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DEL-Finals: Cortina greift mit Grizzlys Wolfsburg gegen Eisbären nach Titel

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DEL-Finals: Cortina greift mit Grizzlys Wolfsburg gegen Eisbären nach Titel

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Wolfsburgs Coach bastelt an Märchen

Pat Cortina steht vor dem großen Coup. Nur noch ein Sieg trennt den Trainer der Wolfsburg Grizzlys von der Meisterschaft. Im April stand er vor dem Rauswurf.
Die Grizzlys verschaffen sich mit einem Sieg in Spiel eins einen Vorteil im Finale der PENNY DEL. Die Entscheidung gegen die Eisbären fällt erst in der Overtime.
SPORT1
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von SPORT1

Wird es die Cinderella-Story der PENNY DEL?

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Die Kritik war klar und deutlich: unansehnliches Eishockey, keine Punkte. Noch vor einem Monat stand Pat Cortina bei den Grizzlys Wolfsburg nach acht Pleiten in zehn Spielen vor dem Aus. Jetzt greift der ehemalige Bundestrainer mit dem Außenseiter sensationell nach dem Meistertitel. (DEL Finale, Spiel 2: Grizzlys Wolfsburg - Eisbären Berlin, ab 19.25 Uhr auf SPORT1 im Free-TV und Livestream)  

"Es war für uns das ganze Jahr eine Berg- und Talfahrt", sagte Manager Karl-Heinz Fliegauf nach dem 3:2 nach Verlängerung bei den Eisbären Berlin im ersten Finale um die 100. deutsche Meisterschaft bei MagentaSport: "Es ist immer besser geworden, die Mannschaft ist zusammengewachsen. Die Jungs machen es hervorragend. Und natürlich hat Pat als Cheftrainer einen großen Anteil daran."

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Kurz vor Ostern sah das noch anders aus. Eine längere Talfahrt hatte sogar die Playoff-Teilnahme in Gefahr gebracht und vor allem die Fans waren unzufrieden mit Cortina. "Wir waren richtig schlecht, ziemlich k.o.", erinnerte sich der Manager.

Davon ist nun aber keine Rede mehr. Schon am Mittwoch könnten die Grizzlys in eigener Halle den ersten Meistertitel der Klubgeschichte holen.

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Cortina: Misserfolge und "Billiglösung"

"Es macht Spaß, dabei zu sein", sagte Cortina nach dem Sieg in Berlin. In der Hauptrunde hatte sich der Italo-Kanadier noch anders angehört. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse der DEL-Playoffs)

"Wenn ich es noch nicht geschafft habe, das Vertrauen der meisten Fans zu erlangen, ist das nicht angenehm für mich", gab der 56-Jährige im Januar im Interview mit den Wolfsburger Nachrichten zu: "Aber ich muss trotzdem ich selbst bleiben."

Es war zudem nicht die erste schwierige Zeit in seiner langen Trainerkarriere. Denn nach dem Aufstieg mit dem EHC München in die DEL wurde der ehemalige Coach der italienischen und ungarischen Nationalmannschaft 2012 Bundestrainer - und galt als "Billiglösung".

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Als Trainer in München landete Pat Cortina 2011 bei der Wahl zu Münchens Trainer des Jahres hinter Jupp Heynckes auf Rang zwei
Als Trainer in München landete Pat Cortina 2011 bei der Wahl zu Münchens Trainer des Jahres hinter Jupp Heynckes auf Rang zwei

Er verpasste die Qualifikation für Olympia 2014, regelmäßig sagten Stammspieler ihre WM-Teilnahme ab und das Ziel Viertelfinale erreichte Cortina in drei Anläufen nie - 2015 musste er folglich gehen. Auch nach zwei Jahren in Schwenningen wurde er wieder gefeuert.

Fliegauf glaubt an Cortina

Fliegauf holte ihn darauf nach Wolfsburg und versuchte, mit Cortina Aufbruchsstimmung zu erzeugen: "Er verkörpert die Tugenden, die wir für unser Spiel brauchen und die uns auch in der Vergangenheit ausgezeichnet haben. Struktur und eine klare Rollenverteilung in der Mannschaft, Leidenschaft und Identifikation."

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Auch in der Mannschaft schien der neue Trainer als perfekte Lösung angesehen zu werden. Immerhin haben sich laut Fliegauf zahlreiche langjährige Wolfsburg-Spieler für den damals 54-Jährigen ausgesprochen.

Dennoch stand der Ex-Bundestrainer von Beginn an in der Kritik. Zu gegenwärtig waren seine überschaubaren Erfolge als Bundestrainer und in Schwenningen. Bei den Wild Wings holte er in der Spielzeit 2018/19 aus 15 Spielen nur sieben Punkte, bevor er entlassen wurde. Und auch in Wolfsburg brauchte er Anlaufzeit.

Lange Anlaufzeit in Wolfsburg

In der Vorsaison beendeten die Grizzlys die Hauptrunde lediglich auf Rang neun. In der aktuellen Spielzeit stand Cortina nach einem 1:2 beim Süd-Tabellenletzten Nürnberg Ice Tigers vor dem Aus. Am Karfreitag gab Fliegauf bekannt: Der Trainer bleibt - vorerst.

Es folgten sechs Siege aus den nächsten sieben Spielen, Platz drei im Norden und die unglaubliche Erfolgsgeschichte in den Playoffs: Erst setzte sich Wolfsburg im Viertelfinale gegen den Nord-Zweiten Bremerhaven durch, dann warf der Außenseiter sensationell den Topfavoriten Adler Mannheim aus dem Rennen.

Zum Erfolg musste Cortina allerdings auch etwas gezwungen werden. Vor vier Wochen änderte der Trainer auf Druck sein extrem defensives System, man spiele "aktiver, kreiert mehr", sagte Fliegauf, "die Jungs haben gesehen: Das passt zu uns."

Und plötzlich ist der vermeintliche Problemtrainer ein Erfolgstrainer? Man habe "das System ein bisschen verfeinert, ein bisschen angepasst", meinte Fliegauf, "und wenn man gewinnt, glaubt man natürlich an die Dinge, die man verändert hat."

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)