite ein bisschen was passieren, damit man da konstant eine gute Kommunikation hinbekommt.