FC St. Pauli-Keeper Philipp Heerwagen zeigt nach dem Sieg im Abstiegsduell bei 1860 München kein Verständnis für die Entwicklungen beim Münchner Traditionsklub.
Pauli-Keeper legt gegen 1860 nach
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Zudem kritisierte der Ex-Keeper der Spvgg Unterhaching vor allem Investor Hasan Ismaik.
"Das ist leider ein Beispiel, wo man sagen muss, dass sich der Fußball in eine falsche Richtung entwickelt", sagte Heerwagen.
Obwohl er selber seine Jugendzeit beim FC Bayern verbrachte und keine emotionale Bindung zu 1860 pflegt, ist der 33-Jährige traurig über die Situation in Giesing.
Vorwurf: 1860 nutzt sein Potenzial nicht
"Es ist einfach schade, dass da keine Ruhe einkehrt, weil das ein Verein ist, der ein Riesenpotenzial hat", ließ er bei einem Pressegespräch durchblicken.
Die Vereinsführung habe die Verbindung zu den Fans verloren und das, obwohl die Voraussetzungen eigentlich optimal wären.
Die Löwen wiesen nämlich Parallelen zur Vereinsstruktur vom FC St. Pauli auf, "weil man natürlich eine große Anhängerschaft hat, weil man aus einem Stadtteil kommt, Identifikation hat zum Stadtteil".
"Wie man es falsch macht, sieht man in München"
Doch die Vereinsführung mache daraus nichts, im Gegenteil.
"Die Mannschaft spielt nicht mehr im Staddteil Giesing, sondern beim Erzrivalen. Das wäre genauso, als wenn wir unsere Heimspiele beim HSV machen würden und somit ist die Basis schon mal gar nicht gelegt, dort Ruhe einkehren zu lassen", meinte Heerwagen.
Seins hartes Urteil: "Wie man es richtig macht, sieht man hier in Hamburg. Wie man es falsch macht, sieht man eben in München."
Warnung vor Investoren
Sein Unmut speiste sich auch aus den Vorkommnisse rund um das Gastspiel der Paulianer in der Allianz-Arena. Bisher war nur bekannt, dass Investor Hassan Ismaik St. Pauli-Vertreter umsetzen ließ, weil diese zu laut gejubelt hätten.
Heerwagen ließ jetzt im Pressegespräch durchblicken, dass dies nicht der einzige Eklat beim Auswärtsspiel war.
"Da sind so viele Sachen vorgekommen, die einfach so ins Bild passen und wahnsinnig schade sind, aber natürlich auch eine Warnung sein müssen für alle anderen Vereine, die überlegen, einen Investor mit ins Boot reinzunehmen", sagte er.