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Effenberg über schwere Zeit in Paderborn, Vorwürfe gegen Finke

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Effenberg über schwere Zeit in Paderborn, Vorwürfe gegen Finke

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Effenberg attackiert SCP-Boss Finke

Stefan Effenberg gibt mit Blick auf die harte Zeit in Paderborn Einblick in sein Seelenleben. Von Präsident Finke ist der "Tiger" massiv enttäuscht.
SC Paderborn v RB Leipzig  - 2. Bundesliga
SC Paderborn v RB Leipzig - 2. Bundesliga
© Getty Images

Trainer Stefan Effenberg hat nach seinem Scheitern beim damaligen Zweitligisten SC Paderborn tiefe Einblicke in sein Seelenleben gegeben.

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"Das war die härteste sportliche Niederlage in meinem Leben", sagte der 48-Jährige der Bild zum Aus beim SCP: "Das hat wehgetan und das tut mir auch heute noch weh."

"In der Kabine gesessen und geweint"

Als Knackpunkt für sein Scheitern nannte Effenberg die Suspendierung eines Spielertrios im Dezember. "Mein größter Fehler war sicher die Suspendierung von drei Spielern. Dass ich das habe geschehen lassen", erklärte er.

Nach einem 0:4 gegen Bochum sei die Konsequenz gewesen, "dass Präsident Wilfried Finke am nächsten Morgen mit mehreren Vertrauten in meiner Kabine saß und sagte: Lakic, Saglik und Brückner werden jetzt suspendiert. Ich fragte: 'Mit welcher Berechtigung?' Sportlich und menschlich gab es überhaupt keinen Grund für mich. Dann wurde gesagt: Deren Verträge laufen ohnehin aus, wir müssen jetzt ein Zeichen setzen - und Sie werden das gleich verkünden!"

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Daraufhin habe er dies gegen seinen Willen den Medien übermittelt. "Ich war der Überbringer der Entscheidung, konnte sie aber nicht verstehen", berichtete Effenberg und gestand: "Ich habe dann anschließend in der Trainerkabine gesessen und geweint, weil ich es sportlich und auch menschlich absolut nicht nachvollziehen konnte."

Effenberg macht Präsident Finke Vorwürfe

Das Aus der drei Leistungsträger sei für die Mannschaft "ein Genickbruch" gewesen. "Das war so ein Einschnitt - das hat mir viele schlaflose Nächte bereitet. So etwas wird mir nicht noch einmal passieren. Da musste ich viel Lehrgeld zahlen", sagte der Ex-Profi.

Dem mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten Finke machte Effenberg auch mit Blick auf die Affäre um Nick Proschwitz Vorwürfe, in der dieser Zweifel an der Autorität des Trainers geäußert hatte.

"Wer so etwas behauptet, an dessen sportlicher Kompetenz muss ich doch sehr zweifeln", keilte Effenberg und warf Finke mangelnde Unterstützung vor: "Im Allgemeinen gilt für mich: Der Präsident, der Manager und der Trainer müssen eine intensive Zusammenarbeit pflegen und mit einer Stimme in der Öffentlichkeit sprechen. Das war hier leider nicht der Fall."

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"Menschlich größte Enttäuschung meines Lebens"

Der Ex-Trainer kritisierte weiter: "Ich wusste nie, woran ich bei Herrn Finke bin. Mal hieß es, ich hätte nur noch vier Spiele. Mal hieß es, ich würde auch bei Abstieg bleiben. Echte Rückendeckung sieht anders aus. (...) Wir haben nie an einem Strang gezogen. So etwas ist fatal, so kannst du sportlich nicht erfolgreich sein." 

Dass Finke bei der Pressekonferenz zu Effenbergs Entlassung nochmals heftige Kritik übte, ist für Paderborns Ex-Trainer "die menschlich größte Enttäuschung meines Lebens. Ich war sprachlos."

Effenberg hofft auf neue Chance

Jetzt hofft Effenberg auf eine neue Chance im Fußballgeschäft. 

"Natürlich hoffe ich, dass ich in einem Jahr auf der Trainerbank sitze", sagte der 48-Jährige: "Das ist mein erklärtes Ziel und mein größter Wunsch."

Effenberg war in Paderborn in März nach einer Negativserie entlassen worden. Der Verein stieg in die 3. Liga ab.