Die Heim-EM kann kommen, und das bitte rasch: "Es wird Zeit, dass wir ins Turnier starten", sagte Dirk Nowitzki zwei Tage vor dem Auftakt gegen Island (ab 14.45 Uhr im LIVETICKER).
Nowitzki brennt auf EM-Auftakt
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Bei der ersten Pressekonferenz der Deutschen im Vier-Sterne-Teamhotel in Berlin-Friedrichshain, in dem außer den Türken auch alle weiteren Gruppengegner logieren, betonte auch Dennis Schröder: "Alle sind bereit, es anzugehen".
Nominell ist das DBB-Team stark wie nie - mit Nowitzki, Schröder und Tibor Pleiß stehen drei aktuelle NBA-Profis im Kader. Dazu kommt der eingebürgerte Anton Gavel, zweimal zum besten Verteidiger der Beko BBL gewählt. (Der Spielplan der EM)
Das große Ziel: Platz 7
Nowitzki ist aber nicht sicher, ob diese Nationalmannschaft die beste ist, in der er je gespielt hat: "Ich weiß nicht, ob es die stärkste ist", antwortete der 13-malige NBA All-Star SPORT1.
"Wir haben große Erfolge gehabt, konnten einmal EM-Silber und einmal WM-Bronze gewinnen", erinnerte er an 2005 und 2002. "Aber wir haben viel Potenzial im Team, und wenn wir alle an einem Strang ziehen, gut verteidigen und rebounden, haben wir gegen jeden Gegner eine Chance." Bei der Zielsetzung ist er sich mit Bundestrainer Chris Fleming einig: die Chance auf die Olympischen Spiele 2016 soll gewahrt werden, zumindest Platz 7 ist dafür nötig.
Motiviert durch Bilder von 1993
Das Problem dabei: Deutschland ist in der schwersten Gruppe gelandet, muss von den Schwergewichten Serbien, Spanien, Italien und Türkei einen hinter sich lassen, besser aber zwei, um im Achtelfinale Gastgeber Frankreich aus dem Weg zu gehen.
Doch an die Konstellation in der K.o.-Runde denkt Nowitzki noch nicht: "Wir müssen mit Kratzen und Kämpfen irgendwie aus dieser Gruppe herauskommen, müssen uns durchbeißen. Das ist das Mindestziel", meint er.
Von einer Medaille brauche keiner reden, pflichtet Fleming bei. Auch wenn beim Trainingslager auf Mallorca ein Motivationsvideo von der letzten Heim-EM 1993, als Deutschland sensationell den einzigen Titel holte, gezeigt wurde.
Schröder gibt den Ton an
Nowitzki war damals als Fan beim Finale in München ("der absolute Wahnsinn"), Schröder ein noch nicht geborenes Kind.
Nun soll er die Mannschaft führen, hat von Nowitzki bereits den Segen dazu bekommen. Der 37-Jährige schwärmt: "Wir hatten in Deutschland noch nie einen Spielmacher, der so athletisch zum Korb ziehen und das Spiel an sich reißen kann." Schröder selbst gibt sich gewohnt cool: "Nervosität ist nicht da", sagt er vor seinem ersten großen Turnier. Den Ton gibt er ohnehin gerne an: "Ich habe immer, wenn wir in den Bus gehen, meine Boxen dabei und spiele ein Lied ab."