Von Vincent Talmon-Gros
Valorant: Das ist First Strike #2
© Riot Games
Europa gilt als das FPS Nonplusultra. Schaut man zum Konkurrenten CS:GO, so wird dieses Bild schnell deutlich. In Valorant ist die Liste an bekannten Organisationen beschränkt, doch das mindert nicht zwangsläufig die Qualität.
Favoriten – Wer schafft es in die Regional Finals
Es gibt ein paar Mannschaften, die man auf dem Zettel haben muss. Angefangen mit dem ungeschlagenen G2, welches seit ihrer Zusammensetzung jedes einzelne Turnier gewonnen haben. Mit dem potenziellen Sieg von First Strike Europe würde das Team auch die Marke von 100.000 US-Dollar an Preisgeld knacken. Ein Einzug in die Regional Finals scheint unumgänglich für den internationalen Mix.
Weiterhin dürfte FunPlus PhoeniX, angeführt durch den CS-Veteran Kyrylo "ANGE1" Karasov, als Favorit für die Regional Finals gelten. Die Mischung aus Firepower und Spielverständnis macht das Team zu einem gefährlichen Kontrahenten.
Danach wird das Feld enger. Da hätte man SUMN FC, das britische Powerhouse, welches vor kurzem Oxygen Esports bei epic31 Online in die Knie gezwungen hat. Weiterhin stehen die Chancen für Team Liquid und nolpenki sehr gut. Ihre vergangenen Ergebnisse können sich sehen lassen, weshalb sie auch zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Guild hingegen hatte bereits in der ersten Runde gegen MJAOMODE verloren und ist raus.
Für all diese Favoriten gibt es jedoch einen Haken. Dabei gibt es zwei brandheiße Stichwörter: "Best of One" und "Single Elimination". Da jeder Qualifier bis zu den Playoffs nur aus Matches mit einer Map besteht, gibt es keinen Raum für Fehler. Diese Fehler werden auch sofort bestraft, denn keine Phase des Turniers beinhaltet ein "Lower Bracket", so wie man es mittlerweile aus fast allen CS:GO Turnieren kennt.
Somit gäbe es die Möglichkeit, dass starke Teams ein schlechtes Match haben und frühzeitig ausscheiden oder, dass zwei Top-Teams in einer frühen Phase der Open Qualifier aufeinandertreffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Spieler das System bewerten werden.
Skye & Icebox – Frisches Material für First Strike
Neuer Agent, neues Glück. Multitalent Skye, sowie die eiszapfenkalte Map Icebox haben von Riot Games eigene Regeln erhalten was den eSport betrifft.
Laut den Patch Notes vom 27. Oktober wird Skye erst zwei Wochen nach Erscheinung, somit am 10. November, ihren Einzug in den eSport finden. Icebox muss vier Wochen warten und wird ab dem 29. November im eSport den Mappool erweitern. Dies bedeutet, Skye wird zum Qualifier #2 zur Verfügung stehen, während Icebox erst ab den Regional Finals zu sehen sein wird.
In Spielerkreisen wird aktuell berichtet, dass es ein paar Teams aktuell schon Icebox üben. Inwiefern die Map in den Regional Finals zu sehen sein wird, das bleibt ein Rätsel.
Fazit – Der perfekte Jahresabschluss
Der europäische Valorant-Markt ist ausgehungert was den eSport betrifft.
Nur wenige namenhafte Organisationen sind in den Shooter eingestiegen, zu instabil ist die Struktur. Es gibt wenige namenhafte Turniere und das Preisgeld ist mager. Valorant steht am Anfang und steckt noch in den Kinderschuhen, doch First Strike könnte genau das Turnier sein, welches dem kompetitiven Aspekt des Shooters den richtigen Kick gibt.
2021 könnte das Jahr der großen Neueinstiege sein, doch jetzt wird es Zeit den Meister des Kontinents zu finden.