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"Der Punch fehlt noch zu häufig"

Trainer Markus Kauczinski spricht mit <strong>SPORT1</strong> über die Perspektiven des Karlsruher SC sowie Stärken und Schwächen des Teams.

Von Christoph Lother

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München - Markus Kauczinski ist ein geradliniger Typ, eine ehrliche Haut - und mit seiner gleichermaßen positiven wie realistischen Art genau das, was der Karlsruher SC vielleicht schon viel früher gebraucht hätte.

Seit 2001 ist der einstige Jugendkoordinator und Trainer diverser Nachwuchsmannschaften zwar schon für die Badener tätig, als vollständig lizenzierter Cheftrainer im Profibereich aber erst seit zweieinhalb Jahren.

In dieser Zeit schaffte es Kauczinski, das sowohl sportlich als auch finanziell stark in Schieflage geratene Bundesliga-Gründungsmitglied endlich zurück in geordnete Bahnen zu führen.

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Er formte eine Mannschaft, die auf dem besten Wege ist, sich nach turbulenten Jahren mit Auf- und Abstiegen im oberen Drittel der Zweiten Liga zu etablieren - und mit der sich die leidgeprüften Fans in Blau und Weiß wieder identifizieren (DATENCENTER: Ergebnisse und Tabelle).

Jetzt kann sich der Karlsruher auch noch auf ein neues Stadion freuen. (News)

Bei SPORT1 spricht Kauczinski über das zweite Jahr der Karlsruher nach ihrer Rückkehr in die Zweite Liga, ihre Stärken und Schwächen, ihre Perspektiven und das heimliche Highlight für die KSC-Fans am Samstag in Kaiserslautern (Samstag ab 12.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1, LIVE auf SPORT1.fm und im LIVE-TICKER).

SPORT1: Herr Kauczinski, ein Viertel der Saison ist absolviert, der KSC steht aktuell auf Rang acht. Eine Platzierung, mit der Sie Ende Mai zufrieden wären?

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Markus Kauczinski: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Das hängt auch ein bisschen davon ab, wie viele Spiele man letztlich hätte gewinnen können und in wie vielen man vielleicht etwas Glück hatte. Stand jetzt kann ich mit dieser Tabellenregion leben, so richtig glücklich bin ich aber nicht. Die letzten beiden Partien gegen Leipzig und Ingolstadt kann man verlieren. Davor hatten wir aber auch zwei Spiele gegen Union Berlin und Heidenheim, nach denen wir vom Platz gegangen sind und wussten, die hätten wir gewinnen müssen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob wir noch zulegen können, ob wir stabiler werden und in welche Richtung es geht.

SPORT1: Am Samstag geht es erst mal zum 1. FC Kaiserslautern. Dieses Südwestderby ist seit jeher von großer Brisanz geprägt, die Zuschauer fiebern ihm teils wochenlang entgegen. Wie viel bekommen Sie davon mit?

Kauczinski: Eine Menge. Die Duelle mit dem FCK sind für die Fans und das Umfeld hier schon seit Jahren etwas ganz Besonderes. Ich werde auch immer wieder darauf angesprochen. Egal ob beim Bäcker oder sonst irgendwo in der Stadt, sagen die Leute: Viel Glück! Gebt Gas!

SPORT1: Wie hoch wird diese Hürde am Samstag für den KSC? Immerhin hat Kaiserslautern seine bisherigen vier Heimspiele in dieser Saison allesamt gewonnen.

Kauczinski: Das werden wir sehen. Der FCK hat eine starke Mannschaft, die die richtige Mischung aus Kampf und gutem Fußball raus hat. Dazu wird sie vom Publikum sicherlich noch einmal gepusht. Nichtsdestotrotz wollen wir dort gewinnen. Mit Ausnahme der 1:3-Niederlage in Leipzig haben wir bislang eine richtig gute Auswärtsbilanz. Auch in Kaiserslautern haben wir im Vorjahr ein Unentschieden geholt. Wir fahren ganz bestimmt nicht auf den Betzenberg, um die schöne Aussicht zu genießen.

