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FC St. Pauli verzichtet auf Teilnahme an Flüchtlings-Aktion "Wir helfen"

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FC St. Pauli verzichtet auf Teilnahme an Flüchtlings-Aktion "Wir helfen"

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Hilfsaktion erhitzt die Gemüter

Der FC St. Pauli will sich nicht für eine vermeintliche Kommerz-Kampagne instrumentalisieren lassen und schraubt weiter am Rebellen-Image. Auf Twitter gibt es viel Zustimmung.
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© Imago

Am Anfang stand der Tweet.

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Bild-Chef Kai Diekmann sorgte am Mittwoch mit 71 Zeichen für große Aufregung. "Darüber wird sich die AfD freuen: Beim FC St. Pauli sind #refugeesnotwelcome", twitterte der erfahrene Journalist.

Der Kiez-Klub mit der traditionell linken Fankultur ein Flüchtlingsgegner? Kaum vorstellbar.

Wenig später folgte die vermeintliche Auflösung. Während die übrigen 35 Profiklubs am kommenden Spieltag "Wir helfen - #refugeeswelcome" auf dem Trikotärmel stehen haben sollen, verzichtet der FC St. Pauli auf die Teilnahme an der Flüchtlings-Aktion, die von DFL-Partner Hermes und eben der Bild ins Leben gerufen wurde.

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Die Hanseaten sehen "nicht die Notwendigkeit" an der freiwilligen Kampagne der Liga teilzunehmen, sagte Geschäftsführer Andreas Rettig auf SPORT1-Nachfrage.

Eigene Projekte weiterführen

Stattdessen wollen sich die Hamburger weiter auf ihre eigenen Projekte zum Thema konzentrieren.

"Der FC St. Pauli ist seit vielen Wochen auf verschiedenen Ebenen zu einem Thema, das seit Monaten alle emotional bewegt, aktiv, um den Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, zu helfen", sagte Rettig:

"Unser Testspiel gegen Borussia Dortmund, das private Engagement unserer Spieler sowie verschiedenste Aktionen unserer Fans und Abteilungen für die Flüchtlinge in Hamburg sind Beleg dafür."

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Am Rande der angesprochenen Partie positionierte sich insbesondere Trainer Ewald Lienen klar und deutlich gegen Fremdenfeindlichkeit.

"Für mich sind das Geisteskranke, für die mir jegliche Toleranz fehlt. Denen müssen wir richtig was entgegensetzen. Das kann man aber nur, wenn die Mehrheit der Menschen diese Leute willkommen heißt und wir rigoros gegen Rechtsextremismus vorgehen", sagte der 61-Jährige.

Imagepflege des Kult-Klubs?

Warum also tut sein Klub dann augenscheinlich nicht "alles" um ein Zeichen zu setzen  und verzichtet auf die Teilnahme an einer öffentlichkeitswirksamen Aktion, die Deutschlandweit Beachtung finden wird?

Auch wenn es der Verein so nicht öffentlich kommuniziert, dürfte das Problem sicherlich nicht die Aktion an sich, sondern eher die Partner sein, mit denen eine Zusammenarbeit nötig wäre.

Der Klub, der darauf besteht schon immer etwas anders zu ticken und zuletzt vor dem Gastspiel bei RB Leipzig für Aufsehen sorgte, als er - aus Gründen des Kommerz - auf seiner Homepage das RB-Logo entfernte, will sich nicht für "Wir helfen - #refugeeswelcome" instrumentalisieren lassen - und damit möglicherweise auch das Image vom besonderen Klub weiter pflegen.

Viel Zustimmung auf Twitter

Und das offenbar mit Erfolg.  Auf Twitter gibt es viel Lob für die Verweigerung des selbsternannten Kult-Klubs, der durch seinen Rebellen-Status längst schon selbst im Kommerz angekommen ist.

Unter dem Hashtag #BILDnotwelcome sammelt sich die Kritik. Andere Vereine werden ebenfalls dazu aufgefordert, die Aktion zu boykottieren.

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Kai Diekmann lässt das aber offenbar alles kalt. Als St. Pauli längst öffentlich Stellung bezogen hatte, legte er auf Twitter noch einmal nach. "Kein Herz für Flüchtlinge: Schade eigentlich, FC St. Pauli!"