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Eishockey-WM 2017: Rick Goldmann über DEB-Team und Leon Draisaitl

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Eishockey-WM 2017: Rick Goldmann über DEB-Team und Leon Draisaitl

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Goldmann: Moral der Schlüssel zum Erfolg

SPORT1-Experte Rick Goldmann sieht das DEB-Team nach dem Sieg über die Slowakei im Aufwind. NHL-Star Leon Draisaitl könnte zum entscheidenden Faktor werden.
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© SPORT1-Grafik: dpa Picture Alliance

Hallo Eishockey-Freunde,

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was war das für ein nervenaufreibendes Spiel gegen die Slowakei! Trotz der zahlreichen Rückschläge hat die deutsche Mannschaft eine tolle Moral bewiesen und noch den Sieg eingefahren.

Die zwei Punkte waren unglaublich wichtig. Nicht nur für das Punktekonto, sondern auch für die Stimmung, das Befinden der Spieler. Die Beine sind nach so einem Sieg, der ja von Fans und Medien schon fast eingefordert wurde, lockerer.

Und fünf Punkte nach den ersten vier Spielen gegen die USA, Schweden, Russland und die Slowakei hätte jeder genommen.

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Was mich sehr positiv stimmt, ist die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. Da ist einerseits die Moral. Dir bricht dein NHL-Spieler Rieder verletzt weg, einer deiner besten und wichtigsten Stürmer mit Hager fehlt gesperrt, dein Keeper muss verletzt raus, du liegst 0:2 zurück – aber trotzdem findest du einen Weg, noch zu gewinnen.

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Moral, kämpferische Leistung, Leidenschaft – das zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Spiele. Das war auch gegen die USA der Schlüssel zum Erfolg. Gegen Schweden waren es 40 Minuten großer Kampf und gegen Russland hat das Team nach 40 sehr, sehr schweren Minuten im Schlussdrittel noch tolle Moral gezeigt.

Diese Eigenschaften müssen die Jungs auch in den anstehenden Partien gegen die Dänen, Italiener und Letten zeigen. (Spielplan und Ergebnisse der Eishockey-WM)

Die Partie gegen Dänemark (ab 20 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) wird ähnlich schwer wie gegen die Slowakei. Die Dänen spielen mit großer Härte – oft am Rande des Erlaubten, auch mal darüber hinaus. Sie sind ein eingespieltes, erfahrenes Team und haben mit Nikolaj Ehlers einen Topstürmer aus der NHL.

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Bei den Italienern erwartet uns ein wahrer Abwehrriegel. Sie agieren extrem defensiv, kommen nur über den Kampf – das ist fast schon eine Art Catenaccio. Diese Defensive müssen die Jungs knacken, auch spielerisch, damit es im letzten Vorrundenspiel voraussichtlich zum Endspiel ums Viertelfinale gegen Lettland kommt.

Die Letten haben genau das gemacht, worauf auch die deutsche Mannschaft hofft: die Gegner auf Augenhöhe schlagen. Lettland hat seine "Pflicht" mit neun Punkten aus Spielen gegen Dänemark, die Slowakei und Italien erfüllt.

Aber ich bin zuversichtlich, dass die Jungs sich gegen die Letten behaupten werden. Sie haben nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch immer wieder gezeigt, dass das Viertelfinale absolut drin ist.

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Und dann ist da ja noch Leon Draisaitl. Gegen die Dänen wird unser NHL-Star zwar noch nicht dabei sein können - er landet erst am Samstagmorgen – aber vielleicht schon gegen Italien. Leon ist ein absolutes Ausnahmetalent, das hat er bei den Edmonton Oilers als achtbester Scorer der NHL gezeigt. Sein Können und sein Kommen werden der Mannschaft und dem Publikum noch einen zusätzlichen Schub geben.

Allerdings dürfen wir nicht vergessen: In Edmonton spielte Draisaitl an der Seite von Connor McDavid, dem besten Scorer der NHL. Die große Herausforderung für Sturm wird, ihm die optimalen Sturmpartner zur Seite zu stellen, um sein Potenzial zur Geltung zu bringen.

Wir können uns auf jeden Fall auf eine großartige zweite WM-Woche mit tollem Eishockey und einer überzeugenden deutschen Mannschaft freuen.

Zum Abschluss noch eine kuriose WM-Anekdote: Kanadas Verteidiger Tyson Barrie hat im Hotelzimmer mit einem Mitspieler gewrestled. Folge: Schnittwunde im Oberschenkel und WM-Aus. Auch das ist Eishockey-WM.

Euer Rick

Rick Goldmann, 41, stand 126 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Eis. Der Verteidiger, der beim NHL-Draft 1996 an 212. Position von den Ottawa Senators gezogen wurde, bestritt ein Spiel in der NHL. Nach einer schweren Sprunggelenksverletzung beendete er 2008 beim EHC München seine Laufbahn. In seiner Karriere bestritt er für den EV Landshut, Adler Mannheim, Kaufbeurer Adler, Moskitos Essen, ERC Ingolstadt und Iserlohn Roosters 500 DEL-Spiele. Für SPORT1 kommentiert Goldmann seit 2008 die Spiele der Nationalmannschaft.