Spätestens seitdem der Deutsche Olympische Sportbund ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben hatte, mit dem "bewiesen" worden ist, dass eSports kein Sport sei, ist klar, dass der DOSB nicht der größte Fan der deutschen Videospiele- und eSports-Industrie ist.
DOSB mit Kampagne gegen eSports
© DOSB
Nun geht der Verband noch einen Schritt weiter - und betreibt Lobby-Arbeit für die eigene Sache. Und damit einhergehend eine Anti-Gaming-Kampagne.
Mit Micky Maus gegen Gaming
In der am kommenden Freitag (6. März) erscheinenden Zeitschrift "Micky Maus" wird ein sechsseitiges Comic enthalten sein, der in Zusammenarbeit mit dem DOSB entstanden ist.
In der Geschichte tritt Onkel Donald Duck gegen seine Neffen Tick, Trick und Track an und will beweisen, dass die (Zitat) "computer- und smartphonegeschädigte Jugend von heute" keine Chance gegen 'richtige' Sportler hätten.
"Geht lieber raus und treibt richtigen Sport! Die Daddelbox macht euch nur schlapp und träge", legt die Kult-Ente nach. Zuerst hatte das deutschsprachige Branchenmagazin Gameswirtschaft darüber berichtet.
Im Verlauf der Geschichte stoßen die Leser dann immer wieder auf vom DOSB gesponserte Tipps, wie "der Schritt von Konsole und Passivität zu echter Bewegung und gesundem Lebensstil" gelingen kann.
Wer am Ende im Wettkampf zwischen Donald und seinen Neffen triumphiert ist letztendlich nebensächlich, ob der DOSB mit einer solchen Aktion aber etwas gewinnt ist mindestens zweifelhaft.
Klar ist aber, die angespannte Situation zwischen der eSports-Szene und dem Olympischen Sportbund erfährt dadurch keine Entspannung, eher das Gegenteil ist der Fall.