Das wegen öffentlicher Gewaltandrohungen zunächst abgesagte Nachwuchscamp von Zweitligist RB Leipzig in Halle/Saale soll nun doch stattfinden.
RB-Fußballcamp soll doch stattfinden
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Nachdem sich die Stadt Halle in den Fall eingeschaltet hat, soll vom 20. bis 24. Juli eine "Mitteldeutsche Fußballwoche für Toleranz" veranstaltet werden.
"Wir wollen als Stadt ein klares Zeichen setzen", erklärte Oberbürgermeister Bernd Wiegand in der Mitteldeutschen Zeitung. Dazu gehört auch, dass die Veranstaltung im Erdgas Sportpark stattfinden soll, dem Stadion des Drittligisten Hallescher FC.
Die ursprünglich als Ausrichter vorgesehene SG Motor Halle hatte nach Rücksprache mit RB in der vorigen Woche von der Veranstaltung Abstand genommen, weil in sozialen Netzwerken unter anderem dazu aufgerufen worden war, das Sportgelände des Amateurklubs zu zerstören.
Jetzt soll in den kommenden Wochen ein Konzept für die angestrebte Fußballwoche ausgearbeitet werden, Oberbürgermeister Wiegand hofft dabei auf die Beteiligung möglichst vieler Vereine aus der Region.
DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit hatte nach der Absage des Fußballcamps in der Vorwoche entsetzt reagiert. "Das sind keine Fans, sondern Fußball-Verhinderer", sagte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) in Richtung der Urheber der Drohungen: "Es ist ein extremer Auswuchs, wenn von Fanseite in die Vereins-Jugendarbeit derart Einfluss genommen wird."
Der von einem Brausekonzern gesponserte Zweitligist RB Leipzig ruft in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder negative Reaktionen hervor. Zuletzt war es Anfang der Woche rund um das Auswärtsspiel beim Karlsruher SC zu verschiedenen Provokationen in Richtung der Leipziger gekommen.
DFB-Vize Milkoreit rief daraufhin im SPORT1-Interview zu Solidarität mit RB auf.
"Ich würde mir zumindest moralische Unterstützung für RB Leipzig erhoffen. Das ist ein seriös geführter Verein, der in Leipzig tolle Arbeit leistet", erklärte Milkoreit und forderte: "Irgendwann muss man diese Aversionen, die man gegen RB entwickelt hat, doch auch mal ad acta legen."