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SPORT1: Trotz teils ordentlicher Leistungen gelang dem KSC in den zurückliegenden fünf Partien aber nur ein einziger Sieg. Woran hapert es zurzeit?

Kauczinski: An der Konsequenz - und zwar in allen Mannschaftsteilen. In Frankfurt haben wir 3:2 gewonnen, hätten aber auch gut und gerne acht Tore schießen können. Gegen Heidenheim haben wir einen frühen Gegentreffer kassiert, der mit einem Foul im Mittelfeld zu verhindern gewesen wäre. In Bochum hatten wir durchaus die Chance zu gewinnen, hätten beim Gegentreffer aber anders verteidigen müssen. Und so klemmt es mal ein bisschen vorne, mal ein bisschen hinten. Der Wille ist da, aber die letzte Konsequenz, dieser Punch, der fehlt uns noch zu häufig.

SPORT1: Gerade Kampf und Aggressivität werden in der Zweiten Liga großgeschrieben. Die Stärken Ihrer Mannschaft liegen eher im spielerischen Bereich ?

Kauczinski: Ich denke, wir können beides. Wir können vorne pressen, aber genauso gut hinten die Räume eng machen. Wir haben uns innerhalb der letzten zwölf Monate fußballerisch weiterentwickelt. Nach dem Aufstieg aus der Dritten Liga haben wir zunächst auf Konter und eine gute Defensive gesetzt. Als wir dann mal Fünfter waren, haben sich die Gegner aber zunehmend hinten reingestellt und dann ging das nicht mehr so einfach. Daraufhin haben wir unser Spiel auf mehr Ballbesitz ausgerichtet, unsere Kombinationen verbessert. Ich als Trainer kann alles vermitteln, es muss nur zur richtigen Zeit passieren. Am wichtigsten ist es, flexibel zu sein und sich bestimmten Situationen anpassen zu können.

SPORT1: Ein großes Plus Ihrer Mannschaft war zuletzt immer der ausgeprägte Teamgeist. Fürchten Sie, dass Spieler wie Selcuk Alibaz oder Koen van der Biezen, die sich zuletzt häufiger als gewohnt auf der Bank wiederfanden, irgendwann für Stunk sorgen könnten?

Kauczinski: Nein, für Stunk jetzt nicht unbedingt. Die Situation hat sich einfach geändert und daran müssen sie sich gewöhnen. Nachdem wir mit geringen Mitteln aufgestiegen sind, haben wir uns zu einem Zweitligisten entwickelt, der seine Sache soweit ganz ordentlich macht. Wir haben den Kader verbreitert, der Konkurrenzkampf ist größer geworden. Das ist normal im Leistungssport. Jeder hat seine Chance bekommen, jeder bekommt sie auch weiterhin - er muss nur dafür kämpfen.

SPORT1: KSC-Präsident Ingo Wellenreuther würde aus einem stabilen Zweitligisten in drei bis vier Jahren gerne wieder einen Erstligisten machen. Glauben Sie, der Plan geht auf?

Kauczinski: Über die Ziele sind wir uns hier alle einig. Wir wissen aber auch alle, dass die Infrastruktur wachsen muss, bevor groß in die Mannschaft investiert werden kann. Aktuell liegen wir mit unserem Etat ungefähr in der Mitte der Liga. Wir können oben mitspielen, müssen aber nicht. Einen Plan auf drei oder vier Jahre hin festzulegen, finde ich schwierig. Wir wollen uns einfach Stück für Stück steigern.

SPORT1: Aber so ein bisschen träumen Sie schon davon, irgendwann mal als Bundesliga-Trainer in Karlsruhe auf der Bank zu sitzen, oder?

Kauczinski: Natürlich ist das ein Traum. Ich bin mittlerweile seit 13 Jahren hier, die Arbeit macht Spaß und es wäre das Größte, mit dem KSC einmal in der ersten Liga zu spielen. Aber man muss die Füße auf dem Boden behalten. Es bedarf viel harter Arbeit, vieler richtiger Entscheidungen. Wir wollen das Beste aus unseren Möglichkeiten machen.