Die PDC Darts-Weltmeisterschaft 2018 (täglich LIVE im TV, LIVESTREAM und im LIVETICKER) hat gerade erst begonnen – doch für viele Topspieler ist das Spektakel in London nach Runde 1 bereits zu Ende.
Darts-WM: Favoritensterben und die Folgen
Mit Dave Chisnall, James Wade, Jelle Klaasen, Benito van de Pas, Stephen Bunting und Mervyn King scheiterten gleich sechs Spieler, die in der Weltrangliste zu den Top 25 zählen.
Vor allem die Niederlagen der Stars Chisnall, Wade und Klaasen überraschen - allerdings nur auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung sind alle Niederlagen durchaus erklärbar.
Wade nicht in Topform
So hat Wade das schwächste Jahr seit 2006 hinter sich und schied bei den großen Turnieren meistens früh aus.
Dass der Brite nicht in Topform ist, wurde auch bei seinem WM-Erstrundenauftritt deutlich. Bei einer Checkout-Quote von 64 Prozent ist ein 93er-Average einfach zu wenig.
Besonders, wenn der Gegner der Jugendweltmeister von 2014 ist. Brown hat zwar eine schwierige Zeit hinter sich, betrachtet die WM wie viele Profis aber als einen Neuanfang.
Brown zeigte in Runde 1 ausgerechnet die Eigenschaft, die man sonst von Wade kennt: Nicht überragend scoren, aber in den wichtigen Momenten eiskalt zur Stelle sein.
Chisnall geht unter
Auch Chisnall musste sich einem starken Gegner beugen. Vincent van der Voort überzeugte mit einem Average von 98,9 Punkten und einer Doppel-Quote von 56,3 Prozent.
Der sich außer Form befindende Chisnall machte es seinem Gegner bei der glatten 0:3-Niederlage aber auch sehr leicht. Lediglich vier Legs konnte der Premier-League-Teilnehmer für sich entschieden.
Die 1:3-Niederlage von Klaasen gegen Jan Dekker lag hingegen vor allem an seiner schwachen Doppelquote. Nur sieben seiner 22 Chancen konnte "The Cobra" nutzen.
Darts-Elite wird breiter
Eines wird bereits nach den ersten WM-Tagen deutlich: Die Darts-Spitze ist breiter geworden und Favoritenstürze sind jederzeit möglich. Weder Brown noch Dekker ließen sich von der speziellen Atmosphäre im Ally Pally einschüchtern.
Während bei der vergangenen WM kein einziger der Top-15-Spieler in Runde 1 scheiterte, sind es diesmal mit Chisnall, Wade, Klaasen und van de Pas gleich vier.
Durch die Siege über ihre gesetzten Gegner öffnet sich für Brown, van der Voort und Co. das Tableau und das Erreichen des Achtel- oder sogar Viertelfinals ist im Bereich des Möglichen.
Der Draw öffnet sich
Die Stürze von Chisnall, Wade und Co. öffnen aber nicht nur das Feld für die Underdogs – auch die Wege der Topfavoriten ins Finale werden dadurch vermeintlich leichter.
Das Aus von Wade dürfte zum Beispiel allen Fans von Rekordweltmeister Phil Taylor gefallen haben. Schließlich wäre Wade ein möglicher Achtelfinal-Gegner der abtretenden Darts-Legende gewesen.
In den letzten beiden Jahren trafen Taylor und Wade zehn Mal aufeinander – nur viermal setzte sich Taylor durch.
Chisnall war dagegen der am höchsten gesetzte Gegner im Viertel des Weltranglistenersten Michael van Gerwen und das Aus von Klaasen macht den Weg frei für Mensur Suljovic.
Suljovic gilt als Wackelkandidat
Doch ob Suljovic das nutzen kann? Der Österreicher hat ein überragendes Jahr hinter sich – doch bei der WM hatte Suljovic seine Nerven bisher des Öfteren nicht im Griff.
Bei der WM 2017 scheiterte er als Nummer acht der Setzliste bereits in Runde 2. Mit Kevin Painter (Montag ab 20 Uhr LIVE im TV, LIVESTREAM und im LIVETICKER) trifft er diesmal auf einen abgezockten Spieler, der 2004 bereits einmal im WM-Finale stand.
Suljovic muss seine Nerven diesmal unter Kontrolle haben – sonst könnte am Montagabend für den nächsten Topstar die WM schon wieder zu Ende sein.