Home>Fußball>2. Bundesliga>

1. FC Kaiserslautern trennt sich von Vorstandsboss Stefan Kuntz

2. Bundesliga>

1. FC Kaiserslautern trennt sich von Vorstandsboss Stefan Kuntz

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Offiziell: FCK trennt sich von Kuntz

Mit sofortiger Wirkung trennt sich der 1. FC Kaiserslautern von seinem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz. Ein Nachfolge-Kandidat sagt nach SPORT1-Informationen ab.
Stefan Kuntz ist nicht mehr Vorstandsboss des 1. FC Kaiserslautern
Stefan Kuntz ist nicht mehr Vorstandsboss des 1. FC Kaiserslautern
© Getty Images
von Sportinformationsdienst, Reinhard Franke

Der viermalige deutsche Meister 1. FC Kaiserslautern hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz getrennt. Das bestätigte der Zweitligist am Montag.

{ "placeholderType": "MREC" }

Eigentlich wollte der 53 Jahre alte Europameister von 1996 sein Amt erst nach dem Saisonende zur Verfügung stellen.

SPORT1 hatte schon zuvor von der bevorstehenden Trennung berichtet.

"Ich bin mit mir im Reinen. Es ist alles anständig abgelaufen. Dass die Auffassungen unterschiedlich waren, muss man akzeptieren. Es war der Deal, dass ich mich zurückziehe, wenn die Nachfolge geregelt ist. Das ist der logische Schritt", sagte der 53 Jahre alte Europameister von 1996, der Gerüchten über eine angebliche finanzielle Schieflage des Klubs widersprach: "Wir haben wirtschaftlich eine solide Basis für die Nachfolger geschaffen."

{ "placeholderType": "MREC" }

Von einer geregelten Nachfolge kann allerdings nicht die Rede sein. Die Arbeit von Kuntz als Sportchef übernimmt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Mathias Abel (34) lediglich kommissarisch.

Merk und Bobic sagen ab

Der Ex-Profi ("Das Engagement war eine Frage der Ehre für mich") soll laut Aufsichtsratsboss Nikolai Riesenkampff aber "längstens" bis zum 31. Mai diese Aufgabe ausüben, so lange lässt Abel sein Amt im Aufsichtsrat ruhen.

Auch der ehemalige Schiedsrichter Markus Merk galt als Kandidat auf die Kuntz-Nachfolge. Wie SPORT1 weiß, sagte Merk dem Verein in einem offenen Brief an die Aufsichtsräte damit begründet ab, dass er die Grundwerte des FCK, wie Tradition und Identifikation, nicht genügend berücksichtigt sieht.

Merk machte Riesenkampff und Co. für das Scheitern der Gespräche verantwortlich. "Mit meiner Person hat der Aufsichtsrat auf Zeit gespielt und würde es gerne weiter tun, sein offensichtliches Handlungsdefizit kaschiert er damit", schrieb Merk in einem offenen Brief an das Gremium und klagte: "Das ist fahrlässig meiner Person gegenüber und irreführend für Öffentlichkeit, Fans und Sponsoren. Gegenseitige Wertschätzung sieht anders aus."

{ "placeholderType": "MREC" }

Als Kandidat soll der FCK auch Fredi Bobic ins Auge gefasst haben. Allerdings ist der Ex-Nationalspieler nach SPORT1-Informationen nicht an einem Engagement in der Pfalz interessiert.

"Verhandlungen weit fortgeschritten"

Ob der neue Sportchef in den Vorstand rückt, ist noch offen. Als weitere Kandidaten sind Marc Arnold (Eintracht Braunschweig), Ralf Becker (Ex-Scoutingchef beim VfB Stuttgart) und Uwe Stöver (Holstein Kiel) im Gespräch.

"Wir sind in den Verhandlungen weit fortgeschritten. Wir denken, dass wir in den nächsten Wochen Ergebnisse präsentieren können", sagte Riesenkampff.

Als Vorstand für Marketing nahm Thomas Gries am Montag die Arbeit auf - er firmiert offiziell als Vorstandsboss. Gries wird zukünftig mit Finanzvorstand Michael Klatt (Nachfolger von Fritz Grünewalt) zusammenarbeiten.

Interne Streitigkeiten sorgen für Trennung

Kuntz hatte bereits Mitte Januar erklärt, dass er seinen Vertrag zum Saisonende auflösen und die Pfälzer nach acht Jahren an der Klubspitze verlassen wird. Ausschlaggebend waren Differenzen mit dem Aufsichtsrat, der keine Wintertransfers bewilligen wollte.

Kuntz war seit 2008 Klubchef, sein Vertrag lief eigentlich noch bis zum 31. Dezember 2017.

Unter der Führung des ehemaligen Nationalspielers konnten die Lauterer zunächst den Abstieg in die 3. Liga vermeiden. Im Jahr 2010 kehrte das Gründungsmitglied der Bundesliga sogar in die Eliteklasse zurück. Zwei Jahre später folgte allerdings wieder der Abstieg. Seit dieser Zeit stand Kuntz vor allem wegen seinen Fehlern bei der Personalpolitik in der Kritik.