Noch zögert Marco Sturm. Der Eishockey-Bundestrainer soll vor den Olympischen Spielen seinen Vertrag verlängern, doch er macht sich Sorgen um die Zukunft seiner Sportart.
Sturm übt Kritik an der DEL
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Vor allem von der DEL fordert der 39-Jährige mehr Unterstützung.
"Nicht unter Top Ten"
"Wenn man so weitermacht wie bisher, dann werden wir langfristig nicht unter den Top Ten sein, das funktioniert einfach nicht", sagte Sturm im Gespräch mit dem SID: "Man sieht, wie jung die anderen Länder sind, bei uns werden die Liga und die Nationalmannschaft immer älter."
Sturm fordert eine Reduzierung der Ausländerstellen.
"Wenn man mehr Deutsche reinbringen will, müssen die Spieler reduziert werden, die nicht in Deutschland geboren sind", sagte der Bundestrainer: "Auch die Förderlizenzregel funktioniert nicht, wie sie soll. Wir müssen mehr U20-Spieler in der DEL zum Spielen bringen, auch konstant. Dann wird die U20-Nationalmannschaft besser, und wir bekommen langfristig mehr Spieler."
Lösungen gefordert
Die U20-Junioren hatten im Dezember zum dritten Mal in Folge den Aufstieg in die Top Division verpasst. Sturm fordert schnelle Lösungen, "andere Nationen haben das schon vor zehn Jahren gemacht". Um nicht hinter Sportarten wie Handball und Basketball zurückzufallen, müsse man "mehr deutsche Spieler unterstützen, damit wir eine bessere, gesündere, schnellere Liga und Nationalmannschaft bekommen".
Unterstützung erhält der ehemalige NHL-Profi vom DEB-Präsidenten Franz Reindl.
"Es gibt wieder mehr junge deutsche Spieler, die die Qualität für die DEL haben", sagte Reindl dem SID: "Wir müssen jetzt an die nächsten Schritte denken."
Kosten
Derzeit dürfen die DEL-Klubs elf Ausländer unter Vertrag nehmen und neun davon pro Spiel einsetzen. Diese Regelung ist seit 2012 nicht mehr verändert worden.
Bislang hatte die DEL eine weitere Reduzierung des Ausländerkontingents immer mit den Kosten begründet.
Weil die Zahl deutscher Spieler zu gering sei, seien sie für viele Klubs zu teuer. Einige Klubs - vor allem die Fischtown Pinguins Bremerhaven und die Iserlohn Roosters - setzen auf eingebürgerte ausländische Spieler.