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Eishockey-WM 2017: Probleme und Lichtblicke beim DEB-Team

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Eishockey-WM 2017: Probleme und Lichtblicke beim DEB-Team

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Konsequenzen aus der Pleite gegen Russland

Die Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Russland offenbart Probleme. Neben personellen Ausfällen fehlt es auch hin und wieder an Disziplin.
IHOCKEY-WORLD-GER-RUS
IHOCKEY-WORLD-GER-RUS
© Getty Images
Thorsten Mesch
Thorsten Mesch
Jonas Beck
Jonas Beck
von Thorsten Mesch, Jonas Beck

Marco Sturm blieb nach außen hin gelassen wie immer. Wie es in seinem Inneren aussah, ließ er sich nicht anmerken.

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"Es ist hart, wenn man Spiele und Spieler verliert, aber man muss positiv bleiben", sagte der Bundestrainer.

Dabei hat Sturm nach dem 3:6 gegen Russland Grund zur Sorge und eine schwierige Aufgabe vor sich.

Er muss den Ausfall zweier seiner bisherigen Leistungsträger bei der Heim-WM in Köln verkraften und gleichzeitig seine Mannschaft auf die anstehenden wichtigen Spiele im Kampf um die Viertelfinal-Teilnahme vorbereiten (Deutschland – Slowakei, Mi., ab 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVETICKER).

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Die Niederlage gegen den Rekordweltmeister hatte jedoch auch positive Aspekte. SPORT1 zeigt Probleme, mögliche Lösungen und Lichtblicke.

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Problem Angriff:

Einen Tag nach der Partie bestätigte der DEB das bittere WM-Aus von Tobias Rieder. Bei seinem Zusammenprall mit Teamkollege Brooks Macek zog er sich einen Riss des vorderen Synedmosenbandes im rechten Fuß zu.

"Das WM-Aus für Tobias ist bitter. Es tut mir sehr leid für ihn persönlich, er hatte sich auch schon bei der letzten WM verletzt", sagte SPORT1-Experte Marcel Goc: "Für die Mannschaft ist sein Ausfall schwer zu verkraften, weil er offensiv viele Akzente setzen konnte und definitiv ein Schlüsselspieler im Powerplay war."

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Patrick Hager wird nach einem bösen Foul mit Verletzungsfolge mindestens für die richtungweisende Partie gegen die Slowakei am Mittwoch gesperrt, womöglich auch länger.

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"Tobi ist ein wichtiger Stürmer, er gibt immer alles. Sein Ausfall würde sehr wehtun", sagte Sturm schon am Abend über den NHL-Angreifer von den Arizona Coyotes, der beim 2:1-Auftaktsieg gegen die USA das 1:0 erzielt hatte.

Hördler: “Nur ein Drittel reicht nicht.“
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Hördler: “Nur ein Drittel reicht nicht.“

Als es um Patrick Hager ging, wurde Sturms Ton ernster. Für sein überhartes Foul ("Slew Footing") gegen Russlands Kapitän Sergej Mosjakin kassierte er eine Matchstrafe, ihm droht eine Sperre von einem Spiel oder mehr. In der fünfminütigen Unterzahl kassierte das DEB-Team zwei Treffer.

"Hagi hat uns in Schwierigkeiten gebracht. Er muss sich besser benehmen und kontrollieren", schickte Sturm eine Mahnung in Richtung des Kölners. "Das Ärgerliche ist, dass er einer unserer besten Spieler war. Er kann alles, und sein Fehlen tut weh", erklärte der Bundestrainer.

Mögliche Lösungen:

Rieder und Hager zu ersetzen "wird schwer sein, ist aber auch eine Chance für andere Spieler", sagt SPORT1-Experte Goc. "Frederik Tiffels hat eine super Vorbereitung und eine sehr gute WM gespielt. Er kann offensiv und defensiv gut arbeiten", erklärt der ehemalige NHL-Stürmer.

"Tiffels macht mehr als man vor der WM erwarten konnte. Er gibt immer Gas, da kann sich der eine oder andere einiges abschauen", meint Sturm.

Tiffels streicht WM-Tor von seiner To-Do-Liste
01:23
Tiffels streicht WM-Tor von seiner To-Do-Liste

Dominik Kahun kann ebenfalls in die Bresche springen. "Dominik ist sehr quirlig und wendig", erklärt Goc und zählt Matthias Plachta, der in unterschiedlichen Reihen spielen kann, Yannic Seidenberg und den bisher nicht nominierten David Wolf auf. "Er zeigt körperliche Präsenz, ist schnell und kann sich in den Ecken durchsetzen. Marco (Sturm) hat schon seine Optionen. Er wird eine gute Mischung finden", glaubt Goc.

Ob Sturm auf NHL-Star Leon Draisaitl zurückgreifen kann, hängt vom Ausgang des entscheidenden siebten Spiels der Edmonton Oilers gegen die Anaheim Ducks ab. Sollte Edmonton ausscheiden und Draisaitl nachrücken, wäre er eine enorme Verstärkung.

Problem Übereifer:

In einigen Szenen gegen Russland, aber auch schon beim 2:7 gegen Schweden haben die deutschen Spieler leichte Fehler gemacht, die zu Chancen oder Gegentoren führten. Das hat nach Ansicht von Sturm auch mit übertriebenem Eifer zu tun.

"Viele kleine Fehler haben damit etwas zu tun. Das müssen wir abstellen und alles, was außen herum ist, ausblenden", fordert der Bundestrainer.

Sturms Lösung:

"Wir müssen einfach schlauer spielen. Das vermisse ich ein bisschen", sagt Sturm: "Es waren heute wieder viele Gegentore dabei, die unsere Schuld waren. Es muss in die Köpfe der Spieler, dass man das in einem Turnier nicht machen kann."

Positiv war, dass die Mannschaft gegen Russland Moral zeigte und nach einem 0:5-Rückstand noch drei Tore erzielte. Darauf kann man aufbauen.  

Lichtblick Ehrhoff:

Der Kapitän, der die ersten beiden Spiele wegen einer "Oberkörperverletzung" verpasst hatte, zeigte gegen Russland eine starke Leistung und wurde zum besten deutschen Spieler gewählt.

"Er hat sehr gut gespielt", lobte Sturm. Ehrhoff kann in den nächsten Spielen für mehr Ruhe und Stabilität in der Abwehr sorgen.

"Jetzt kommen die Spiele, die sehr wichtig für die Platzierung in der Gruppe sind", sagt Ehrhoff: "Gegen die Slowaken greifen wir mit vollem Elan und Selbstbewusstsein an."

Sturm hat noch viel Arbeit vor sich. Die Spiele gegen die Top-Teams sind abgehakt, "jetzt geht das Turnier für uns erst richtig los", sagt der Bundestrainer.