In deutschen Supermärkten werden seit Wochen Hamsterkäufe getätigt.
DEL-Star erklärt seinen Protest
Menschen decken sich mit Nudeln, Mehl und vor allem Toilettenpapier ein, um in Zeiten der Coronakrise ja nicht zu kurz zu kommen.
Eishockeyprofi Leon Niederberger hat davon die Nase voll: Mit einem Schild stellte sich der DEG-Stürmer am Samstag in einem Supermarkt vor leer gekaufte Regale. Die deutliche Botschaft:"Stoppt das Hamstern!". SPORT1 hat mit dem 23-Jährigen über seine Protestaktion gesprochen.
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"Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderen mit der Aktion ins Gewissen reden", erklärt Niederberger seine Intention. Denn die leeren Regale in den Märkten zu sehen, habe den DEG-Profi sehr wütend gemacht.
Niederberger sauer: "Das ist total unsolidarisch"
Nicht nur, weil der Düsseldorfer hinsichtlich vieler Produkte des täglichen Bedarfs selbst in die Röhre schaute. "Gerade auch für ältere Leute ist oftmals nichts mehr für ihren Bedarf übrig, weil andere alles horten", sagt Niederberger.
Der Stürmer wird deutlich: "Hamsterkäufe nerven mich sehr. Welche Leute kaufen für drei Monate Sachen ein? Das ist total unsolidarisch und hat nichts mit Respekt gegenüber seinen Mitbürgern zu tun."
Ein Bild seiner Aktion postete Niederberger auf Instagram. Er erreicht dort gut 26.000 Follower, um seinem Unmut über die Hamsterkäufer Luft zu machen. Er berichtet von einer Welle an Zuspruch. "Das Bild ist wirklich explodiert, ganz viele Leute haben sich darauf gemeldet. Ich habe bislang keinen einzigen negativen Kommentar gelesen."
Allerhand Zustimmung erhielt Niederberger bereits während seiner Protestaktion im Supermarkt.
"Die Kassierer haben sich allesamt bei mir bedankt. Auch andere Kunden meinten, nächstes Mal solle ich Bescheid sagen, damit sie mich darin unterstützen können."
Sogar der Sicherheitsbeauftragte des Supermarkts habe sich lediglich das Banner anschauen wollen, um das Geschriebene darauf zu sehen. Dann ließ er den Protest bereitwillig über die Bühne gehen.
Absage der DEL-Playoffs "ein Schock"
Während Leon Niederberger also als Hamsterkauf-Protestler für Furore sorgt, muss sein Eishockey-Leben aufgrund des Coronavirus momentan pausieren.
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Zusammen mit Bruder Mathias (ebenfalls Düsseldorfer EG) hält sich der 23-Jährige im hauseigenen Garten fit. Die Absage der DEL-Playoffs wegen des Coronavirus hält er für die "absolut richtige Entscheidung".
Jedoch räumt er auch ein, enttäuscht zu sein. "Es ist schon frustrierend: Normalerweise würde ich jetzt Playoffs spielen und mit der Mannschaft trainieren, nicht alleine. Die Absage der Playoffs haben wir auch nur aus der Presse erfahren. Es war ein Schock."
Als Fitness-Center muss für ihn nun der Garten herhalten. "Gut, dass wir überhaupt einen Garten haben", findet Niederberger. Ein stationäres Fahrrad für das Intervalltraining, eine Langhantel für Kraftübungen, ein Boxsack und sogar ein Eishockeytor stehen den Brüdern zur Verfügung, um die Coronakrise zu überbrücken.
Die Größe des Gartens lässt sogar Platz für kurze Sprints. Nur das Eis kann auch der Garten den Eishockeyprofis nicht bieten.