Ein Granatenwurf, der dich in die Counter-Strike-Geschichte hievt. 

Das Comeback im Halbfinale, dass mit einem AWP-Noscope eingeleitet wird.

Die Turnierüberraschung, wenn sich ein kompletter Underdog in Amerika die Seele aus dem Leib spielt.

Der Boost auf Overpass, der die größte spielerische Kontroverse jemals hervorbrachte. 

Counter-Strike-Historie

All das sind Storys, die das Major geschrieben hat und Beweis genug, dass Spieler zu Höchstleistungen auflaufen, wenn es um den WM-Titel in Counter-Strike geht. 

Durch den Release von Global Offensive im Jahr 2012 und dem Start der großen Major-Turniere ein Jahr später, ging der beliebteste Egoshooter im eSports einen historischen Schritt. Seitdem wird  mehrmals im Jahr um die Krone gespielt.

Mit der DreamHack Winter in Jönköping ging es erstmal um einen dreistelligen Dollarbetrag, seit 2016 jedes Mal um Millionen US-Dollar. Das Turnier bricht regelmäßig Zuschauerrekorde und bringt die Gamer an ihre Leistungsgrenzen.

Upsets am laufenden Band

Dabei sind die Storylines der Underdogs natürlich auch ein elementarer Bestandteil des Mythos Major. Alleine die letzten beiden Sieger, Gambit und Cloud9, gewannen vollkommen überraschend. Beim PGL Major in Krakau gab es so viele Wow-Momente wie wohl nie zuvor. Dazu zählt auch das deutsche Team BIG, welches sich unter anderem mit Hilfe eines kleinen Tricks zum Legenden-Status schoss. 

Dass Gambit-Leader Danylo "Zeus" Teslenko sein Versprechen wahrmachte und "nicht aufhören wollte, bevor er ein Major gewinnt", ist dabei nur eine Randnotiz.

Auch der erste nordamerikanische Major-Sieg von C9 im Januar war ein Moment für alle Sportromantiker. Ohne große Erwartungen ging das Lineup in das Turnier, schlug auf dem Weg ins Finale nahezu die komplette Weltelite und dort auch das Dreamteam von FaZe Clan.

Legendär war auch das anschließende Siegerinterview vom sonst so schweigsamen Tyler "Skadoodle" Latham: "Ich weine nicht, du weinst."

Die Geburtsstunde der Dominanz

Das Major ist auch immer ein Indikator für den aktuellen Status quo der CS:GO-Szene. Eine Ära wie die Fnatic-Zeit im Jahr 2015 um Olof "olofmeister" Kajbjer, den damals unangefochten besten Spieler der Welt, spiegelte sich in den Siegen in Katowice und Köln wieder.

Auch das brasilianische Lineup von Gabriel "FalleN" Toledo galt im Jahr 2016 als das Maß aller Dinge und dominierte mit der ruhigen Spielweise unzählige Maps nach Belieben. Die Triumphe bei der MLG Columbus und der ESL One Cologne waren nur ein Indikator für die damalige Form der Südamerikaner.

Genauso sind auch die die Titel vom Gambit 2017 und Cloud9 2018 nur ein Zeichen dafür, dass die CS:GO-Szene in dieser Zeitspanne so ausgeglichen war wie nie zuvor. Neben den Majorn gab es mit fast jedem großen Turnier auch einen neuen Sieger.

Ein Segen für die Szene

Mit den Stickerverkäufen (bei denen ein Teil der Erlöse bei den Teams und Spielern landen), den Skindrops und der sinnvollen Integration von Streamingdiensten und Zuschauermodus innerhalb Counter-Strikes, hat Entwickler Valve vieles richtig gemacht. Auch, wenn nicht zwingend jeder Zuschauer hochklassigen eSports sehen will, sondern nur zum Sammeln der Gegenstände einschaltet.

Zudem haben die beiden früheren Spieletitel CS 1.6 und Source in CS:GO zueinander gefunden und mit den Major-Events seit 2013 auch ein großes Turnierhighlight. Dabei kämpft das System dennoch mit Problemen wie einem unpassenden Qualifikationssystem. Einen 25-Millionen-Preispool wie in Dota 2 gibt es zudem auch nicht. Dafür immer wechselnde Turnierveranstalter, die neue Nuancen in Event, Übertragung und Spielerbetreuung einbauen.

Das Major hat seinen Platz gefunden und will auch weiterhin das bieten, wonach die Fans verlangen: Die besten Geschichten, die Counter-Strike schreiben kann. 

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