Gary Anderson hat eine harte Zeit hinter sich.
Anderson zurück auf die große Bühne
Ziemlich genau zwei Monate ist es her, dass der Schotte seinen letzten Pfeil bei einem PDC-Turnier im Board versenkt hat. Seine starken Rückenprobleme zwangen den 48-Jährigen zu einer für einen Darts-Profi außergewöhnlich langen Wettkampfpause und der Absage der gesamten Premier-League-Saison.
Zu allem Überfluss trauert Anderson auch noch um seinen früheren Doppelpartner, Peter Johnstone, der am 21. Februar im Alter von 57 Jahren gestorben ist.
Anderson kehrt bei UK Open zurück
Doch nun endet die lange Leidenszeit des Flying Scotsman. Der Schotte feiert bei den UK Open seine Rückkehr auf die große Darts-Bühne.
"Um ehrlich zu sein: Ich habe den Wettkampf vermisst", beschrieb Anderson bei playwiththebest.com seine Gefühlslage vor seinem Comeback – und dämpfte die Erwartungen: "Ich habe keine Ahnung, wie es dieses Wochenende laufen wird, weil ich kaum geworfen habe."
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Der Schmerz wird zurückkehren
Anderson hat immer mal wieder mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Am schlimmsten aber waren sie für ihn bei der WM 2019. Wie stark die Schmerzen während des Halbfinals gegen Michael van Gerwen (1:6) gewesen sein müssen, lässt sich nur erahnen. Er selbst sagte: "Mein Körper ist angeschlagen, mein Rücken ist zerstückelt. Es fühlt sich an, als ob ein Baby geboren wird."
Dramatische Worte, die der Schotte verwendet. Und es hört sich so an, als habe er sich zumindest ein Stück weit damit abgefunden. "Ich bin eine sture Person. Der Schmerz wird mich eines Tages besiegen, aber nicht in den nächsten Tagen. Nofalls verbringe ich den restlichen Januar im Bett." Das sagte Anderson nach dem verlorenen Halbfinale.
Erholung kommt zuerst
Den kompletten Januar und Februar zog er sich tatsächlich zurück. Sich gut erholen, das steht für Anderson an erster Stelle.
"Er hätte in den nächsten ein bis zwei Jahren sowieso die Karriere ausklingen lassen. Vielleicht hätte er vor zwei oder drei Jahren noch die Premier League gespielt und sich fit spritzen lassen", sagt der deutsche Darts-Profi Robert Marijanovic bei SPORT1.
"Er ist aber inzwischen in einem Alter, wo er das nicht mehr unbedingt machen muss und sagt: 'Wenn es mir nicht hundertprozentig gut geht und ich mich nicht so gut fühle, dann möchte ich auch nicht spielen.' Er will entweder auf seinem höchsten Level spielen oder gar nicht antreten."
Kein Start in der Premier League
Das Opfer, das er dafür bringen musste, war die Premier League. "Ich habe wirklich versucht, für die Premier League bereit zu sein, aber es ist körperlich einfach nicht möglich. Ich habe schon Schmerzen, wenn ich versuche, ein bisschen zu trainieren. Es würde langfristig Schaden anrichten, wenn ich etwas anderes mache als zu regenerieren und mich behandeln zu lassen", sagte Anderson zuvor. (Darts Premier League jeden Donnerstag LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM und im LIVETICKER)
Beweisen muss der 48-Jährige ohnehin niemandem mehr etwas. Anderson wurde 2015 und 2016 Weltmeister. Die Premier League, die er nun aussetzt, gewann er zwei Mal. Anderson hat sich erholt. Damit in Zukunft noch mehr Titel folgen.