Trainer Daniel Stendel von Hannover 96 darf vorerst aufatmen. Im ersten Spiel nach der Verpflichtung von Sportdirektor Horst Heldt, der über Stendels Zukunft entscheiden soll, gewann der Bundesliga-Absteiger gegen Kellerkind TSV 1860 München 1:0 (0:0).
Harnik bestraft fahrlässige Löwen
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Hannover verkürzte durch das Tor des Österreichers Martin Harnik (55.) den Abstand auf den Tabellenzweiten Union Berlin wieder auf zwei Punkte. (Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Harnik trifft und schimpft
Zufrieden war der Torschütze dennoch nicht, ganz im Gegenteil. "Es ist ein deutliches Zeichen, dass unser Torwart der beste Mann auf dem Platz war. Mir haben heute die Typen mit 'Arsch in der Hose' gefehlt", sagte Harnik bei Sky, nahm aber Coach Stendel in Schutz: "Der wackelige Stuhl ist schwierig für ihn, aber er hat in dieser Woche etwas verändert, eine Reaktion gezeigt. Wir bringen die PS nicht auf den Rasen. Da könnte auch ein Guardiola auf der Bank sitzen."
Die Münchner Löwen verpassten dagegen trotz der besseren Chancen im ersten Durchgang wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Nach der dritten Niederlage in Folge beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 nach 24 Spieltagen nur drei Punkte.
Löwen fahrlässig
Amilton (34.) und Stefan Aigner (45.+2) liefen frei auf Torwart Philipp Tschauner zu, scheiterten jedoch am starken 96-Rückhalt. "Zum Glück hat St. Pauli am Freitag verloren, aber wir dürfen nicht immer nur auf die anderen schauen", sagte Aigner später. (Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
Nach Wiederanpfiff gingen die Gastgeber mit ihrem ersten gelungenen Angriff der Partie in Führung. Harnik ließ die vereinzelten Pfiffe der 34.600 Zuschauern verstummen. Sicherheit verlieh der Treffer den Niedersachsen allerdings nicht, Tschauner rettete den Sieg, als er eine verunglückte Flanke von Münchens Maximilian Wittek in der 70. Minute an die Latte lenkte.
Nach der einzigen Unsicherheit des Keepers klärte Iver Fossum auf der Linie (83.). (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Sieg verschafft Stendel Luft
96-Präsident Martin Kind hatte die Verantwortung für Stendels Schicksal auf Hannovers Trainerbank in Heldts Hände gelegt. Der frühere Schalker Manager trat am Montag die Nachfolge des entlassenen Duos Martin Bader und Christian Möckel an und ließ verlauten: "Ich brauche ein bisschen Zeit, um Eindrücke von den handelnden Personen zu gewinnen." Zumindest das Ergebnis spricht für Stendel.