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Basketball: Corona-Farce in Euroleague - fairer Wettbewerb noch möglich?

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Basketball: Corona-Farce in Euroleague - fairer Wettbewerb noch möglich?

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Euroleague wird zur "Glückssache"

Das Coronavirus wirbelt die Euroleague gehörig durcheinander. Rumpfteams sind keine Seltenheit mehr. Ist ein fairer Wettbewerb so noch möglich?
Zenit St. Petersburg hat mit mehreren Corona-Fällen zu kämpfen
Zenit St. Petersburg hat mit mehreren Corona-Fällen zu kämpfen
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Imago/Getty Images/iStock
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen
Robin Wigger
Robin Wigger

Mit den Basketballern vom FC Bayern und von ALBA Berlin sind gleich zwei deutsche Teams in der Euroleague vertreten.

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Dass es eine ungewöhnliche Saison mit vielen Herausforderungen werden würde, war allen Beteiligten bereits im Voraus klar. Doch schon jetzt droht die Königsklasse zur Corona-Farce zu werden.

Nach einem Ausbruch bei Topteam Khimki Moskau traten die Russen gegen Zalgiris Kaunas aus Litauen mit nur sechs Profis an. Ergänzt wurde das Aufgebot mit einem Spieler des eigenen Farmteams, der in der zweiten russischen Liga bei weniger als zwei Punkten pro Spiel steht. Außerdem stand ein verletzter Profi auf dem Spielberichtsbogen, damit zumindest offiziell acht Spieler spielberechtigt waren.

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Euroleague "nicht wirklich fair"

Zwar sah es beim Stand von 26:17 für Khimki im zweiten Viertel sogar kurz nach einer Sensation aus, am Ende musste sich die Rumpftruppe aber doch mit 70:84 geschlagen geben.

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Als ein Reporter Kaunas-Profi Marius Grigonis nach der Partie fragte, wieso sie das Spiel gewonnen haben, erklärte dieser ganz nüchtern: "Wir hatten zwölf Spieler. Sie hatten sechs oder sieben Spieler. Es ist offensichtlich."

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Von einem fairen Wettbewerb kann hier wohl nicht mehr die Rede sein. Khimki-Forward Jonas Jerebko (in der NBA unter anderem für die Boston Celtics im Einsatz) machte seinem Ärger darüber via Twitter Luft. "Das ist im Moment nicht wirklich fair. Die Mannschaften müssen junge Spieler heranziehen, um die Spiele mit genügend gesunden Spielern bestreiten zu können. Das macht keinen Sinn. Reine Glückssache, wer gesund bleibt", schrieb er.

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Auch Dimitris Itoudis, Trainer bei ZSKA Moskau, übte Kritik: "Das Turnier verliert seine konkurrenzfähigen Teams und den Sinn für Fairness." Man habe selbst vier Fälle und deutlich mehr noch in der zweiten Mannschaft, so der Grieche. Trotzdem wolle man kämpfen - egal wie viele Spieler gesund sind.

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Die Russen empfangen am Freitag ALBA Berlin. Ob der Corona-Ausbruch zum Vorteil für den Bundesligisten wird, bleibt abzuwarten.

Euroleague-Saison in Gefahr?

"Es ist hart für die Mannschaften", sagte auch Marko Pesic bei SPORT1.

Der Geschäftsführer der Bayern-Basketballer betont, dass jeder internationale Wettbewerb eine Herausforderung sei, der Verlauf nur schwer vorherzusagen. "Noch würde ich nicht sagen, dass sie (Euroleague-Saison; Anm. d. Red.) auf wackligen Beinen steht. In jedem Land sind die Regeln anders, manche Hallen sind voll, manche halbvoll, manche leer. Die Regeln machen nicht wir, die Euroleague macht sie."

Konkret bedeutet das: Spiele können an andere Spielorte verlegt werden, wenn örtliche Gesundheitsämter die Hallen sperren. Verschobene Spieltermine darf es nicht öfter als dreimal geben. Zudem müssen alle Spiele der regulären Saison bis Weihnachten absolviert sein. Viele freie Termine bleiben da nicht, wenn auch die nationalen Ligen noch laufen. 

Gesundheit, Sicherheit und Disziplin hätten laut Pesic nun Priorität. "Unsere Spieler verhalten sich sehr verantwortungsvoll. Ich möchte nicht sagen, dass die Spieler bei Zenit das nicht getan haben, aber dort herrschen womöglich andere Regeln und Umstände. Es sind verschiedene Situationen in St. Petersburg, Moskau oder München", so der 43-Jährige.

Marko Pesic ist Geschäftsführer bei den Basketballern des FC Bayern
Marko Pesic ist Geschäftsführer bei den Basketballern des FC Bayern

Zenit St. Petersburg verliert, ohne anzutreten

Zenit St. Petersburg hatte es besonders hart getroffen. Acht Spieler, vier Coaches sowie ein Masseur wurden positiv getestet. Die Spiele für diese Woche wurden alle abgesagt und mit 0:20 gegen Zenit gewertet.

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Möglich macht das eine Sonderregelung aufgrund von COVID-19. Wenn sich für ein Nachholspiel kein Termin finden lässt oder die Partie gleich ganz abgesagt werden muss, dann wird das Spiel mit 0:20 gegen die Mannschaft gewertet, wegen der es zur Spielverlegung gekommen ist.

Für den FC Bayern steht am Abend das Auswärtsspiel bei Maccabi Tel Aviv an. Es ist die erste größere Reise für die Münchner. "Maccabi wird alles dafür tun, dass wir sinnvoll isoliert sein werden. Die Mannschaften versuchen bereits, ihr Maximum zu geben, um nicht nur sich, sondern auch ihren Gegner zu schützen", sagte Pesic.

Doch damit ist nur eine von vielen Sorgen beseitigt. Denn die Zweifel, ob es sich bei der Euroleague noch um einen gerechten Wettbewerb handelt, bleiben bestehen.